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Gott ist All-Wirken

Aus der Juni 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In Erklärung des Zusammenhanges, der zwischen Gemüt und Wirksamkeit besteht, schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 480): „Bewußtsein sowohl wie Tätigkeit wird vom Gemüt regiert — ist in Gott, dem Ursprung und Lenker alles dessen, was die Wissenschaft enthüllt.“ Daher wird die eigentliche Natur des unendlichen Seins Gottes in der Entfaltung von Ideen ausgedrückt und enthüllt, die durch Tätigkeit, Spontaneität und Leben gekennzeichnet werden. In der Unendlichkeit des Gemüts gibt es keine tote, stagnierende, schlafende oder untätige Ideen. Alle Ideen des unendlichen Seins verkünden Gott, das Gemüt, als all-wirkend und ewig lebend.

Wenn man an die eigentliche Natur des Seins denkt, so kann man es sich nicht anders als wirkend vorstellen. Das Sein ist niemals statisch. Tätigkeit ist Leben. Untätigkeit ist Tod. Die Ideen des Gemüts, die ihren Ursprung in Gott haben, werden nicht gezwungen zu handeln; ihre eigentliche Substanz und ihr Sein sind Ausdruck der dem Gemüt eigenen Wirksamkeit. Daher erfüllt jede Idee ihren Zweck und ihre Obliegenheit als Ausdruck Gottes, und wirkt und arbeitet dadurch zusammen mit allen anderen Ideen des Seins. In diesem einen All-Wirken der Liebe segnen alle Ideen sich gegenseitig.

Unser Lehrbuch sagt weiter (S. 187): „Es gibt keine unwillkürliche Tätigkeit. Das göttliche Gemüt schließt alle Tätigkeit und alles Wollen in sich, und in der Wissenschaft wird der Mensch von diesem Gemüt regiert.“ Wirken ist immer All-Wirken; denn Gott, das Gemüt, kennt kein Wirken, das unabhängig oder getrennt von Ihm vor sich gehen könnte. In der Wissenschaft sind All-Wirken, Allgegenwart und Allmacht eins und daher untrennbar. Gott könnte nicht All-Wirken sein und sich nicht gleichzeitig auch als Allgegenwart ausdrücken. In dem Bewußtsein der Allgegenwart Gottes nehmen wir wahr, daß Er sich als allumfassendes Wirken bekundet. Ebenso als Allmacht verkörpert Gott alle Macht, sich unendlich als All-Wirken auszudrücken.

Durch das geistige Verstehen dieser großen Tatsachen kann man den menschlichen Beweis der Allgegenwart Gottes erbringen, ebenso wie der Meister, als er erklärte (Matth. 9:2): „Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.“ Als Jesus den Gichtbrüchigen heilte, demonstrierte er nicht nur, daß die Sünde nicht als tatsächliche Ursache der Krankheit existiert, sondern auch, daß der Mensch niemals auch nur einen Augenblick von der Allgegenwart und dem All-Wirken Gottes geschieden werden kann; daß des Menschen Verbundenheit oder Einssein mit Gott sich gegenwärtig in vollkommener Tätigkeit ausdrückt. Das Gute — Gott — wird in der Christlichen Wissenschaft als Allmacht, All-Wirken und Allgegenwart definiert. Das göttliche Gemüt ist die Quelle aller Bewegung. Das All-Wirken bedarf keines Vorganges noch eines Anfangs, um zu existieren, oder sich auszudrücken, oder auch den Plan des Gemüts in Ausführung zu bringen. Das All-Wirken schließt kein Zeitelement in sich. Gott, die göttliche Liebe, braucht keine Zeit, um zu existieren oder die Ihm eigene Wirksamkeit auszudrücken. Daher sollte unser geistiges Verstehen des All-Wirkens als augenblicklicher Beweis der Harmonie und Ordnung erkannt werden.

