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Zeugnisse geben

Aus der November 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jetzt können Heilungszeugnisse und Berichte über Erfahrungen in der Christlichen Wissenschaft abgegeben werden.“ Das sonst vielleicht wachsame Kirchenmitglied kann, wenn es den Ersten Leser jeden Mittwoch in der Zeugnisversammlung einer Kirche Christi, Wissenschafter, diese Ankündigung lesen hört, zuweilen versucht sein, in träges Denken zu verfallen und zu warten, daß jemand anders sprechen werde.

Wie oft hören wir jemand sagen: „O, ich gebe mein Zeugnis jeden Mittwoch. Wenn ich auch nicht aufstehe, bin ich Gott doch dankbar!“ Kann man durch eine solche Haltung wirklich etwas zur Versammlung beitragen? Mary Baker Eddy hat die Ordnung aller in Der Mutterkirche und ihren Zweigen gehaltenen Gottesdienste bestimmt. Eine Bestimmung in der Ordnung des Gottesdienstes für die Mittwochversammlungen auf Seite 122 im Handbuch Der Mutterkirche lautet: „Erfahrungen, Zeugnisse und Bemerkungen über die Christliche Wissenschaft.” Wenn vom Leserpult angekündigt wird, daß die Versammlung für dieses öffentliche Anerkennen von Heilungen durch die Christliche Wissenschaft offen ist, bedeutet es sicher dies und nichts anderes.

Es kann kaum ein Zweifel darüber bestehen, daß unsere Führerin erwartete, daß jeder Christliche Wissenschafter an dieser genehmigten Tätigkeit teilnehmen werde. Ihre Satzung im Kirchenhandbuch enthält tatsächlich die Worte (Art. VIII, Abschn. 24): „,Preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes' (Paulus). Zeugnis in bezug auf das Heilen der Kranken ist äußerst wichtig. Es ist mehr als ein bloßes Aufzählen von Segnungen, es ersteigt den Gipfel des Lobes und veranschaulicht die Demonstration des Christus, der da, heilet alle deine Gebrechen‘ (Psalm 103, 3).“

Ein Zeugnis ist eine öffentliche Bestätigung; der Ausdruck ist sinnverwandt mit Bekenntnis, Bezeugung, Erklärung. Man kann also sagen, daß man, wenn man ein Zeugnis gibt, einen Beweis oder eine Bestätigung darbietet oder mitteilt, was das Wort Gottes für die Menschen getan hat; daß jemand, der ein Zeugnis gibt, öffentlich bestätigt, daß er durch die Christliche Wissenschaft das Gesetz Gottes verstanden und bewiesen hat, oder sein Wirken wenigstens beobachtet hat.

Gott im stillen danken ist zweifellos nötig, aber man kann es nicht vernunftgemäß ein Zeugnis geben heißen. Braucht Gott einen Beweis der Macht Seines Gesetzes? Können wir Gott beweisen, was Er getan hat? Sind es nicht vielmehr die Menschen, denen wir den Beweis mitteilen, Gottes liebevolle Fürsorge öffentlich bestätigen müssen? Ja, die Menschheit fordert dringend einen sichtbaren, hörbaren Zeugen, der bestätigt, daß Gottes Verheißungen in Erfüllung gehen. Johannes fragt (1. Joh. 4, 20): „Wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht?“ Wenn wir unsern Bruder wahrhaft lieben, teilen wir freudig, uneingeschränkt, mutig und gern das Gute mit ihm, das uns zuteil geworden ist, indem wir öffentlich bestätigen, wie wirksam die Christliche Wissenschaft alle menschlichen Schwierigkeiten überwindet.

Kein Gottesdienst beruht vollständig auf der Arbeit der Leser oder irgend einer Gruppe von Personen in der Kirchenorganisation. Jeder Christliche Wissenschafter hat das freudige Recht und die Pflicht, für jeden Gottesdienst zu beten; zu wissen, daß in Wirklichkeit jeder Teil des Gottesdienstes ein Ausdruck Gottes ist. Der Gottesdienst verkündet das Wort Gottes und enthüllt, daß der Mensch nicht sterblich, sondern der tätige, tatkräftige, vollständige, geistige Ausdruck Gottes ist. Die in jedem Gottesdienst verkündigte Wahrheit, sei es im Lesen, im Singen oder in Zeugnissen, die den Beweis der Christlichen Wissenschaft bestätigen, zeigt, daß Gott sich selber ausdrückt. Als dieser Ausdruck ist sie wahr, wirksam und herrlich. Sie kann nicht unwirksam gemacht oder vereitelt werden, sondern muß Gottes heiligen Zweck erfüllen.

