Ein guter Freund, der merkte, wie sehr ich Heilung brauchte, sprach zu mir von der Christlichen Wissenschaft; doch war ich damals noch nicht bereit sie anzunehmen. Ich hatte mich gerade einer schweren Operation unterzogen und dachte, wenn ich nur meine Gesundheit wieder erlangen könnte, so würde ich auch meine Freude und mein Glück wiederfinden, und Harmonie in meinem Heim. Mein Gesundheitszustand wurde in manchem besser und in anderem schlimmer. Was jedoch Freude, Glück und Harmonie anbetraf — diese schienen weiter entfernt zu sein denn je, und ich war sehr entmutigt. Ein großes Haus und zwei kleine Kinder schienen größere Anforderungen an mich zu stellen, als ich in meinem elenden Gesundheitszustand zu leisten vermochte.
Doch einige Wochen später ereignete sich etwas sehr Schreckliches, und in meiner Angst und Hilflosigkeit wandte ich mich rückhaltlos der Christlichen Wissenschaft zu. Ich kaufte das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy und bat einem Ausüber um Behandlung.
Der Kampf war manchmal sehr schwer; doch wie ein Ertrinkender klammerte ich mich an den Rettungsanker. Ich bin sehr dankbar für den Beistand und die Ermutigung, die ich zu der Zeit bei dem Ausüber fand. Nur langsam erlangte ich meine Gesundheit und meine Kraft wieder. Doch durch das ernste Streben, Gott zu erkennen und Gott zu verstehen, wurde ich von meinen körperlichen Beschwerden geheilt, und fand Freude und Glück wieder; und meine Füße wurden auf den rechten Pfad geleitet.
In den ersten Jahren meines Studiums erlangte ich verschiedene augenblickliche Heilungen durch meine eigene Arbeit. Die Hand eines Kindes, die beim Schließen einer Automobiltür gequetscht worden war, wurde augenblicklich geheilt. Weder Schwellung noch Schmerzen noch Verfärbung blieben zurück. Eine ansteckende Augenkrankheit und heftige Schmerzen in einem Zahn, der bei einem Unfall abgebrochen war, wurden sofort geheilt. Fast alle diese Demonstrationen für die Kinder wurden innerhalb weniger Stunden vollbracht. Dies schien zur Zeit sehr nötig zu sein, wegen dem scharfen Antagonismus gegen die Christliche Wissenschaft seitens eines Familiengliedes. Hierin erkannte ich die Fürsorge der göttlichen Liebe, die mein ernstliches Verlangen unterstützte, mich nur auf Gott zu verlassen; und ich bin sehr dankbar dafür. Ziegenpeter, Erkältungen, Grippe, Zahnschmerzen, Augen- und Ohrenentzündungen und eine große Schnittwunde am Kopf, die durch einen Unfall beim Schwimmen verursacht worden war waren einige der Beschwerden, die geheilt wurden.
Schlaflosigkeit stellte eine meiner größten Prüfungen dar. Als ich mich der Christlichen Wissenschaft zuwandte, war es mir seit vielen Monaten nicht möglich gewesen, des Nachts mehr als einige Stunden zu schlafen. Ich hatte eine große Furcht entwickelt, vor der Schlaflosigkeit sowohl wir vor der Erschöpfung und Müdigkeit, die ihre Nachwirkungen waren. Es wurde mir immer schwerer, Ruhe zu finden. Doch durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft begann ich, die Furcht vor den Nachwirkungen der Schlaflosigkeit zu überwinden, und litt daher nicht mehr so sehr unter ihnen. Aber erst als ich klar erkannte, daß der Mensch, da er doch geistig ist, nicht vom Schlaf abhängt, um Erfrischung zu finden, sondern daß Gott vielmehr immerwährend den Menschen erneuert und stärkt, wurde die Furcht vor den Nachwirkungen der Schlaflosigkeit völlig überwunden, und es war mir wieder möglich, normal zu schlafen.
Auch wurde ich von der Notwendigkeit befreit, eine Brille zu tragen, die ich etwa fünfzehn Jahre lang gebraucht hatte. Diese Heilung wurde in einer Woche ausgearbeitet, mit Hilfe eines Ausübers und treuer Arbeit meinerseits. Ich suchte in den Konkordanzen zu Mrs. Eddys Schriften die Stellen auf, die sich auf, „Augen“, „Augenlicht“, „Schauen“, „Gesicht“ und „Sehen“ bezogen. Ich studierte diese Stellen nachdenklich jeden Tag und erkannte, daß Sehen geistige Wahrnehmung bedeutet, eine Fähigkeit des Gemüts, die weder von der Materie abhängt, noch von der Materie beherrscht wird oder durch sie wirkt. Eine Fähigkeit des Gemüts könnte weder behindert noch unterstützt werden durch das Tragen einer Brille.
Von Anfang an war es mir klar, daß die Christliche Wissenschaft die Wahrheit ist, und daß sie allein Lösung hatte für die Probleme, die ich lösen mußte. Ich mußte jedoch einen festen Standpunkt einnehmen und dies beweisen — ich mußte beweisen, daß ich mehr nach dem Geistigen verlangte als nach dem Materiellen.
Ich bin dankbar für die vielen Beweise von der Allheit Gottes, die sich mir bei der Zerstörung von Krankheit und Disharmonie offenbart haben, doch noch dankbarer für die Vergeistigung, die ich in gewissem Grade an meinem eigenen Selbst erlebt habe, und für die Offenbarung eines Gottes, den ich anbeten und verstehen, und dem ich gehorchen kann. Ich bin Mrs. Eddy dankbar für ihr großes Werk als Offenbarerin der Christlichen Wissenschaft und für ihr inspirierendes Beispiel als Führerin.— Louisville, Kentucky, U.S.A.
