In seinem Brief an die Epheser (2:8) schreibt Paulus: „Aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben — und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“ Es war dank der Gnade Gottes, daß mir die Christliche Wissenschaft durch das Christian Science Journal und den Christian Science Sentinel gebracht wurde, als ich die Grenzen meiner mentalen und körperlichen Fähigkeiten erreicht hatte. Zu der Zeit wußte ich nichts von der Wissenschaft, doch als ich die Heilungszeugnisse las, die so aufrichtig und wahrheitsgetreu klangen, wurde es mir klar, daß ich die Religion gefunden hatte, nach der ich suchte. Alle Religionen, die ich zuvor gekannt und geprüft hatte, hatten mich unbefriedigt und entmutigt gelassen.
Als ich fortfuhr, diese zwei Zeitschriften zu lesen, wurde ich augenblicklich von verschiedenen chronischen Leiden geheilt, von einem Magenleiden, das sich in Magengeschwüre entwickelt hatte, und von Rheumatismus in den Gelenken, Gallensteinanfällen, Verstopfung, Arterienverkalkung und hochgradiger Nervosität. Ich begann die Lektionspredigten aus dem Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft zu lesen und die Gottesdienste zu besuchen. Ich fand den Buchstaben sehr schön, doch ich sah ein, daß es besonders notwendig war, den Geist in mich aufzunehmen. Also fuhr ich beharrlich fort, denn ich wußte, daß ich die köstliche Perle gefunden hatte. Auf Seite 454 des Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt unsere verehrte Führerin Mrs. Eddy: „Das Verständnis der göttlichen Allgewalt, sogar nur in geringem Grade, zerstört die Furcht und stellt die Füße auf den rechten Pfad — den Pfad, der zu jenem Hause führt, das nicht mit Händen gemacht, sondern ,ewig ... im Himmel' ist.“
Diese Wahrheit wurde mir bewiesen, als ich noch ganz jung in der Wissenschaft war. Ich hatte den Sommer mit Freunden auf dem Lande verbracht, und hatte angeboten, zurückzubleiben, und das Haus für den Winter zu schließen. Eines Tages, als es sehr kalt war, mußte ich des Morgens ausgehen, und als ich am Abend zurückkam und in die Vorhalle trat, wurde es mir plötzlich sehr kalt. Da ich noch nicht gelernt hatte, jene Worte unserer Führerin anzuwenden (ebd. S. 324): „Seid wachsam, nüchtern und achtsam“, machte ich mir ein heißes Getränk und bedeckte mich mit allen wollenen Sachen, die ich finden konnte. Ich machte ein großes Feuer im Kamin; doch ich konnte nicht warm werden, und fühlte heftige Schmerzen in der Brust. Das sterbliche Gemüt sagte: „Du hast Lungenentzündung.“
Schließlich, da ich mich sehr elend fühlte, beschloß ich, zu Bett zu gehen. Ein hohes Fieber hinderte mich am klaren Denken, doch ein Engelgedanke flüsterte mir zu: „Sage das Gebet des Herrn.“ Ich befolgte den Rat, doch schien ich nicht das Gebet zu Ende sagen zu können. Dann wurde ich dazu geführt, die „wissenschaftliche Erklärung des Seins“ (ebd. S. 468) zu wiederholen. Auch das tat ich, doch wiederum war es mir unmöglich, über die Erklärung hinauszukommen: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“ Der Engel sagte: „Bedenke, was das bedeutet: ,Gott ist Alles-in-allem.' “ Als ich mich bemühte, mir in Gedanken die Allheit Gottes klarzumachen, kam ein Gefühl großer Ruhe über mich. Und ich schlief bis zum nächsten Morgen ohne aufzuwachen. Als ich dann wieder aufwachte, hatte ich alles vergessen, was am vorigen Abend vorgefallen war. Erst am Ende des Tages fiel es mir wieder ein. Ich kann Gott in aller Demut nur Dank und Lob sagen, für Seine unendliche Liebe. Zu Zeiten der Entmutigung ist dieses Erlebnis mir immer wie das Licht eines Leuchtturms geblieben.
In dem Maße, wie ich in dem Studium der Christlichen Wissenschaft fortgeschritten bin, wurde ich von so vielen Leiden geheilt, daß es hier zu viel Raum in Anspruch nehmen würde, sie alle aufzuzählen. Auch bin ich beim Reisen und bei Unfällen behütet worden, und fand großen Trost bei dem Hinscheiden geliebter Wesen. Mein Leben hat sich vollständig von Traurigkeit zu Freude umgewandelt. Daher bin ich Gott tief dankbar, und mein einziges Verlangen ist, dies zu beweisen durch ein Leben, das der Erfüllung Seines Willens geweiht ist.
Ich danke Gott dafür, uns Christus Jesus, unser Vorbild, und Mary Baker Eddy, unsere Führerin, gesandt zu haben. Ich bin dankbar, Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche zu sein, und Klassenunterricht gehabt zu haben. Ich bin besonders dankbar, für die inspirierenden jährlichen Schülerversammlungen eines Lehrers, der den Lehren unserer Führerin treu ist. Ich liebe und würdige eine jede Unternehmung in der weiten Bewegung der Christlichen Wissenschaft.— Bôle, Neuchâtel, Schweiz.
