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„Der Allgemeine Fortschritt und die Göttliche Liebe“

Aus der September 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn die Verfasserin, als Anfängerin in der Christlichen Wissenschaft, beim Lesen von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy zur “Allegorie” kam, die das Kapitel „Betätigung der Christlichen Wissenschaft“ abschließt, dann suchte sie schnell und scheinbar uninteressiert darüber hinwegzulesen. Als ihr Verständnis der Wahrheit jedoch zunahm, fing sie an, diese Veranschaulichung des Gesetzes Gottes, der göttlichen Liebe, tatsächlich zu würdigen und anzuwenden, um das angebliche materielle Gesetz zu überwinden, das uns unserer Gesundheit und unseres Glücks zu berauben beansprucht. Sie erkannte, daß unsere Führerin wahrhaft inspiriert war, als sie uns diese Allegorie gab zur beständigen Hilfe in unserer Arbeit für uns selber und andere.

In dieser oft mit Gerichtsverhandlung bezeichneten Allegorie, wo der Sterbliche Mensch im Gerichtshof des materiellen Irrtums vor den Geschworenen, den Sterblichen Gemütern, verhört wird, ist die Furcht der Scherif. Kein Wunder, daß der Sterbliche Mensch zum Tode verurteilt wird! Wenn dann die Christliche Wissenschaft ihm zu Hilfe kommt und er vor den Gerichtshof des Geistes gebracht wird, werden dieselben Zeugen, Geschworenen und Richter, die im Irrtumsgericht erschienen, nun vor den Richterstuhl der Gerechtigkeit und der ewigen Wahrheit geladen. Doch hier ist der Name des Scherifs Fortschritt, und der Sterbliche Mensch wird unschuldig, geheilt befunden.

Ist nicht jeder, der eine Heilung in der Christlichen Wissenschaft erlebt hat, sich gleichzeitig eines — wenn auch vielleicht kleinen — Fortschritts in seinem Verständnis von der Wahrheit über Gott und den Menschen bewußt geworden? Wenn eine Heilung stattfindet, sei es durch den Beistand eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft oder durch das eigene Studium der Bibel und des Buches „Wissenschaft und Gesundheit“, so sehnt man sich danach, immer mehr von dieser wunderbaren Wahrheit zu lernen, die gänzlich neue Horizonte des Lebens und seiner segensreichen Möglichkeiten vor einem auftut.

Fortschritt zu machen, ist das Recht eines jeden und ist in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, der göttlichen Liebe. Das Gesetz des Fortschritts ist das Gesetz der Liebe. Wahrer Fortschritt ist geistig; nur Gutes kann ihn kennzeichnen. Er stellt die tägliche Entfaltung dessen dar, was Leben wirklich ist: es ist nicht in der Materie mit ihren Begleiterscheinungen von Sünde, Krankheit und Tod zu finden, sondern im Gemüt, in dem alle Ideen Gottes weilen. Da das Leben unendlich ist, ist der Fortschritt unendlich. Ein fortschrittliches Leben ist ein Leben, das die Eigenschaften Gottes widerspiegelt, wie Liebe, Reinheit, Intelligenz und Güte, und das täglich zur göttlichen Liebe aufschaut, um Weisung zu erhalten für den nächsten Schritt in der Demonstration der Verbundenheit des Menschen mit Gott.

In „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften) hat unsere liebe Führerin viel zu sagen über Fortschritt und die sich entfaltende Vollkommenheit. Auf Seite 235 schreibt sie: „In der Christlichen Wissenschaft ist Fortschritt Demonstration, nicht Lehre. Diese Wissenschaft bessert und erneuert und erlöst durch das Licht und die Liebe der Wahrheit die Menschen von allem Irrtum. Sie eröffnet dem Menschengeschlecht höhere Ziele und neue Möglichkeiten. Sie legt die Axt, die alles abhaut, was nicht gute Früchte trägt, an den, Baum der Erkenntnis‘, ,und selig ist, der sich nicht an mir ärgert.‘ Sie treibt das Gemüt an, sich mit geistigeren Fragen zu beschäftigen, organisiert die Tätigkeit und gibt uns einen klareren Begriff von der Wahrheit und ein größeres Sehnen danach.“ In diesem Aufsatz warnt uns Mrs. Eddy vor eitlem Hochmut und Trägheit, die womöglich unseren geistigen Fortschritt hindern würden. Und in der oben erwähnten Gerichtsverhandlung sind Neid, Gier und Undankbarkeit die Namen von drei Geschworenen des Irrtumsgerichts. Dieses unglückselige Trio scheint oft die Irrtumsannahmen der Krankheit, des Mangels und der Entmutigung zu begleiten.