Diese göttliche Tatsache steht uns stets zur Verfügung, in jeder scheinbar schwierigen menschlichen Lage. Das klar zu erkennen und verstehen bedeutet, die Annahme zu überwinden, daß wir darauf warten müssen, daß das Gesetz Gottes wirksam werde. Im göttlichen All-Wirken, dem, das immer in rechter Weise wirksam ist, kann es keine Verzögerung geben. In unserm Lehrbuch heißt es (S. 151): „Furcht hat das Sein und seine Tätigkeit noch niemals zum Stillstand gebracht.“ Die eine in sich selbst existierende Ursache ist augenblicklich in ihrer Wirkung; denn Ursache und Wirkung sind eins und untrennbar.

Das geistige und wissenschaftliche Verstehen des All-Wirkens und der Allgegenwart, wie Mrs. Eddy sie offenbart, stellt keinen intellektuell abstrakten Begriff dar. Es ist praktisch anwendbar; denn sie hat die Menschheit gelehrt, die geistige Wahrheit mit der menschlichen Erfahrung in Verbindung zu bringen. Man kann daraus ersehen, wie wertvoll es ist, sich fortwährend das All-Wirken Gottes klarzumachen und daran festzuhalten, daß es unwiderstehlich zu einem Gesetz für die menschliche Auffassung der Dinge werden muß. Ja, es ist möglich und unbedingt richtig, daß ein jeder von uns unablässig im Geist an der Tatsache festhält, daß nichts vor sich geht außer der unaufhörlichen und harmonischen Wirksamkeit des Gemüts und seiner Ideen.

Die falsche Annahme sucht in jeder Weise das Gegenteil zu behaupten. Sie versucht, uns zu sagen, daß es Untätigkeit, Stockung und Hemmung geben kann, manchmal im Geschäftsleben, manchmal im Regierungswesen und ganz oft in den Funktionen des menschlichen Körpers. Doch die Christliche Wissenschaft erklärt, daß die Funktionen und Fähigkeiten dessen, das wir einen menschlichen Körper nennen, falsche Auffassungen sind und einen verkehrten Begriff von Tätigkeit darstellen. Es ist daher natürlich, daß in dem Maße, wie man beginnt zu verstehen und zu behaupten, daß Gott All-Wirken ist, der sogenannte menschliche Körper sich dieser Tatsache anpassen und einen besseren und harmonischeren Daseinsbegriff bekunden muß.

Untätigkeit, Übertätigkeit und Rückschlag sind miteinbegriffen in der falschen Suggestion, daß es mehr als ein Wirken gibt, und daß dies nicht all-harmonisch ist. Jede Krankheitsannahme ist ein Ausdruck verkehrter Tätigkeit des sterblichen Gemüts. Sie hat daher keine Grundlage in der Wahrheit. Die Wahrheit bedarf keines Zeitverlaufs; sie wirkt augenblicklich, und sie ist immer die einzig wirkende Kraft. Daher ist die Einwirkung der Wahrheit wie ein Gesetz der Vernichtung und Auflösung für jedwede Suggestion krankhafter Tätigkeit und für die falsche Annahme des Stillstandes, den wir Tod nennen. Wie Mrs. Eddy in dieser höchst wichtigen Erklärung in „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt (S. 427, 428): „Der Gedanke wird erwachen aus seiner eignen materiellen Erklärung: ‚Ich bin tot,‘ um den Posaunenruf der Wahrheit zu vernehmen: ‚Es gibt keinen Tod, keine Untätigkeit, keine kranke Tätigkeit, keine Übertätigkeit, keine rückwirkende Tätigkeit.‘“

Unser geistiges Verständnis von Gott ist die Entfaltung der all-wirkenden Ideen des Lebens oder Gemüts. Die Christliche Wissenschaft offenbart, daß der Mensch in seinem wahren Sein der besondere individuelle Ausdruck des all-wirkenden und ewigen Wesens ist. Durch seine bloße Existenz verkündet und beweist der Mensch die eine, ja die einzige, stete Wirksamkeit der Liebe.

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