[Auszüge aus Ansprachen, die bei einer Versammlung im Anbau Der Mutterkirche am 5. Juni 1951 gehalten wurden. Der volle Bericht über die Versammlung in englischer Sprache erschien im Christian Science Sentinel vom 7. Juli 1951.]
Der Dienst an einer herrlichen Sache
Jedes Mitglied Der Mutterkirche hat heutzutage die unmittelbare Gelegenheit, das Panier hochzuhalten, auf dem diese beiden Worte leuchten: „Christliche Wissenschaft“, und dieses Panier auf der Höhe zu halten, auf der unsere Führerin Mary Baker Eddy es aufgepflanzt hat. Dieses Panier darf nie so tief sinken, daß es in irgendeiner Weise den Forderungen des sterblichen Gemüts dienstbar gemacht wird, denn dieses Panier führt zum Christus.
Heute hat jedes Mitglied die Gelegenheit, den Buchstaben der Christlichen Wissenschaft zu demonstrieren und ihren Geist auszustrahlen. In ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes) betont Mrs. Eddy, wie wichtig es ist, die wissenschaftliche Einheit zwischen dem Buchstaben und dem Geist zu verstehen, um diese Wissenschaft zu demonstrieren. Sie erzählt uns in diesem Buch, daß sie, als sie ihre Lehranstalt auf der Höhe des Erfolges schloß, ein höheres Verständnis der absoluten wissenschaftlichen Einheit von dem Buchstaben und dem Geist des Christentums suchte, und daß sich ihr bei der Revision ihres Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ das Licht und die Macht der göttlichen Übereinstimmung von Geist und Wort erschloß. Diese beiden wichtigen Schritte in dem großen Werk unserer Führerin, nämlich das Schließen ihrer Lehranstalt und die Revision ihres Lehrbuchs, offenbarten ihr die Notwendigkeit, die Einheit von Buchstaben imd Geost der Christlichen Wissenschaft zu verstehen.
Der Geist der Liebe, der Geist des Wohlwollens, der Geist der Christlichkeit begleitet den Buchstaben in allen Schriften unserer Führerin. Im Vorwort zu „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy (S. xii:26–29): „Im Geist der Liebe Christi — als eine, die alles hoffet, alles duldet und freudig den Leidtragenden Trost und den Kranken Heilung bringt — übergibt sie diese Blätter den ehrlichen Suchern nach Wahrheit.“ Und in „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften) finden wir, daß sie diese praktischen Lehren liebevoll allen „treuen Christlichen Wissenschaftern in diesem und jedem anderen Lande“ widmet.
Mrs. Eddy gründete Die Mutterkirche als eine weltumfassende Einrichtung. Es macht keinen Unterschied, in welcher Gegend ein Mitglied dient; Gottes Gegenwart bringt allen und jedem das Gefühl der Verbundenheit mit den Arbeitern in anderen Gegenden. In einer Ansprache an ihre Schüler sagte Mrs. Eddy einst (ebd., S. 110): „Unsere Herzen haben miteinander Takt gehalten, und unsere Hände haben unverwandt an demselben Anschauungsmaterial gearbeitet, während Meilen zwischen uns lagen.“
Wo auch immer ein Christlicher Wissenschafter ein geheiligtes Leben führt, wo immer das christlich-wissenschaftliche Heilen bewiesen wird, da ist Die Mutterkirche. Wo auch immer die Schriften unserer Führerin und die Veröffentlichungen der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft zu finden sind, da ist Die Mutterkirche. Wo auch immer Christliche Wissenschafter das Gebot des Meisters erfüllen, „einander zu lieben“, da ist Die Mutterkirche. Wo auch immer ihre Mitglieder unerschrocken für das Prinzip kämpfen, wo sie kämpfen, um die Menschenrechte zu wahren, da ist Die Mutterkirche; und das Verständnis dieser Tatsache beschützt sie, errettet sie und führt sie voran — nicht eines von ihnen kann Furcht haben, nicht eines in Gefahr sein, nicht eines einsam sein. Eine geistige Idee ist niemals in Gefahr, niemals beunruhigt, niemals einsam, sondern eingehüllt in die Liebe des Vaters, sicher in der Fürsorge des Vaters.
Wenn auch Die Mutterkirche Vorschriften hat für den Schutz der Kirche und ihrer Mitglieder, Vorschriften, die von Mrs. Eddy verfaßt und im Handbuch Der Mutterkirche zu finden sind, und die von allen Mitgliedern treulich beobachtet werden, so ist es doch nicht die rein formelle Befolgung dieser Vorschriften, die die Mitglieder zu einem einheitlichen Ganzen verbindet; — es ist vielmehr Liebe, Liebe zu unserer Führerin, Liebe untereinander, Liebe zur Menschheit.
Ein goldnes Liebesband umschließt
Die Herzen, treu bewegt.
(Christlich-Wissenschaftliches Gesangbuch, Nr. 126)
Die Mutterkirche, die auf den Felsen, Christus, und die Einheit ihrer Mitglieder gegründet ist, wird die Welt erretten und den Beweis erbringen, daß Einheit, die sich auf Liebe gründet, und nicht auf Gewalt, das Bedürfnis der Menschheit ist.