Geben wir uns damit zufrieden, unsere Zeit zu verträumen, befriedigt von dem, was wir als Erlösung von Schmerz und Furcht erreicht haben — vielleicht durch die Arbeit und das Verständnis anderer — und lassen damit zu, daß Gleichgültigkeit und Trägheit uns unseres eigenen Fortschritts berauben? Laßt uns nicht vergessen, daß wirklicher Fortschritt individuell ist und nicht durch die Arbeit eines anderen erlangt werden kann. Oder sind wir manchmal undankbar für das, was wir selber schon gelernt und bewiesen haben in Beziehung auf unsere Einheit mit Gott und schauen neidisch und kritisch auf einen andern Wissenschafter, der schneller als wir vorwärtszukommen scheint? Wir sollten nie vergessen, daß Gottes Gesetz des Fortschritts allgemein anwendbar und für jeden einzelnen immer gegenwärtig ist. Wir müssen nur beharren in unsere eigenen täglichen Demonstration der Wahrheit, um von Gott und dem Menschen besseres Verständnis mit seinen unausbleiblichen Segnungen zu erlangen.

Andererseits, wenn wir uns besserer Gesundheit, des Wohlstandes und der Freundschaft erfreuen, dürfen wir nicht zulassen, daß ein falsches Gefühl der Befriedigung unseren Fortschritt aufhält. Es ist tröstlich zu wissen, daß die Christliche Wissenschaft alles verurteilt, was uns zu der Annahme verleiten möchte, diese Demonstration sei uns nicht möglich. Ebenso wie bei dem Verhör des Sterblichen Menschen vor dem Gerichtshof der göttlichen Geistes, so verkündet die Christliche Wissenschaft zu allen Zeiten: „Unsere höheren Statuten erklären euch alle, Zeugen, Geschworene und Richter, für Missetäter, die das Urteil erwartet, das der Allgemeine Fortschritt und die Göttliche Liebe über euch aussprechen werden.“ So wird jeder Gedanke und jede Tat zerstört, die nicht unser wahres geistiges Selbst widerspiegeln. Welch gütigeren und gerechteren Urteilsspurch kann die göttliche Liebe verhängen als die vollständige Vernichtung aller Annahmen von Materialität nichtung aller Annahmen von Materialität durch das Verstehen von Gottes Allheit und Allgegenwart? Wenn die göttliche Liebe Irrtum irgendwelcher Art verurteilt, so wird wahrer Fortschritt gemacht — ein geistiger Schritt vorwärts wird getan, denn ein überwundenes Problem läßt uns niemals, wo es uns fand. Der Fortschritt wird andauernd sein, wenn wir das getreulich anwenden, was wir schon von der Wahrheit erfaßt haben.

Wie tief dankbar sollten wir doch stets unserer Führerin sein für ihre Hingabe an Gott, die in ihrem selbstlosen, fortschrittlichen Leben so klaren Ausdruck fand. In treuem Befolgen der Lehren und Heilungswerke unseres Meisters Christi Jesu, sowie durch den Ausdruck solcher Gnadengaben des Geistes wie Weisheit, Mut, Geduld, Hoffnung, Glaube und Vertrauen auf Gott, das Gute, als das Alles-in-allem, hat sie der Welt eine umfassende Erklärung von dem gegeben, was sich in unserer Zeit abspielt: nämlich das Abbröckeln der materiellen Elemente durch das wachsende Verständnis von dem wahren Sein des Menschen und seiner Einheit mit Gott, dem Geist.

Gemäß den Worten des Apostels Paulus in seinem Brief an die Epheser (4:13), laßt uns beharrlich fortschreiten, „bis daß wir alle hinankommen zu einerlei Glauben und Erkenntnis des Sohnes Gottes und ein vollkommener Mann werden, der da sei im Maße des vollkommenen Alters Christi.“

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