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Unser Vorbild

[Urtext in französischer Sprache]

Aus der Juni 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nathanael Hawthorne erzählt die Geschichte von einem kleinen Jungen, der in seiner Kindheit täglich ein riesengroßes menschliches Antlitz betrachtete, das die Natur in einen Felsen gemeißelt hatte und das gigantisch über der Stadt thronte. Einer Prophezeiung zufolge sollte eines Tages aus dieser Gegend ein Mensch mit den Gesichtszügen dieses Antlitzes kommen und durch sein Beispiel großer Tugend überall Segen spenden. Diese Voraussage beeindruckte den Jungen dergestalt, daß es ihm ein Bedürfnis wurde, allein dorthin zu gehen und das Steinantlitz unverwandt zu betrachten. Als er heranwuchs, dachte er viel über die Tugenden nach, die darin ausgedrückt waren, und wie sie sein Land segnen könnten. Je mehr er das Gesicht betrachtete, umsomehr liebte er es. Ganz allmählich fing er an, ihm ähnlich zu werden und zwar so stark, daß, als er alt war, seine Freunde und Nachbarn mit Ergriffenheit feststellten, daß in ihm der Mann der Prophezeiung unter ihnen war.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ vergleicht Mary Baker Eddy die verschiedenen Ideale von zwei Künstlern. Dann fragt sie (S. 360): „Lieber Leser, welches Gemütsbild oder welcher verkörperte Gedanke soll für dich wirklich sein — der materielle oder der geistige? Beide kannst du nicht haben. Du bringst dein eignes Ideal zum Ausdruck. Dieses Ideal ist entweder zeitlich oder ewig. Entweder Geist oder Materie ist dein Vorbild.“

Unser Denken ist beständig mit etwas beschäftigt; die Beschaffenheit dieses Denkens bestimmt die Erfahrungen unseres Lebens. Wenn unsere Annahmen mit der Vorstellung verknüpft sind, daß die Wirklichkeit sowohl physisch wie geistig sei, dann werden wir weiterhin zwischen Materie und Geist hinund herschwingen und einmal die höheren Freuden des Geistes, ein ander Mal die Vergnügen und Übel des Fleisches bekunden. Halten wir aber unser Denken mehr und mehr auf den Menschen, das Bild und Gleichnis Gottes, gerichtet, dann erweitert sich unsere Wahrnehmung. Das Bild wird klarer für uns, wenn wir die Natur Gottes, des einen Schöpfers, besser verstehen und in größerem Maße die Macht und Herrschaft widerspiegeln, die Er dem von Ihm erschaffenen Menschen verleiht. Tatsächlich verkörpert sich das Vorbild, das in unserem Denken lebendig ist. Jesus stellte das vollkommene Ideal oder den Christus dar, weil er an seinem geistigen Bewußtsein der Wirklichkeit festhielt und so das sterbliche Gemüt zum Schweigen brachte. Nur wenn die materiellen Sinne verstummen, hört und sieht man das Wahre. Aus der Erkenntnis, daß das sterbliche Gemüt und die Materie eins sind, sagt unsere Führerin (ebd. S. 77): „Hier sowie hiernach bringt der Irrtum seine eigne Selbstzerstörung mit sich, denn das sterbliche Gemüt schafft seine eignen physischen Zustände.“

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