Heute mögen viele Männer und Frauen glauben, sie hätten keinen Platz mehr in der Welt, kein Heim, weil sie nach dem materiellen Begriff ihre Heimat und alles, was damit verbunden ist, verloren haben. Viele sehnen sich nach Sicherheit, die so notwendig ist zu unserm Glück und Wohlbefinden.
Allen, die sich nach Frieden und Glück sehnen, bringt die Christliche Wissenschaft die glorreiche Botschaft, daß jeder einen Platz sein eigen nennt, den nur er ausfüllen kann. Mary Baker Eddy sagt in ihrer Autobiographie „Rückblick und Einblick“ (S. 70): „Jeder einzelne muß in Zeit und Ewigkeit seinen eigenen Platz ausfüllen.“ Wenn wir die Christliche Wissenschaft studieren und verstehen lernen, was der Mensch wirklich ist, wird es uns klar, daß es ebenso unmöglich für den Menschen ist, seinen gottgegebenen Platz zu verlieren oder davon verdrängt zu werden, wie für einen Sonnenstrahl, von seinem Ursprung, der Sonne, getrennt oder abgeschnitten zu werden. So kann nichts den Menschen von Gott scheiden, denn der Mensch besteht im unendlichen göttlichen Leben, ist fest verankert im Prinzip allen Lebens und aller Substanz, an der nicht ein Tüttel verändert werden kann.
Unsere Führerin Mrs. Eddy sagt auf Seite 306 ihres Lehrbuches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“: „Wenn Gott, der Leben ist, einen Augenblick von Seiner Widerspiegelung, dem Menschen, getrennt wäre, dann würde die Göttlichkeit in diesem Augenblick nicht widergespiegelt werden. Das Ego würde unausgedrückt, und der Vater kinderlos sein — kein Vater.“ Wie herrlich ist dieser Gedanke! Ohne die göttlich vollkommene Selbstheit des Menschen würde Gottes Herrlichkeit, Schönheit, Vollständigkeit und Vollkommenheit keinen Ausdruck finden, und daher würde die Liebe und Zärtlichkeit unseres Vater-Mutter Gottes, die universelle göttliche Natur in ihrer unbegrenzten Mannigfaltigkeit, Größe und Schönheit unbekannt sein. Folglich ist jede Idee absolut kostbar für Gott, und wir können diese Tatsache beweisen, weil sie ein göttliches, unveränderliches Gesetz ist.
Aus dieser Wahrheit hat die Verfasserin immer viel Inspiration und Segen geschöpft. Vor dem Verständnis derselben fallen die sogenannten Probleme in ihr Nichts zusammen, und der Mensch, die unveränderliche Idee Gottes, die ewig mit Ihm verbunden ist, kommt klarer an den Tag. Keiner ist von Seiner Liebe ausgeschlossen, keiner ist in Seinem Reich unerwünscht, keiner verlassen, verirrt, krank oder elend; alle gehören individuell und kollektiv zum vollen Ausdruck des göttlichen Gemüts. Gott liebt Seine Schöpfung, und Er erhält sie um seiner Selbst willen. Der wahre Mensch in seiner Schönheit, Harmonie und Unbegrenztheit ist der Ausdruck Gottes.
Christus Jesus überwand den Glauben an das Böse oder eine von Gott getrennte Macht durch die Erkenntnis von der Allheit Gottes. Blindheit, Lahmheit, Mangel, Sünde und Tod — alle diese Annahmen fielen vor dem Bewußtsein von der Verbundenheit des Menschen mit dem göttlichen Vater in ihr Nichts zusammen. Jesus hielt an dem vollkommenen Begriff des Menschen fest; denn er wußte, daß nicht der Körper, sondern das sterbliche Gemüt der Sitz der Beschwerden war. Er erkannte, daß das Böse keine Wirklichkeit, sondern nur das vermeintliche Gegenteil der Wahrheit ist. Er sagte (Joh. 8:32): „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
Die Christliche Wissenschaft ist die Offenbarung dieser Wahrheit und lehrt, daß im Reich des Wirklichen, im Reich der unbegrenzten Harmonie und Intelligenz, jede Idee eine ununterbrochene, völlig harmonische Existenz hat, als Widerspiegelung Gottes, des einen unteilbaren Gemüts. Was auch immer die Konflikte oder Probleme sein mögen, die Verwirklichung dieser göttlichen Tatsache stellt die Harmonie wieder her; denn alle scheinbaren Komplikationen in der menschlichen Existenz entspringen der Annahme von mehr als einem Gemüt. Das göttliche Gemüt ist das eine Gemüt, das einzige, allumfassende Gemüt. Die Widerspiegelung Gottes ist die Individualität des Menschen, und diese Widerspiegelung ist der einzige Mensch, den Gott kennt.
Auf Seite 491 von „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt unsere liebe Führerin: „Nur durch die Anerkennung der Allerhabenheit des Geistes, welche die Ansprüche der Materie aufhebt, können die Sterblichen die Sterblichkeit ablegen und das unauflösliche geistige Band finden, welches den Menschen auf ewig als das göttliche Gleichnis bestätigt, das von seinem Schöpfer untrennbar ist.“
Wir werden Gottes Stimme hören, die uns diese Wahrheit offenbart, wenn wir die Unruhe und Furcht des menschlichen Denkens überwinden und stille werden — denn Er, die Substanz allen Wissens, gibt Seine befreiende Antwort, ehe wir rufen. Wir müssen alle einmal lernen, dieses ruhelose sterbliche Gemüt auszuschließen, um uns so ganz eins zu fühlen mit dem Prinzip allen Seins und allen Lebens. Dann wird unser Leben gesegnet und erfolgreich sein, erfrischt in geistiger Stärke und in der Kraft Gottes, was auch immer unsere Aufgaben sein mögen.
Wenn wir diesen Schirm des Höchsten erkennen und unter ihm verweilen, so wird uns das befähigen, im „Heim“ eine immer gleichschöne, unveränderliche, unzerstörbare geistige Idee zu sehen, die der Mensch im Ebenbild Gottes in sich schließt, und wird uns gleichzeitig ein menschliches Heim verschaffen. Dieser geistige Begriff von Heim, der auf unser Verständnis von des Menschen Einssein mit Gott gegründet ist, kann allein unser irdisches Heim erhalten. Also müssen wir erwachen und wachsam bleiben, um diese Inspiration zu behalten, die in der Erkenntnis von der Verbundenheit des Menschen mit dem göttlichen Gemüt als dessen Idee liegt. Das Erkennen von der Gegenwart des Guten, die uns umgibt und uns erhält, gibt uns die geistige Stärke für die Demonstration der unwandelbaren göttlichen Wirklichkeiten des wahren Seins. Dies ist die glorreiche Botschaft der Christlichen Wissenschaft an die Menschheit.