Das Werk eines jeden Mitgliedes ist in erster Linie, die Kranken zu heilen und die Toten zu erwecken, denn Mrs. Eddy hat ihre Kirche zu dem Zweck gegründet, „das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen“ („Historische Skizze“, Kirchenhandbuch, S. 17).
Es gibt kaum einen Ort, wo es Not oder Unheil gibt, der nicht von Der Mutterkirche durch einige ihrer Mitglieder erreicht werden kann; denn die Mitgliederschaft erstreckt sich über die ganze Welt. Zu keiner Zeit könnte es geschehen, daß Die Mutterkirche nicht den Hilferufen der Bedrängten und Heimatlosen durch ihre Mitglieder antworten kann; wie weit entfernt das Gebiet auch sein mag, von wo diese Hilferufe kommen, die antwortenden Mitglieder können immer der liebevollen Unterstützung derer, die in anderen Gegenden arbeiten, sicher sein.
Unsere Führerin hat uns eine herrliche Bewegung gegeben, der wir dienen können, und Gelegenheiten sind immer zur Hand. Laßt uns deren keine versäumen, denn in „Miscellany“ schreibt Mrs. Eddy (S. 12): „Eine versäumte Gelegenheit ist der größte aller Verluste.“
Ich hatte das Vorrecht, unsere Führerin zu sehen und zu hören, als sie zum ersten Mal zur Mutterkirche kam, und, obgleich ich noch nicht alt genug war, um ihre große Geistigkeit hinreichend zu beschreiben, so sagte ich doch zu meiner Mutter, daß Mrs. Eddy ganz anders sei als irgend jemand, den ich je gesehen hätte. Meine Mutter erwiderte: „Sie ist anders, weil sie mehr von Gott weiß als irgend jemand, den du je gesehen hast.“
Wir dürfen unsere Führerin nie im Stich lassen, — weder in der Treue, in der Liebe, noch in unseren Werken. Es ist das Herrlichste auf der Welt, ihrer Bewegung und Der Mutterkirche dienen zu können. Die Christliche Wissenschaft wird ewig bestehen, doch die christlich-wissenschaftliche Bewegung kann nur so schnell fortschreiten, wie die Christlichen Wissenschafter sie durch Hingabe und treue Arbeit fördern.
Laßt uns so dienen, wie jene, die Die Mutterkirche erbauten. Ihre ganze Zeit, all ihr Streben, wurde in den Dienst der Sache der Christlichen Wissenschaft gestellt; kein Opfer war zu groß, kein Kampf zu schwer; sie weihten Gott die Hingabe ihres ganzen Herzens! In „Miscellaneous Writings“ sagt Mrs. Eddy (S. 136): „Wir sollten all unser Denken der absoluten Demonstration der Christlichen Wissenschaft widmen.“
Was das einzelne Mitglied tun kann
Los Angeles, Kalifornien
Wie kann das einzelne Mitglied einer christlich-wissenschaftlichen Kirche am besten helfen, die Religion zu fördern und zu verbreiten, die seine Führerin, Mary Baker Eddy, gegründet hat? Die Tatsache, daß es ein Kirchenmitglied ist, bedeutet, daß es sein Einssein mit einer Religion, die durch geistige Offenbarung ihrer Gründerin empfangen worden ist, anerkennt, sein Einssein mit einer Kirche, die auf einer Verfassung beruht, welche sich unter göttlicher Führung entfaltet hat.
Nachdem ein Mitglied eine Wahl zu einem besonderen Amt angenommen hat, entfaltet sich ihm die Art der heilenden Arbeit, die von ihm erwartet wird. Dieser mag in großem Maße darin bestehen, falsche oder unzulängliche Vorstellungen über seine Mitarbeiter, über seine Kirchentätigkeit oder über sich selbst zu überwinden; oder auch falsche oder unzulängliche Vorstellungen über die Kirchenorganisation, seine Beziehung dazu oder die damit verbundene gegenseitige Unterstützung zu berichtigen. Es mag bedeuten, daß es falsche oder unzulängliche Vorstellungen über das Handbuch Der Mutterkirche oder irgendeine Einrichtung der von Mrs. Eddy gegründeten Kirche ablegen muß. Falsche, oder auch nur unzulängliche Vorstellungen weichen selten ohne Kampf; aber, wie Mrs. Eddy in „Miscellaneous Writings“ sagt (S. 118): „Seid guten Mutes, der Kampf mit dem eigenen Selbst ist gewaltig; er gibt einem viel zu tun, doch das göttliche Prinzip arbeitet mit euch — und Gehorsam krönt beharrliches Streben mit ewigem Sieg.“
Jeder Beweis einer Heilung in irgendeiner Kirchenangelegenheit hat seine unverzügliche Wirkung auf die ganze Kirchenorganisation und auf die Menschheit in ihrer Gesamtheit. Jede Kundwerdung des Christus, wie klein sie dem persönlichen Sinn auch immer vorkommen mag, erbringt durch den geistigen Sinn den Beweis der Wirksamkeit des ewigen Prinzips. Seine Wirkung ist zentrifugal, — sie kann ebensowenig zum Stillstand gebracht werden, wie die Wellen eines Sees zum Stillstand gebracht oder getrennt werden können, nachdem man einen Kiesel ins Wasser geworfen hat.