Die wahre Kirche ist der Ausdruck der Wahrheit und der Liebe. Wer also die Kirche versteht, weilt im Bewußtsein der Wahrheit und kann nichts Gott Unähnliches als wirklich ansehen. „Der Name des Herrn ist ein festes Schloß; der Gerechte läuft dahin und wird beschirmt“ (SPr. 18, 10). Wer in diesem Bewußtsein bleibt, ist vor falschem Denken jeder Art sicher: er bildet sich nicht ein, daß andere irrig über ihn denken; er denkt nichts Böses über seinen Nächsten, und er glaubt an nichts Schlimmes über sich selber. Dieses geistige Bewußtsein, in dem die wahre Auffassung von der Kirche inbegriffen ist, kann nicht gestört werden, und es kann sich nichts darein eindrängen. Alles darin empfängt den Segen Gottes. Durch das Beweisen der Christlichen Wissenschaft kann jedermann die Herrlichkeit Gottes dadurch bekunden, daß er die heilende Macht der Christlichen Wissenschaft klar, genau, aus freien Stücken und hilfreich bezeugt. Was für eine Freude es ist, sich solche Wahrheiten still zu vergegenwärtigen und den Segen der Teilnahme an jedem Gottesdienst zu erleben!

„Laß dein Brot über das Wasser fahren, so wirst du es finden nach langer Zeit“, sagte der weise Prediger Salomo (Pred. 11, 1). Die Verfasserin ist schon oft dankbar gewesen für das Brot der Wahrheit, das, um zu helfen und zu heilen, andere auf das Wasser des sterblichen Gemüts zu werfen sich veranlaßt fühlten. Vor einer Reihe von Jahren wurde sie von Schmerzen in der Stirnhöhle schnell geheilt durch eine Wahrheitserklärung, die sie in einem Aufsatz im Christian Science Sentinel gelesen hatte. Sie erzählte diese Heilung in einem Zeugnis in einer Mittwochabend-Versammlung, und sie erschien auch im Sentinel.

Einige Jahre später besuchte die Verfasserin eine Mittwoch-Zeugnisversammlung in einer 80 km von ihrem Heim entfernten Zweigkirche. Ein Mitglied jener Kirche sprach über die Heilung und Hilfe, die ihr zuteil geworden war durch das Lesen eines Zeugnisses, das einige Jahre vorher im Sentinel erschienen war. Sie wiederholte das Zeugnis, und es erwies sich als das der Verfasserin. Als sie den Wahrheitserklärungen zuhörte, erlebte die Verfasserin eine weitere Heilung. Das Brot, das jeder auf das Wasser wirft, kehrt wirklich nach einiger Zeit zurück, um zu erfrischen und zu segnen. Es kehrt nicht immer in so klar erkenntlicher Weise wie in diesem Fall zurück, aber jeder Christliche Wissenschafter ist völlig überzeugt, daß es zurückkehrt.

Um ein Zeugnis zu geben, braucht man kein geschulter oder auch nur erfahrener öffentlicher Redner zu sein. Um jemand, der die Wahrheit sucht, zu überzeugen, daß die Christliche Wissenschaft der verheißene Tröster ist, ist nichts weiter nötig als die ruhige, aufrichtige, mutige, öffentliche Bestätigung einer Heilung, die man kurz berichtet. Der wichtige Punkt ist, daß das Zeugnis gegeben werden muß, um Frucht zu tragen. Viele Erfahrungen sind natürliche zu heilig, um öffentlich erörtert zu werden; aber sehr viele mehr können gut mitgeteilt werden. Nur zu oft vergißt man eine Heilung, die man durch ein sofortiges, unbedingtes oder beharrliches Anwenden des Gesetzes Gottes erlebt hat, und die man andern hätte mitteilen können; wenn man sie aus Empfindlichkeit oder Stolz für sich behält, scheint die erlangte Erleuchtung zu entschwinden. In einem Lied heißt es (engl. Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 360):

Same fault, gehäuft in Scheunen,
Ausgestreut, wird er zu Gold.

Vielleicht ist ein Fremder in die Versammlung gekommen, der einen Beweis sucht, daß jemand in der Christlichen Wissenschaft Heilung gefunden hat von etwas, was ihn quält. Jemand hat vielleicht gerade diese Heilung erlebt! Warum reicht er nicht den Becher kalten Wassers dar? Es kann einem andern die nötige Ermutigung bringen, so daß er bereit ist, für die heilende Wahrheit in einer Weise zu zeugen, die uns wieder hilft. Unser Meister sagte (Luk. 6, 38): „Gebet, so wird euch gegeben. Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überflüssig Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messet, wird man euch wieder messen.“

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