Daß die Christliche Wissenschaft eine praktische und demonstrierbare Religion ist, hat sich mir während einer Reihe von Jahren unwiderleglich als wahr erwiesen.
Die erste Gelegenheit, die Heilkraft dieser Christus-Wissenschaft zu erleben, bot sich mir zu einem Zeitpunkt, als ich ihrer sehr bedurfte. Ich war seit einiger Zeit unter der Behandlung eines Arztes gewesen, der meine Beschwerde als einen schweren Fall von Blutvergiftung durch Fäulnis im Halse diagnostiziert hatte. Ich litt große Schmerzen, und meine Umgebung bangte um mein Leben. In dieser Notlage erinnerte sich einer meiner Angehörigen daran, daß eine Verwandte in einer entfernten Stadt eine Christliche Wissenschafterin war, und fragte mich, ob ich meine Zustimmung geben würde, christlich-wissenschaftliche Behandlung zu haben. Ich gab bereitwillig meine Zustimmung, und die Verwandte wurde telephonisch um Hilfe gebeten. Zwar verstanden wir nichts von der Methode dieser Wissenschaft, doch wir lasen getreulich den 91. Psalm und hielten fest an seinen Verheißungen. An dem Abend war es mir seit Tagen zum erstenmal wieder möglich auszuspannen und zu schlafen. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, waren Fieber und die andern Krankheitserscheinungen verschwunden, und ich stand auf und kleidete mich an. Es war eine augenblickliche Heilung.
Während der nächsten Jahre war mein Studium der Christlichen Wissenschaft sehr unregelmäßig; denn ich hatte die große Bedeutung dieses wunderbaren Beweises der Liebe Gottes für alle seine Kinder noch nicht recht verstanden. Doch eine andere Prüfungszeit nahte, als geschäftliche Schwierigkeiten und pekuniäre Verluste einen Nervenzusammenbruch hervorgerufen hatten. Die Ärzte waren nicht imstande, mir Erleichterung zu schaffen, und so wandte ich mich wieder der Christlichen Wissenschaft zu. Diesmal wurde ein am Orte lebender Wissenschafter zu Hilfe gerufen. Mir wurde der liebevolle Rat erteilt, mich rückhaltlos auf Gott zu verlassen, und in Übereinstimmung damit warf ich alle Medizinen und hygienischen Heilmittel fort.
Ich wurde zwar nicht sofort geheilt, denn meine Gedanken mußten berichtigt werden; doch nach drei Tagen konnte ich aufstehen, mich ankleiden und in eine Mittwochabend-Versammlung gehen. Ich begann, getreulich die Bibel und das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" von Mary Baker Eddy zu studieren, gemäß der geordneten Anleitung des Christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheftes.
Obwohl ich seit Jahren die Bibel studiert hatte, einige Teile derselben sogar in den Ursprachen, wurde es mir jetzt erst klar wie nie zuvor, welch wissenschaftliche Folgerichtigkeit und welch wichtige Verheißungen in diesen heiligen Blättern enthalten waren. Eine neue Welt der Schönheit und der Hoffnung breitete sich vor mir aus, und ich begann zu verstehen, daß der Mensch schon jetzt die vollkommene Widerspiegelung eines vollkommenen Gottes ist. Die Heilung war vollständig, und ich habe niemals das geringste Anzeichen eines Rückfalls gehabt. „Die göttliche Liebe hatte die Furcht ausgetrieben. Der Sterbliche Mensch, nun nicht länger krank und gefangen, trat vor, seine Füße ‚lieblich ... auf den Bergen‘, wie die ‚der Boten, die da Frieden verkündigen‘.“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 442).
Ich habe seitdem Heilungen gar mancher Beschwerden erlebt, wie zum Beispiel einer, die zweifellos als Blinddarmentzündung diagnostiziert werden würde. Ich bin von chronischer Verstopfung geheilt worden, als ich einsah: „Harmonische Tätigkeit entspringt aus Geist, Gott“ (ebd., S. 480). Ich habe viele schöne Beweise von Gottes Versorgung für unsere zeitliche Notdurft erlebt, und die Gewohnheiten des geselligen Trinkens und Rauchens wurden bald überwunden, als ich begreifen lernte, wie wenig sie mit der Schönheit und Reinheit eines christlichen Lebens übereinstimmen.
Ich bin tief dankbar für unsere geliebte Führerin Mrs. Eddy. Auch bin ich sehr dankbar für die Freude und das Vorrecht, in gewissem Maße den Saum des heilenden Gewandes Christi berührt zu haben, und für die Gelegenheit, in einer Zweigkirche in verschiedenen Eigenschaften von Diensten sein zu können; doch meine größte Freude besteht in der immer volleren Überzeugung, daß wir „nun Gottes Kinder“ sind.—Cincinnati, Ohio, U.S.A.