Hier als Beispiel die Erfahrung eines Mitgliedes, das von seiner Zweigkirche gewählt worden war, die Zeitschriftenkästen des Literaturverteilungs-Komitees zu versorgen. Der Wissenschafter nahm dieses Amt nur widerwillig an, da er fälschlicherweise glaubte, daß der Aufwand an Zeit, Mühe und Unbequemlichkeit, der mit der Arbeit verbunden ist, in keiner Weise durch den erreichten guten Zweck gerechtfertigt sei. Als erstes begann er nun natürlich, sich darüber zu unterrichten, welche Überlegungen Mrs. Eddy zur Gründung der einzelnen Zeitschriften veranlaßt hatte, und als er der Einfachheit halber ihre Erklärungen der verschiedenen Aufgaben der Zeitschriften in eine einzige Definition zusammenfaßte, fand er zu seiner Überraschung, daß diese im Endzweck vollständig mit der von „Kirche“ übereinstimmte, besonders dem zweiten Teil ihrer Definition von Kirche im Glossarium des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“. Dies bannte seine Zweifel betreffs der Wichtigkeit seines Amtes und ließ ihn einsehen, daß seine Arbeit nicht in erster Linie in der Verteilung, sondern vielmehr in seiner wissenschaftlichen Unterstützung der heilenden Sendung der Zeitschriften bestand.
Die Kästen, die ihm zugewiesen waren, standen im Erholungsraum eines Missionsgebäudes für arbeitslose und notleidende Männer in einer Großstadt. Bei seinen täglichen Besuchen fand er, daß nicht eine einzige Zeitschrift auch nur angerührt worden war. Er faßte dies auf als einen Hinweis darauf, daß seine eigene wissenschaftliche Unterstützung der Zeitschriften nicht ausreichend gewesen war. Nach andächtigem Nachdenken wurde ihm klar, daß er die Männer in diesem Missionsgebäude mental so gesehen hatte, wie die Welt sie sah — und wie sie sich wahrscheinlich selbst sahen — als der Schulbildung ermangelnd, sowie der kulturellen und religiösen Voraussetzungen, diese Zeitschriften würdigen zu können.
Als er sich von dieser falschen Vorstellung abwandte, begriff er, daß der heilende Christus in allen christlich-wissenschaftlichen Veröffentlichungen offenbart ist. Er erkannte, daß die geistige Botschaft, die jede einzelne Zeitschrift für jeden einzelnen Leser hat, in einer universalen Sprache ausgedrückt wird: der Sprache des Geistes, die imstande ist, jedes bewußt oder unbewußt aufgerichtete, künstliche Hindernis — sei es infolge herkömmlicher Ausbildung, oder auch durch Mangel an Ausbildung — zu überwinden. Zum ersten Mal legte er seine unzulänglichen persönlichen Ansichten über die Literaturverteilungsarbeit beiseite und sah die geistige Bedeutsamkeit dieser Arbeit.
Der praktische Erfolg zeigte sich sofort und in Fülle. Bei seinem nächsten Besuch fand er, daß viele der Zeitschriften gelesen worden waren. Die Nachfrage wuchs schnell. Es war üblich gewesen, zwanzig Exemplare des Christian Science Monitors in der Woche zu verteilen. Nach einiger Zeit wurde es jedoch notwendig, dreißig bis fünfzig Exemplare pro Tag zu verteilen.
Als ein Mann seine Wertschätzung der Veröffentlichungen ausdrückte, fragte ihn der Wissenschafter etwas genauer, was ihn besonders anzöge. Dann sagte er ihm: „Nicht wahr? es ist Ihnen doch klar, daß Sie nicht imstande wären, diese Eigenschaften zu erkennen und zu würdigen, wenn nicht eben solche die Grundlage Ihres eigenen Wesens bildeten?“
Der Mann schien tief bewegt. Schließlich sagte er: „Das werde ich nie vergessen! Ich würde nie darauf gekommen sein, aber ich sehe, daß es wahr sein muß!“ Der Mann wurde ein regelmäßiger Leser der Zeitschriften und interessierte sich schließlich für die Christliche Wissenschaft.
Ein anderer Mann in dieser Mission erzählte dem Wissenschafter: „Diese Zeitschriften geben einem Selbstachtung, und das ist etwas, was für uns hier am schwersten zu erlangen ist.“ Monate später vertraute er ihm an, daß er seine Pfennige zusammengespart und sich ein Exemplar von „Wissenschaft und Gesundheit“ gekauft habe. Er fügte hinzu: „Ich bin noch nicht sehr weit damit gekommen, aber immerhin weit genug, um zu wissen, daß ich mein Leben dementsprechend aufbauen werde.“
Direkt oder indirekt hat dieser Wissenschafter von buchstäblich Hunderten gehört, die durch seine Arbeit gesegnet wurden. Kurz vor Ostern fragte ihn der Vorsteher der Mission, ob ein christlich-wissenschaftlicher Gottesdienst in der Kapelle gehalten werden könnte. In der Geschichte der Mission war dies das erste Mal, daß eine solche Aufforderung erging. Der Gottesdienst wurde gehalten. Nach dem Sologesang brach die Zuhörerschaft in spontanen, doch achtungsvollen Beifall aus. Am Ende des Gottesdienstes verharrten die Leute mehrere Minuten lang schweigend und ohne sich zu rühren in den Bänken, bevor sie hinausgingen.
