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Wiederherstellung

Aus der November 1952-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus kam, um die Menschheit zu erlösen und zu heilen, um das wiederzuerstatten, was verloren war, um das wieder zurückzubringen, was vertrieben war. Das Ziel seiner Sendung war Erlösung. Seine Lehrweise war leicht verständlich, so daß selbst die einfachsten Menschen ihm mühelos folgen konnten. Seine Lieblingsmethode bestand darin, seine Lehren durch Gleichnisse zu veranschaulichen. Als die Zöllner und Sünder kamen, um ihn zu hören, und die Pharisäer darüber murrten, daß er sie annahm, erzählte Jesus drei Gleichnisse, in denen er darlegte, in welcher Weise die Erlösung bewirkt werden kann.

Alle diese Gleichnisse werden im 15. Kapitel des Lukasevangeliums wiedergegeben und sind bekannt als das Gleichnis vom verlorenen Schaf, das Gleichnis von der Frau, die ihren Silbergroschen verloren hatte, und das Gleichnis vom verlorenen Sohn. In jedem Fall wurde der Verlust überwunden und das Gleichnis endet mit einer Note der Freude.

Der Verlust eines geliebten Wesens, der Verlust eines köstlichen Besitzes, der Verlust einer Fähigkeit oder der Verlust guten Charakters mag Kummer und manchmal sogar Selbstbedauern mit sich bringen; doch durch die Lehren unsers geliebten Meisters, wie sie in der Christlichen Wissenschaft offenbart werden, lernen wir verstehen, daß es weder Verlust noch Kummer gibt, wie schwer er auch scheinen mag, der nicht durch eine Erkenntnis des einen Gemüts und der Fortdauer und Vollkommenheit des geistigen Daseins aufgehoben werden kann.

Wenn Verlust uns zu betrüben scheint, dann laßt uns diesem Irrtum in christlich-wissenschaftlicher Art entgegentreten, indem wir uns von dem Kummer ab- und der Freude zuwenden, von der Verzweiflung zur Hoffnung, von der Selbstverdammung zur barmherzigen Vergebung und Erlösung der göttlichen Liebe.

Das verlorene Schaf verirrte sich aus Unwissenheit; der Hirte suchte es, fand es und brachte es freudig auf seiner Schulter wieder heim. Alle die durch Unwissenheit vom rechten Wege des Lebens abirren, werden wieder zu den Hürden zurückkehren, dank der liebreichen Fürsorge und Leitung Gottes und Seines Christus.

Die Frau verlor einen Silberling von ihrer Mitgift — vielleicht durch Nachlässigkeit. Von ihr wurde mehr gefordert als von dem verlorenen Schaf, das nur aus Unwissenheit irreging. Sie mußte ein Licht anzünden und das Haus kehren und mit Fleiß suchen, „bis daß sie ihn fand“ (Lukas 15:8). Ebenso wie die Unwissenheit in Beziehung auf geistige Dinge nur durch eine Erkenntnis des Christus geheilt wird, so werden Nachlässigkeit und Gleichgültigkeit nur durch Fleiß und Arbeitsamkeit überwunden. Als die Frau ihr geistiges Licht anzündete und tätig und fleißig wurde, fand sie ihre verlorene Münze — und so endet auch dieses Gleichnis mit einer Note der Freude.

Der verlorene Sohn irrte in eigenwilliger Weise vom rechten Wege ab. Sein eigensinniger Ungehorsam brachte ihm Leiden. Er verlor sein Erbteil durch Sünde und war gezwungen, sich von seinem sündigen Wesen abzuwenden und als Büßer wieder zurückzukehren zu seines Vaters Haus. Als das geschehen war, wurden seine Sünden gar schnell ausgelöscht und sein Erbteil wurde ihm wiedererstattet. Hier finden wir von neuem, daß das Gleichnis mit einer Note der Freude endet.

