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„Wahres Menschentum“

Aus der Dezember 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als wahrer Menschenfreund und großer geistiger Seher sagte Mary Baker Eddy in ihrem Werk „Unity of Good“ (Die Einheit des Guten, S. 49): „Je besser ich wahres Menschentum verstehe, desto klarer wird es mir, daß es sündlos ist — daß es sich ebensowenig einer Sünde bewußt ist, wie der vollkommene Schöpfer.“

Es gibt im sogenannten menschlichen Bewußtsein ein fundamentales Element, das imstande ist, die geistige Wahrheit wahrzunehmen. Sonst könnten die Bibel und das christlich-wissenschaftliche Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy nicht von den Menschen verstanden werden und würden daher keinen praktischen Wert haben. Das menschliche Selbst ist mehr als eine bloß körperliche Persönlichkeit. Die Ehrlichkeit, Sanftmut, Reinheit und Treue, die von menschlichen Wesen ausgedrückt werden, sind grundlegende geistige Eigenschaften, die zu des Menschen wirklicher Wesenheit gehören. Diese und ähnliche geistige Eigenschaften, die in keiner Weise mit sterblicher Abstammung verknüpft sind, machen die göttliche Natur des Menschen aus, den Geist des Christus, der allein die Wirkungen des Widerchristes oder der Sünde aufheben kann.

Christus Jesus war das vollkommene Beispiel des wahren und sündlosen Menschentums. Der Meister ignorierte niemals die Bedürfnisse des menschlichen Körpers, sondern er überwand die falschen Annahmen in bezug auf den Körper, indem er die wahre Natur seiner Wesenheit als Verkörperung unzerstörbarer geistiger Ideen, ja als den unsterblichen Beweis des Geistes, offenbarte. „Der höchste irdische Stellvertreter Gottes sagte prophetisch zu seinen Jüngern, als er von der menschlichen Fähigkeit, die göttliche Kraft widerzuspiegeln, sprach — und zwar sprach er nicht nur für ihre Zeit allein, sondern für alle Zeiten —:, Wer an mich glaubet, der wird die Werke auch tun, die ich tue‘ “, schreibt Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 52). Um diese Werke zu vollbringen, ist es unerläßlich, die Vollkommenheit und Vollständigkeit unserer Wesenheit als Widerspiegelung des Geistes zu erfassen; denn wir erleben, was wir denken und wahrhaft verstehen. War das nicht, was der Meister andeutete, als er sagte (Matth. 6: 22): „Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein“? Die natürliche Folge dieser Art „Einfältigkeit“ ist Gesundheit und Festigkeit — das Wohlergehen, das seine Grundlage in Gott, dem Guten, hat.

Das menschliche Bewußtsein schafft seine eigenen Zustände und zwar entsprechend der Art seines Denkens — alles dessen, was es bejaht. Die Materie, die nicht tatsächlich Substanz ist, sondern Ausdruck einer falschen Denkweise, wird fortfahren, die Menschheit zu betrügen und in Bande zu schlagen, bis geistige Erkenntnis, eine vergeistigtere Gesinnung, die Fleischlichkeit verdrängt. Geistige Eigenschaften bilden in der Tat den Weizen der menschlichen Erfahrung, und sie sollten gepflegt und als allein der göttlichen Liebe entstammend anerkannt werden. Das falsche Element im menschlichen Bewußtsein, das die Ansprüche des Bösen anerkennt, ihnen gehorcht und aus diesem Grund durch sie leidet, ist nicht das Ebenbild Gottes, sondern könnte vielmehr dem Unkraut verglichen werden, das der Wahrheit widersteht und Gott die Ehre versagt, indem es das, was Gott unähnlich ist, als wirklich anerkennt.

Wenn man zum ersten Mal die tatsächliche Vollkommenheit des geistigen Seins erfaßt, und die daraus folgende Unwirklichkeit alles Sterblichen, so mag man zeitweilig in einem Augenblick ekstatischen Eifers versucht sein, alles Menschliche als etwas Wertloses zu verachten. Mrs. Eddy schreibt jedoch in „Unity of Good“ (S. 37): „Die menschlichen Wesen sind körperlich sterblich, jedoch geistig unsterblich.“ Hier finden wir wieder eine Anspielung auf den Weizen — das „geistig Unsterbliche“ — der dicht neben dem Unkraut wächst — dem „körperlich Sterblichen“ — wovon der erstere gepflegt, das letztere dagegen ausgerottet werden soll.