Wenn man beobachtet, wie solche Arbeit das Denken und Handeln Vieler ändert, nicht nur in bezug auf Kirchenangelegenheiten, sondern auch in bezug auf sich selbst und die anderen, so wird einem klar, wie nutzbringend und notwendig es ist, täglich besondere wissenschaftliche Arbeit für Kirche, Gemeinwesen, nationale und internationale Angelegenheiten zu tun.
Bei jeder ähnlichen Erfahrung ist die wissenschaftliche Demonstration jedes einzelnen Mitgliedes von weltweiter Wirkung, und sie wird im Prinzip eins mit der seiner Führerin. Denn der Wissenschafter nimmt ihre Einladung in „Weiher und Vorsatz“ an, mit ihr von den lebendigen Wassern ihres Lebensvorsatzes zu trinken, welcher, wie sie dort andeutete, darin bestand, die Menschheit von der Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft zu überzeugen (siehe „Miscellaneous Writings“, S. 207).
Die Heilarbeit macht Fortschritte
Sheffield, Yorkshire, England
Der Zweck dieser Ansprache ist, ein Bild von der augenblicklichen christlich-wissenschaftlichen Heilarbeit in einer gewissen Gemeinde zu geben — in dem Teil Englands, in dem ich lebe. Diese Ansprache kann kaum mehr als einen Entwurf des tatsächlichen Bildes geben, denn es geschehen dortselbst viel mehr Heilungen — sogar in einem kurzen Zeitabschnitt — als ich in der Zeit, die mir hier zur Verfügung steht, berichten könnte. Überdies ist das Bild selbst, wie erfreulich es auch sein mag, zweifellos doch nur ein Beispiel, dem gewiß eine große Anzahl von Gemeinden in der ganzen Welt gleichkommen. Immerhin wird der Bericht, wie ich hoffe, dazu dienen, uns in lebendiger und nützlicher Weise daran zu erinnern, daß alle beständig Gelegenheiten haben, die Gegenwart und Macht Gottes zu beweisen und so sich selbst und andere zu segnen und unsere geliebte Bewegung zu fördern.
All diese Heilungen, für die ich mich verbürgen kann, sind die Arbeit verschiedener Wissenschafter, einige davon im Christian Science Journal eingetragen, andere wieder nicht; einige mit sehr großer Erfahrung in der Christlichen Wissenschaft, andere wieder mit sehr wenig. Es ist so, wie Mary Baker Eddy in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ geschrieben hat (S. 37): „Es ist möglich, ja es ist die Pflicht und das Vorrecht eines jeden Kindes, Mannes und Weibes, dem Beispiel des Meisters durch die Demonstration der Wahrheit und des Lebens, der Gesundheit und der Heiligkeit, in einem gewissen Grade zu folgen.“
Wir sollten nicht vergessen, daß die Heilarbeit ein hervorragendes Merkmal der Christlichen Wissenschaft ist, das sie in den Augen der Öffentlichkeit von allen anderen Religionen unterscheidet. Diese Heilarbeit ist es, selbstverständlich in Verbindung mit der Wissenschaft, die sie erklärt, was unserer Bewegung ihre mächtige Lebenskraft verliehen hat. Der Dienst eines jeden einzelnen von uns an der Bewegung und an der Menschheit steht im Verhältnis zu seinen Beweisen der göttlichen Kraft; und die Gelegenheiten eines jeden einzelnen von uns zu solchem Dienst sind ganz offensichtlich nicht begrenzt.
Eine Frau, die mir sehr gut bekannt ist, befand sich in einer schrecklichen Notlage. Sie hatte ein Gewächs an der Brust, das ihr großes Leiden verursachte. Ein Spezialist, der sie untersuchte, sagte ihr, daß ihr nur eine Operation helfen könne, daß sie hierfür aber erst „aufgebaut“ werden müsse, da sie sich in einem so geschwächten Körperzustand befände. Ihr wurde die Christliche Wissenschaft angeboten. Sie las das Lehrbuch, und eines Abends wurde ihr klar, daß die Christus-Heilkraft, von der sie immer angenommen hatte, sie gehöre Jesu allein an, noch heutzutage bei uns ist, und daß dieses Buch sie ihr erklärte. Sie begriff ferner, daß, wenn Gott gut ist, Er ihr jenes Gewächs nicht gegeben hatte, und daß sie es daher nicht zu fürchten brauchte. Sie verlor die Furcht vor Schmerzen und begann am nächsten Morgen, ihrem normalen Tagewerk nachzugehen. Die Heilung kam schnell und vollständig. Aus dankbarem Herzen fühlte sie, daß sie mehr über diese wundervolle Wahrheit erfahren müsse. Sie kaufte und studierte alle Werke von Mrs. Eddy und half in ganz kurzer Zeit anderen und heilte sie.