„Seid allezeit fröhlich“, sagte der Apostel Paulus (I. Thess. 5:16). „Aber wie kann ich fröhlich sein“, mag jemand fragen, „wenn ich doch scheinbar so viel verloren habe, das köstlich und schön ist?“ Ein Christlicher Wissenschafter ist immer bereit, fröhlich zu sein; denn er hat verstehen gelernt, daß Gott das Gemüt ist, und daß alle Seine guten Gaben, was sie auch immer sein mögen — Gesundheit, Heim, Freundschaft und andere Schätze — im Geist und nicht in der Materie zu finden sind. Das Anerkennen des einen Gemüts bestätigt die Überzeugung von der Vollständigkeit des Menschen in der einen göttlichen und unendlichen Intelligenz. Es ist nicht auszudenken, daß irgend etwas aus dem harmonischen All des Gemüts verloren gehen kann, denn in diesem Gemüt ist alles Gute geistig, vollständig und ewig.

Wenn eine Fähigkeit scheinbar verloren worden ist, wenn jemand glaubt, das Gesicht oder das Gehör oder die Bewegung verloren zu haben, so steht ihm das Heilmittel zur Verfügung. Es wäre Abgötterei anzunehmen, daß es ein von Gott getrenntes Gemüt geben kann, und sich so mit einem Zustand zufrieden zu geben, den das Gemüt niemals schaffen noch gutheißen konnte. Mary Baker Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 470): „Das vermeintliche Vorhandensein von mehr als einem Gemüt war der Grundirrtum der Abgötterei. Dieser Irrtum hielt den Verlust geistiger Macht für wahr, den Verlust der geistigen Gegenwart des Lebens als der unendlichen Wahrheit, ohne ein Ungleichnis, sowie den Verlust der Liebe als einer immergegenwärtigen und weltumfassenden.“

Ein ernstes Studium dieser Worte wird uns zu der Einheit des Gemüts zurückführen, in dem es keinen Verlust geben kann. Ebenso wie das Schaf gefunden wurde, wie der Silbergroschen zurückerstattet wurde und der verlorene Sohn wieder heimkehrte zum Hause des Vaters, so werden auch wir freudig eingehen in die herrliche Einheit des Gemüts, wo die Schöpfung so bleibt, wie sie geschaffen wurde — geistig, vollkommen, vollständig und ewig.

Verlust scheint uns der Freude zu berauben; daher ist Freude das Gegenmittel gegen den Verlust und sichert uns die Zurückerstattung eines jeden geistigen Schatzes. Vielleicht ist es der Verlust des geistigen Verständnisses, dessen Wiederherstellung von uns gefordert wird, oder auch eines verlorenen Schatzes oder eines verlorenen Juwels des Charakters. Was es auch immer sein mag, wir finden die Lösung im Verständnis von Gott und Seinem Christus — in der Einheit und Vollständigkeit und Allheit des Gemüts, und in der Überzeugung, daß ein wirklicher Schatz oder eine wirkliche Fähigkeit unmöglich außerhalb der göttlichen Liebe bestehen kann. Das ist das Gemüt, in dem alles heilige und harmonische Sein existiert, wo jeder Schatz einen unabtrennbaren Teil des einen Gemüts bildet, und in dem wir als Gottes geliebte Kinder leben, und weben und sind in unserm individuellen, unvergänglichen Sein.

Unser Grund zur Freude wird uns also klar. In der Christlichen Wissenschaft haben wir das eine Gemüt gefunden, das alle Fähigkeiten und die Möglichkeit sie auszudrücken in sich schließt. Wir haben eine Erkenntnis von den Schätzen des Geistes erlangt — Liebe, Freude, Friede, Reinheit und Zufriedenheit. Wir haben einen Weg des Lebens gefunden, von dem wir nie wieder abirren möchten, und wir wissen bestimmt, daß wir, wenn wir getreulich auf diesem Pfade weiter wandern, uns selbst als die Kinder Gottes erkennen werden, die nicht nur fröhlich sind, sondern die da jauchzen vor Freude, überwältigt von der Herrlichkeit unseres gesegneten und geistigen Seins.

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