Für viele Menschen stellt die Geschichte von Jona die Erfahrung der Sterblichen dar, wenn das Böse sie von allen Seiten anzugreifen scheint und es anscheinend keinen Ausweg mehr gibt. Die Erzählung lautet (Jona 2:5): „Wasser umgaben mich bis an mein Leben, die Tiefe umringte mich; Schilf bedeckte mein Haupt.“ Und doch muß Jona in gewissem Grade zu der Überzeugung gekommen sein, daß diese scheinbar hoffnungslose Lage nicht so sehr äußeren Umständen entsprang, aus denen er erlöst werden mußte, als irrigem Denken, das der Berichtigung bedurfte. Denn sein denkwürdiges Gebet erkennt Gott und Seine erlösende Macht von ganzem Herzen an (Jona 2: 8–10): „Die meine Seele bei mir verzagte, gedachte ich an den Herrn; und mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel. Die da halten an dem Nichtigen, verlassen ihre Gnade. Ich aber will mit Dank dir opfern, meine Gelübde will ich bezahlen; denn die Hilfe ist des Herrn.“
Nur der materielle Sinn wird matt und niedergeschlagen. In demselben Augenblick, in dem er Niederlage meldet, können wir uns, wie Jona, an Gottes Macht erinnern und unsere Gebete zu dem erheben, der sie immer erhört. Auch wir können die falschen Annahmen von Niederlage, Entmutigung, Hoffnungslosigkeit und dergleichen aufgeben — die Annahme opfern, daß diese Gemütszustände wirklich seien. Wir können die uneingeschränkte Sicherheit und Vollkommenheit der geistigen Idee Gottes schauen, die der Irrtum nicht verdunkeln kann, und uns weigern, unsere „Gnade“ zu verlassen, indem wir die falschen Argumente des Irrtums nicht beachten noch ihnen beistimmen. Wenn wir diesen Standpunkt fest einnehmen, so wird es sich als wahr erweisen: „Die Hilfe ist des Herrn.“ Wir können sehen und annehmen — nicht etwa, was der Irrtum als unausführbar bezeichnet, sondern was Gott schon vollbracht hat, und was der Mensch als Seine Widerspiegelung gegenwärtig zum Ausdruck bringt. Nichts kann verhindern, daß wir uns selber davon heilen, entmutigende, negative Berichte über uns anzunehmen.
Wir brauchen nur auf die Engelsbotschaften Gottes zu lauschen, die uns immergegenwärtige geistige Tatsachen offenbaren. „Es ist keine Sprache noch Rede, da man nicht ihre Stimme höre,“ sang der Psalmist (Ps. 19:4). Es gibt keine Zeit und keinen Ort, wo Gottes Stimme — die Äußerungen der Liebe, die die Furcht zerstören, und die der Wahrheit, die die Unwahrheiten berichtigen — nicht zu hören ist. Bei jeder menschlichen Situation ist der Christus, die Wahrheit, gegenwärtig mit seiner erlösenden Botschaft. Die geistige Tatsache, der wahre Bericht über Heim, Körper, Geschäft oder Versorgung, ist immer zur Hand und braucht nur angenommen zu werden.
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