Viele Mediziner sind bereit, die Tatsache anzuerkennen, daß die Christliche Wissenschaft die Kranken heilt. Ein leitender Spezialist in meiner Heimatstadt sagte eines Tages zu mir: „Wenn nur die Hälfte der Frauen, die zu mir kommen, annehmen würden, was die Christliche Wissenschaft zu geben hat, so würden sie sich eine Menge Kummer ersparen.“ Bei mehr als einer Gelegenheit hat er selbst um christlich-wissenschaftliche Behandlung gebeten.
Anläßlich zweier Heilungen von Kindern, das eine von Blindheit und das andere von Warzenbeinentzündung, machte ein Arzt in der Nachbarschaft die Bemerkung, daß für diese Heilungen der Christlichen Wissenschaft die Ehre gebühre.
Mitunter hört man die Bemerkung: „Ich würde so gern Ausüber sein, aber ich habe nicht das für diese Arbeit erforderliche Verständnis.“ In Psalm 103 lesen wir, daß es der Herr ist, „der da heilet alle deine Gebrechen“, und Mrs. Eddy sagt uns in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 454): „Liebe zu Gott und den Menschen ist der wahre Ansporn zum Heilen, wie zum Lehren.“ Ein echter Ausüber der Christlichen Wissenschaft, ob er nun im Journal eingetragen ist oder nicht, ist derjenige, der jeden Augenblick die Wahrheiten, die seinem Denken offenbart werden, in die Tat umsetzt, der die Offenbarung der Wahrheit in ihrer Fülle und Vollständigkeit erfaßt, und der sich bemüht, beständig einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen zu sehen. Es ist die Pflicht und das Vorrecht eines jeden Mitgliedes unserer Kirche, sich selbst gesund zu erhalten und bereit zu sein, jeden Irrtum zu heilen, der sich ihm zeigt.
Ein Mann, der Leser in einer unserer Kirchen war, hatte viele Jahre lang eine Brille getragen. Er studierte während seiner Leserzeit sehr viel in dem Bemühen, ein besseres Verständnis von Gott und des Menschen Beziehung zu Ihm zu erlangen, und eines Tages sagte er zu sich selbst: „Also, wenn dies alles wahr ist, so brauche ich meine Brille nicht länger zu tragen.“ Er nahm sie ab und hat sie seit jenem Tage nicht mehr gebraucht. Was für eine große Hilfe ist es doch für eine Kirche, eine solche Demonstration mitzuerleben!
Zwei Knaben bekamen von ihrer Schule Briefe für ihre Eltern mit der Aufforderung, ihre Augen untersuchen zu lassen, da sie leicht schielten und nicht sehr gut sehen konnten. Die Mutter bat eine Freundin um Hilfe und christlich-wissenschaftliche Behandlung wurde erteilt. Nach kurzer Zeit wurden sie wieder geprüft, und es wurde berichtet, daß ihre Augen vollkommen seine!
Eine junge Mutter, die nichts von der Christlichen Wissenschaft wußte, bat eine Freundin, ihr zu helfen, die Bedeutung von „Vater-Mutter Gott“ zu verstehen. Einer ihrer Söhne litt an Asthma, und der Arzt konnte ihr keine Hoffnung auf eine erfolgreiche Heilung machen. Dieser Zustand erfüllte sie mit großer Furcht. Die Christliche Wissenschaft wurde ihr erklärt, und sie wurde gelehrt, wie sie die Lektionspredigt im Vierteljahrsheft zu studieren habe. Für den Jungen wurde die Arbeit aufgenommen, er wurde in sehr kurzer Zeit geheilt und bringt jetzt gute Gesundheit zum Ausdruck. Die Mutter wurde eine aufrichtige Schülerin der Christlichen Wissenschaft und bringt jetzt andere in unsere Bewegung.
Wir sind sehr bevorzugt, und wir müssen diese geistige Tatsache anerkennen. Es ist ein Vorrecht, zu verstehen und zu beweisen, daß die Christliche Wissenschaft das Gesetz Gottes in Wirksamkeit ist — mit Gewißheit zu verstehen, daß Gottes Schöpfung hier und überall gegenwärtig ist. Viel Arbeit bleibt noch für jeden einzelnen von uns zu tun übrig, wenn wir dem Gebot unserer geliebten Führerin in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 37) gehorsam sein wollen: „Höret folgende gebieterischen Befehle:, Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist'!, Gehet hin in alle Welt, und prediget das Evangelium aller Kreatur'!, Machet die Kranken gesund'!“
Die Mittwochabend-Versammlungen: eine grenzenlose Gelegenheit
Neuyork, Neuyork
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, gründete ihre Kirche zu einem heiligen Zweck, und ihre Kirche bietet uns beständig Gelegenheiten, auch unsere heiligen Verpflichtungen zu erfüllen. Wir können die Wichtigkeit unserer Mittwochabend-Zeugnisversammlungen gar nicht überschätzen.
Diese Versammlungen wurden eingeführt, um die Religion der Christlichen Wissenschaft zu fördern und daran mitzuhelfen, der ganzen Menschheit die Verwirklichung von Gottes vollkommenem Reich zu bringen, und die Welt aus der Knechtschaft von Sünde, Krankheit und Tod zu erlösen. Sie wurden eingeführt, auf daß der Fremdling mehr über Gott und des Menschen Geburtsrecht als Gottes Kind lernen möge; und um Trost zu spenden und die Verheißung von Heilung, Harmonie, Frieden und Sicherheit. Diese Versammlungen sollten daher hervorragend in jeder Beziehung sein, nicht nur, weil wir wünschen, daß unsere neuen Freunde wiederkommen, sondern auch, weil wir Mrs. Eddys Ermahnung folgen möchten, würdige Nachfolger Christi Jesu zu sein.
