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Der Christus

Aus der November 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der Christlichen Wissenschaft ist der Christus gleichbedeutend mit Wahrheit, und wir haben biblische Autorität für diese Behauptung. Sagte Christus Jesus nicht (Joh. 14:6): „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, denn durch mich“? Niemand kann Gott finden oder verstehen, es sei denn durch den Christus. Mary Baker Eddy definiert im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ den Christus als (S. 583): „Die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören.“

Eins unserer ersten Ziele in der Christlichen Wissenschaft ist, ein anwendbares Verständnis von dem Christus zu erlangen. Wir müssen lernen, den Christus in unserem täglichen Leben anzuerkennen, und ihm zu folgen und gehorchen. Unser erster Schritt hierzu ist, den Ausdruck Christus Jesus zu verstehen; denn wenn der nicht klar verstanden wird, so können wir die Beziehung des Menschen zum Christus, wie Jesus sie erkannt hatte, nicht verstehen.

In der Christlichen Wissenschaft wird ein Unterschied gemacht zwischen Jesus und dem Christus, dem Menschlichen und dem Göttlichen, dem Körperlichen und dem Unkörperlichen. Mrs. Eddy macht diesen Unterschied vollkommen klar auf den Seiten von 332 bis 334 des Lehrbuches. Ein sorgfältiges Studium dieser Seiten ist notwendig für ein Verstehen des Ausdrucks Christus Jesus. Der menschliche Jesus, als körperliches Wesen, ist heutzutage nicht mehr bei uns; doch der Christus, die unkörperliche oder geistige Individualität unseres Meisters, ist immer bei uns; denn er ist stets der Gleiche „gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“.

Die Beziehung zwischen Gott und Seinem Christus ist die Beziehung zwischen dem Gemüt und seiner göttlichen Idee — mit einem Wort, Untrennbarkeit. Diese Untrennbarkeit, die zwischen Gott und Seinem Christus besteht, kann auch auf den Menschen bezogen werden; denn der Christus offenbart die Wahrheit in bezug auf Gott und die Wahrheit in bezug auf den Menschen, der Gottes Bild und Gleichnis ist. Wahres Menschentum ist untrennbar mit Gott verbunden und drückt in allem den Christus aus.

Der Christus ist überall wirksam. Es gibt keine Stätte und keinen Umstand, worin die Macht der Wahrheit nicht als gegenwärtig und augenblicklich erlösend und heilend erfunden werden kann. Da der Christus, die Wahrheit, überall wirksam ist, kommt er eben da zu uns, wo wir uns gerade in unserer menschlichen Erfahrung befinden. Niemand, der nicht ein hartnäckiger Übeltäter ist, befindet sich außerhalb der erlösenden, barmherzigen Heilkraft des Christus. Dieses aus sich selbst existierende Leben steht allen offen — den Juden sowohl wie den Griechen. Wo auch immer der Christus und seine Wirksamkeit zu beobachten sind, hat er einen umwandelnden und erhebenden Einfluß. Wenn er daher angenommen und beherbergt wird, so erhebt er die Menschheit zu einer Erkenntnis der Göttlichkeit des Menschen und zwingt uns auf diese Weise, das Menschliche um des Göttlichen willen aufzugeben.

Die Erkenntnis oder vielmehr die Erleuchtung des Christus ist so tiefschürfend und aufklärend, daß sie die dunklen Schatten der Krankheit und des Todes durchdringt und verscheucht. Ja so lichtdurchlässig ist die Liebe Gottes, die im Christus Ausdruck findet, daß sie die Annahme auflöst, daß das Bewußtsein materiell sei, und das Bewußtsein als geistig oder göttlich offenbart — als das Ergebnis des göttlichen Wissens oder Seins.

Wenn die Sterblichen in der Unwissenheit der Sinnlichkeit und der Sünde versunken sind, so glauben sie, daß alles materiell sei; wenn die Menschen sich jedoch über die Annahme erheben, daß Leben, Substanz und Intelligenz der Materie innewohnen, dann wird ihnen des Menschen geistige und ewige Vollkommenheit enthüllt werden. Es ist ganz offenbar diese Auffassung vom Menschen, auf die Mrs. Eddy sich bezieht, wenn sie auf Seite 14 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt: „Werde dir einen einzigen Augenblick bewußt, daß Leben und Intelligenz rein geistig sind — weder in noch von der Materie —, und der Körper wird keine Klagen äußern. Wenn du an einer Annahme von Krankheit leidest, wirst du entdecken, daß du augenblicks gesund bist.“ Zu jeder Zeit und unter allen Umständen ist es uns möglich, solch eine augenblickliche Erkenntnis zu erlangen. Der Christus-Weg steht uns allen offen. Sterbende sind durch dieses Verstehen zu neuem Leben und Gesundheit erweckt, und Sünder plötzlich umgewandelt worden. Heimatlose haben eine neue Heimat gefunden, und der einsame Wanderer einen Freund.

Das barmherzige Wesen der Wahrheit macht diese allen erreichbar, wo sie auch sein mögen, und welchem Glauben sie auch angehört haben. Der Christus ist immer gegenwärtig und immer wirksam. Wenn auch nur eine Handvoll Christlicher Wissenschafter sich vereint seine Macht, Gegenwart und Wirksamkeit vergegenwärtigen, so werden sie das angebliche Bewußtsein des alten Adams verschwinden sehen wie den Morgennebel, und schauen, wie sich der Strahlenglanz des wahren Seins mit all seiner Freude, Gesundheit, Reinheit und Unsterblichkeit enthüllt.

Kein Einzelmensch und kein Volk ist ausgeschlossen von dieser Erkenntnis, die nur unsrer Aufnahme harrt. Die Völker, ebenso wie die Einzelmenschen, müssen von dem Gemüt durch den göttlichen Einfluß des Christus bekehrt werden. Oh, wie ernstlich sollten wir darum beten, mehr von dem Christus zu erlangen — nicht nur einen flüchtigen Lichtblick zu erhaschen, der einen kranken Körper heilt, sondern die allumfassende, alles überragende Macht begreifen lernen, die eine Welt umwandeln und erheben kann!

Der Mensch lebt, um zu segnen und gesegnet zu werden. Er lebt im Reiche des Geistes, in dem alles Leben als Gott und Sein Christus in immerwährender und harmonischer Bewegung erfunden wird. Der Christus offenbart die Macht und Wirksamkeit Gottes. Laßt uns vorwärts schreiten mit christusähnlichem Verlangen, indem wir fleischliche Gelüste mit selbstloser Hingabe ersetzen — statt lauwarmer Nachfolge — mit mutiger Überzeugung — nicht gefährlichem Kompromiß.

Die zeitlichen Schranken verschwinden in dem Maße, wie der ewige Christus besser verstanden wird: — nationales Vorurteil wird nachlassen, die Sophisterei wird verschwinden, menschliche Philosophie wird sich als wertlos erweisen. Gott und Sein Christus allein haben Macht und Einfluß. Geistiges Verständnis entfaltet alle Substanz, Erkenntnis, Weisheit, Gesetzmäßigkeit und Liebe. In den Worten eins unserer Kirchenlieder (Christlich-Wissenschaftliches Gesangbuch, Nr. 202):

Der Christus ist hier; er bricht den Bann der Träume

Und sprengt die Fesseln aller Sklaverei.

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