Der Mensch Gottes ist jedoch nicht eine Mischung widerstreitender Elemente, wie Geist und Materie, Leben und Tod, Liebe und Haß, Kraft und Furcht. Das Gesetz des vollkommenen Seins ist unaufhörlich wirksam, in jeder Einzelheit des wirklichen Seins des Menschen; daher die völlig geistige Natur und Unendlichkeit des wahren Menschen. Der Mensch, wie Gott ihn kennt, bedarf keiner Heilung; es ist die menschliche Vorstellung von Schöpfung, die Erlösung benötigt, eine Erlösung, die nur erlangt werden kann, wenn reine Geistigkeit die Führung in unserm täglichen Leben übernimmt. Wenn die Christliche Wissenschaft recht verstanden und angewandt wird, so lehrt sie uns, daß kein menschliches Wesen gänzlich materiell oder gänzlich irrig ist; denn wenn es nicht irgendeine gottgegebene Eigenschaft ausdrückte, so würde es einfach nicht existieren, da eine völlig von der Göttlichkeit getrennte Existenz unmöglich ist. In jedem Einzelwesen wartet das unauslöschliche Ebenbild Gottes darauf, entdeckt und anerkannt zu werden.

Die Natur des wirklichen Menschen ist nicht mehr unerreichbar für die menschliche Erkenntnis; denn die Sehnsucht, Gott und den Menschen zu verstehen, findet Befriedigung im Studium der Christlichen Wissenschaft. Diese Wissenschaft offenbart ganz klar des Menschen völlig geistige Natur und betätigt das Verständnis von der Allheit Gottes im täglichen Leben. Gott zu verstehen bedeutet, die eigentliche Essenz unseres eigenen Seins zu finden. Das menschliche Bewußtsein erwacht und verliert seine Vorstellung von der Materie als Substanz, als Teil der menschlichen Erfahrung; folglich braucht es nicht mehr von den schreckenerregenden Annahmen des sterblichen Gemüts gequält und verwirrt zu werden, denn die Wissenschaft hat offenbart, daß der Mensch nicht zum Reich des Sterblichen gehört. Der Mensch ist ein Bürger des Himmelreichs, wo Gottes Gesetz stets in Kraft ist, und wo kein Anspruch eines anderen Gesetzes bekannt ist, das rechtmäßige Tätigkeit behindern und begrenzen könnte.

Der einzige Zweck des Christentums ist, die Demonstration der Allheit Gottes und der Vollkommenheit des Menschen menschlich möglich zu machen. Jesus zerstörte vor aller Augen jeglichen Anspruch der Krankheit und der Disharmonie, der sich ihm zur Heilung darbot, und erbrachte so den unwiderleglichen Beweis von der Allmacht und Allgegenwart Gottes. Auf die Frage der Abgesandten von Johannes dem Täufer (Matth. 11:3): „Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten?“ antwortete Jesus: „Gehet hin und saget Johannes wieder, was ihr sehet und höret: die Blinden sehen und die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein und die Tauben hören, die Toten stehen auf und den Armen wird das Evangelium gepredigt.“

Die Befreiung von dem Bösen, das das „wahre Menschentum“ zu verdunkeln sucht, kann nur durch die individuelle Betätigung des Guten erlangt werden. Gutes Denken ist das einzige Gegenmittel gegen das Böse, in der Erfahrung des Einzelwesens sowohl wie im Weltgeschehen. Das Reich Gottes hat nichts mit Krankheit und Sünde zu tun. Diese geistige Tatsache entfaltet sich dem menschlichen Bewußtsein, und sie wird ihr Erlösungswerk fortsetzen, bis das „wahre Menschentum“ allgemein verstanden und demonstriert wird. Die Christliche Wissenschaft führt die Menschheit aus allem Irrtum in alle Wahrheit.

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