Jedes Mitglied sollte in Unterstützung der Versammlung innig beten, und zwar vor, während und nach dem Gottesdienst. Es erwartet freudig eine inspirierte, interessante und gut besuchte Versammlung. Es weiß, daß Gott alles regiert, was dazu gehört, und daß Seine Hand Mitglieder sowie Fremdlinge zur Kirche leitet, um mehr über Gottes Gesetz, Macht und Liebe zu lernen. Es weiß, daß es keine andere Macht, Anziehungskraft und keinen anderen Einfluß geben kann, um Gottes Segen bei der Versammlung entgegenzuwirken, trotz der Einflüsterung, daß das sterbliche Gemüt mancherlei Zerstreuungen bietet, wie Theater, Konzerte, Ballspiele, Rundfunk, Fernsehen, Nachtlokale und dergleichen.
Die Lieder sollten sorgfältig vom Ersten Leser gewählt werden, um dem Thema der Stellen, die er zum Lesen gewählt hat, zu entsprechen. Im Jahre 1903 schrieb Mrs. Eddy an den Vorstand der Christlichen Wissenschaft wie folgt: „Es wäre gut, ungefähr jeden Sonntag eines meiner Lieder zu lesen und singen zu lassen. Es würde das Denken der Zuhörerschaft vergeistigen, und das ist in der Kirche notwendiger, als irgend etwas anderes es sein könnte.“ Sollte es dann nicht auch „gut“ sein, oftmals eines der Lieder unserer Führerin in Zweigkirchen und Vereinigungen bei den Mittwochabend-Versammlungen zu lesen und singen zu lassen?
Unser Kirchenhandbuch sagt uns (Art. VIII, Abschn. 5): „Die Gebete in den Kirchen der Christlichen Wissenschaft sollen insgesamt und ausschließlich für die Gemeinden dargebracht werden.“ Wie oft ist man versucht zu beten, daß ein persönliches Problem geheilt oder ein Verwandter oder Freund gesegnet werden möge! Das gemeinsame, stille Gebet ist jedoch ein heiliges Begebnis — wir sollten es voll Macht, Inspiration und Freude erhalten, und es nie stereotyp oder traurig werden lassen.
Mit Bezug auf die Zeugnisse stellt das Kirchenhandbuch fest (Art. VIII, Abschn. 24): „Zeugnis in bezug auf das Heilen der Kranken ist äußerst wichtig. Es ist mehr als ein bloßes Aufzählen von Segnungen, es ersteigt den Gipfel des Lobes und veranschaulicht die Demonstration des Christus, der da ,heilet alle deine Gebrechen' (Psalm 103, 3). Dieses Zeugnis soll jedoch keine Beschreibung von Symptomen oder von Leiden in sich schließen, doch darf die Art der Krankheit angedeutet werden.“ Die Zeugnisse sollten einfach, freudig, aufrichtig und den eben angeführten Regeln gemäß sein. Und laßt uns nicht vergessen, wie wertvoll ein gelegentliches Körnchen von Humor sein kann. Laßt uns unsere Zeugnisse abwechslungsreich halten, denn die Bedürfnisse der Fremdlinge und anderer Anwesenden sind mannigfach.
Wenn der Christliche Wissenschafter den Gottesdienst verläßt, so sollte er freudig darüber nachdenken, was er empfangen hat. Begegnet er jemandem, der ein Zeugnis abgegeben hat, so drückt er freundlich seinen Dank aus. Voll Zuversicht weiß er, daß Heilungen vor sich gehen, und daß das Gute in der Erfahrung nicht umgekehrt, gehemmt oder vergessen werden, und daß nichts sich ihm entgegenstellen kann. Auf diese Weise setzt er seine geistige Unterstützung der Versammlung auch nach Schluß derselben fort, auf daß sie eine volle Ernte des Guten ergeben möge.
Wenn wir die Gelegenheiten, die uns die Mittwochabend-Versammlungen bieten, wahrnehmen, so beweisen wir, daß sie eine größere Anziehungskraft haben als irgend etwas anderes, das der Menschheit angeboten werden könnte. Wir beweisen, daß die Christliche Wissenschaft jeder menschlichen Notlage gewachsen ist.
So demonstrieren wir in der Tat, daß diese Versammlungen wichtiger und interessanter sind, als irgend etwas anderes, das zur gleichen Zeit im Orte vor sich gehen mag. Dies ist oft geschehen, sogar in Städten, wo andere „Attraktionen“ sehr zugkräftig waren. Ja, so beweisen wir die allerhabene Anziehungskraft des Geistes.
Das Richtmass, das unsere Führerin uns gegeben hat
Cambridge, Massachusetts
Liebe Freunde,
Diese Versammlung steht unter einem glücklichen Motto. Unsere Führerin, Mary Baker Eddy, definiert unsere Absicht, indem sie sagt, daß wir zusammenkommen, „um uns gegenseitig beizustehen, Mittel und Wege zu finden, womit wir der ganzen menschlichen Familie helfen können“ (Miscellaneous Writings [Vermischte Schriften], S. 98). Ganz allgemein gesprochen, teilen alle denkenden Menschen heutzutage die Absicht der christlich-wissenschaftlichen Bewegung, und dies wurde ihnen kürzlich in einer neuen Ausdrucksweise von einem Schriftsteller vorgelegt. In einer laufenden Zeitschrift sagt er: „Der wichtigste Kampf während der nächsten fünfzig bis hundert Jahre wird der Kampf sein, die Gemüter der Menschen zu gewinnen. ... Auch die größten militärischen Siege besagen gar nichts, wenn wir nicht den ,Krieg der Ideen' gewinnen.“ „Die Gemüter der Menschen zu gewinnen“ könnte sehr gut die Losung für jedes christliche Bestreben sein.
Kurz nachdem unsere Führerin die Wissenschaft des Seins entdeckt hatte, befahl ihr Gott, damit zu beginnen, sie auf den praktischen Gebrauch zurückzuführen.
Es möchte unsere Dankbarkeit erhöhen für die vielen Gelegenheiten, die wir haben, die Sache der Christlichen Wissenschaft, welche sie gründete, zu fördern, wenn wir uns einen Augenblick der Frühzeit unserer Bewegung erinnerten. In jener Zeit gab es nur kleine Gruppen Christlicher Wissenschafter in verschiedenen Gegenden der Vereinigten Staaten. Es würde sorgfältiges Forschen erfordert haben, um auch nur einen Wissenschafter unter vielen Tausenden der Bevölkerung zu finden. Die Bibel, das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ und The Christian Science Journal waren alle Literatur, die damals verfügbar war. Es gab zuerst keine Kirchen, keine Lesezimmer, keinen Christian Science Sentinel, kein Kirchenhandbuch Der Mutterkirche und keinen Christian Science Monitor. Es gab wenige Ausüber und keine Lehrer der Christlichen Wissenschaft außer unserer Führerin. Als die Christlich-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft gegründet wurde, waren die Büroräume zwei kleine Zimmer in einem Privathaus, und die tägliche Post konnte in einer Hand getragen und in den nächsten Briefkasten gesteckt werden. Mit Bezug auf die Ankunft der Wahrheit sagt unsere Führerin (Message to The Mother Church for 1902 [Botschaft an Die Mutterkirche für 1902], S. 2): „Sie läutert alle Völker, Religionen, Sittenlehren und alle Schulweisheit und macht die Kinder zu unseren Lehrern.“
Unsere Führerin war sehr davon in Anspruch genommen, dem allgemeinen Widerspruch zu begegnen und unter Gottes Führung ihre Bewegung zu gründen. Sie hatte wenig Zeit dafür, ihren Schülern Ratschläge zu erteilen. Sie rief sie dazu auf, mit voller Überzeugung für die Wahrheit einsustehen, sich an ihr Lehrbuch zu halten und ihren eigenen Weg zu bahnen, — und dies war es, was sie tatsächlich tun mußten, obgleich sie sich immer ihres Beistandes bewußt waren. Einmal bat Mrs. Eddy ihre Schüler, von Tür zu Tür zu gehen und liebevoll das Lehrbuch zum Kauf anzubieten. Die Geringschätzung und der Haß gegenüber der Christlichen Wissenschaft waren in jenen Tagen so groß, daß diese Schüler nur wenige Gelegenheiten hatten, die Segnungen der Wahrheit mit anderen zu teilen. Statt daran zu arbeiten, die vielen Gelegenheiten zu benutzen, mußte man zu jener Zeit sehr suchen, um überhaupt eine Gelegenheit zu finden. Trotz alledem aber fanden viele wunderbare Heilungen statt. Eine derselben mag hier von besonderem Interesse sein.
Eine Frau wurde von einer langwierigen Krankheit geheilt, die als unheilbar bezeichnet worden war. Sie war Amerikanerin und mit einem gebildeten Japaner verheiratet. Er war tief dankbar für die Heilung seiner Frau, und da er gerade im Begriff war, seine Eltern in Japan zu besuchen, nahm er Exemplar von „Wissenschaft und Gesundheit“ mit, um es der Kaiserlichen Bibliothek in Tokio einzuverleiben. Bei seiner Rückkehr nach den Vereinigten Staaten sagte er, daß dies die erste Einführung der Christlichen Wissenschaft in Japan gewesen sei.
Heute nun kommt die Nachricht, daß die Wissenschafter in Japan eine Kirche bauen, und daß das Verständnis der Christlichen Wissenschaft bei diesem intelligenten Volk im Wachsen begriffen ist. Dieser Fall beweist die Macht einer einzelnen Tat eines hingebungsvollen Einzelmenschen.
„Fruchtlos ist keine Tat; niemand kann sagen,
Wie weit ihr Einfluß reichen mag.”
Die unbeschränkte Unterstützung von Individualität und individueller Anstrengung seitens unserer Führerin waren in ihrem Leben und ihren Lehren stets offenbar. Wir müssen jedoch erkennen, daß heute eine arglistige Versuchung sich in das Denken der Christlichen Wissenschafter einschleichen möchte. Diese Suggestion macht sie glauben, daß es in den frühen Tagen notwendiger gewesen sei für jeden einzelnen als heutzutage, der Förderung der Christlichen Wissenschaft alle Anstrengungen und alle Liebe zu widmen. Sie flüstert ihnen ein, daß es jetzt nicht mehr so wichtig sei, mit demselben hingebenden Eifer zu arbeiten, da es ja nun soviel mehr Christliche Wissenschafter gebe. Die böse Absicht dieser Suggestion sollte erkannt und zerstört werden. Tatsache ist, daß mehr hingebende individuelle sowohl wie gemeinsame Anstrengungen notwendig sind als je zuvor, da der Umfang des „Ackers“ so viel rascher zugenommen hat als die Zahl der Arbeiter. Unser Meister sagte (Matth. 13:38): „Der Acker ist die Welt“; und dies ist heute buchstäblich wahr.
Unsere Führerin schrieb in einem Brief: „Alles, was die Leute benötigen, um die Christliche Wissenschaft zu lieben und anzunehmen, ist, einen richtigen Begriff von ihrer Gründerin zu erlangen. Im Verhältnis wie sie ihn haben, wird unsere Sache Fortschritte machen.“ Die Frage erhebt sich, warum legt sie soviel Nachdruck auf den „richtigen Begriff von ihrer Gründerin“ und nicht ihrer „Entdekkerin“? Zuerst war die Entdeckung die Zielscheibe des Hasses der Welt. Man machte große Anstrengungen, um zu beweisen, daß Mrs. Eddy nicht die Entdeckerin sei, oder daß nichts Besonderes an ihrer Entdeckung sei. Diesen arglistigen Widerstand überwand unsere Führerin. Sie war sogar gezwungen zu Gericht zu gehen, um das Urheberrecht ihres Buches zu schützen. Der Sturm legte sich allmählich. Es wird jetzt anerkannt, daß Mrs. Eddy die Verfasserin ihrer Schriften ist. Heute scheinen die Anstrengungen des Feindes sich gegen ihr Werk als Gründerin zu richten; und unser richtiger Begriff von der Gründerin der Christlichen Wissenschaft und unsere unablässige Unterstützung für sie sind unumgänglich notwendig. Das wird die Welt überzeugen. Es ist ein Trost zu wissen, daß die Gründung ebenso direkt unter der Führung Gottes stattfand, wie die ursprüngliche Entdeckung der Christlichen Wissenschaft.
Für den einzelnen Christlichen Wissenschafter wäre es unmöglich, das Verlangen der Welt nach der Christlichen Wissenschaft zu stillen, ohne einen Stütz- und Ausgangspunkt des Interesses, der Liebe und Tätigkeit, wie Die Mutterkirche ihn bietet. Durch diesen Mittelpunkt, seine Zweige und die Anweisungen des Kirchenhandbuches können wir geistig, mental, moralisch und finanziell augenblicklich unsere Gelegenheiten wahrnehmen; und unsere Anstrengungen sind nicht vergebens, sondern erreichen durch autorisierte Kanäle selbst die entferntesten Grenzen des Denkens.
Wir haben teil an jenem „Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist, im Himmel“ (2. Kor. 5:1), wo immer ein Christlicher Wissenschafter oder ein Sonntagsschullehrer von den Kindern lernt; wenn immer wir beten, daß kein Irrtum uns davon abhalten kann, unsere Gottesdienste zu besuchen; wenn immer wir unsere Zeitschriften unterstützen und zu ihrem Inhalt beitragen; wenn immer ein Monitor zusammengefaltet und auf seinen Weg gesandt wird; wenn immer wir den kleinsten sowohl wie den größten Dienst treulich versehen. Unsere Führerin beendete das Werk, das Gott ihr übertragen hatte, und sie überließ es uns, die christlich-wissenschaftliche Bewegung, die sie gründete, siegreich weiterzuführen.
Sollte ein treuer Arbeiter wanken und den Wunsch haben, sich unter dem Wacholder der Entmutigung niederzulegen, wie einst der große Elias es tat, so wird er die zärtliche Stimme Gottes, der göttlichen Mutter, hören, die da fragt: „Was machst du hier?“ Er wird sich erheben, wird gestärkt werden durch die Verheißungen der Engel, und wird wie der Prophet zu größerer Nützlichkeit denn je vorwärts schreiten.
An das Ausmaß der liebevollen Fürsorge unserer Führerin werden wir mit diesen Worten eines ihrer unsterblichen Lieder erinnert (Gedichte, S. 14):
„Hirte mein, zeige mir, wie ich soll gehn
Über die steilen, die einsamen Höh'n,
Wie ich wohl sammeln, wie säen ich kann,
Wie deine Schafe ich weiden !
Deiner Stimme will lauschen ich dann,
Daß ich nicht strauchle noch irre fortan;
Froh will ich folgen, gehst du mir voran,
Auf rauhem, steinigem Pfade.
Still' ihren Hunger ,heil' ihre Pein;
Wasche, o Hirte, die Schäflein rein,
Daß in den leuchtenden Frühmorgenschein
Schneeweiß von dannen sie ziehen.“
