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Harmonisierung der Beziehungen

Aus der September 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mary Baker Eddy schreibt in ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 132): „Der Christliche Wissenschafter weiß, daß geistiger Glaube und geistiges Verständnis hienieden durch das Haderwasser gehen — bittere Wasser; doch sie wissen auch, daß sie nach der Unendlichkeit hinstreben und Anker werfen in der Allgewalt.“

Zweifellos wird unser Glaube auf die Probe gestellt und unser Verständnis Prüfungen unterworfen. Doch unser geistiges Erbe als Kinder Gottes wird Schritt um Schritt bewiesen, und jeder einzelne Christliche Wissenschafter kann es demonstrieren. Manchmal mag die Frage aufkommen: „Wie soll ich über mein Problem denken, wenn es sich scheinbar nicht so ausarbeiten läßt, wie ich hoffte? Ich habe dafür gebetet und gearbeitet, aber noch immer scheint die Lage unharmonisch zu sein.“ Haben wir in solchem Fall den menschlichen Willen ausgeschaltet und unsere Gewohnheit aufgegeben, den Verlauf der Heilung zu planen? Dies ist wohl besonders wichtig für die harmonische Gestaltung menschlicher Beziehungen oder die Lösung geschäftlicher Schwierigkeiten. Wenn die Christliche Wissenschaft richtig angewandt wird, heilt sie häusliche Zwistigkeiten oder geschäftliche Schwierigkeiten ebenso natürlich wie körperliche Beschwerden. Allgemein gesprochen, geschieht dies auf der Basis der Nichtsheit des Bösen und der Allheit Gottes, des Guten.

Wir müssen Anspruch erheben auf unser Erbteil als Kinder Gottes und andere, selbst unsere sogenannten Feinde, in dieses geistige Erbe mit einschließen. Wenn wir für uns selber beanspruchen, was wir andern absprechen, mögen die Dämme unseres Vorurteils die Fluten der Wahrheit und Liebe zurückhalten, die sonst Reste der Zwietracht hinwegspülen würden. Auch Groll kann das geistige Verständnis trüben und eine glückliche Lösung aufhalten. Der Wissenschafter, der von der geistigen Bedeutung der Heiligen Schrift aus — wie Mrs. Eddy sie in ihren Schriften offenbart — an seine Probleme herangeht, wird unweigerlich eine Lösung für seine Schwierigkeiten finden. Wenn die Dinge sich nicht, wie er es wünscht, entwickeln, so sollte er sich damit zufrieden geben und prüfen, ob er nicht darin einen weisen Plan der Vorsehung entdecken kann.

Josephs Geschichte, zum Beispiel, wie das alte Testament sie darstellt, enthält wertvolle Lehren für die Heilung von Zuständen, die sich hinzuziehen scheinen durch immer wiederkehrende unharmonische Vorfälle. Es ist klar, daß Joseph von Jugend auf die Gabe der Vergeistigung in hohem Maße besaß. Sein Leben war jedoch nicht leicht, denn schon als Kind wurde er verleumdet und verfolgt. Er ist ein Beispiel dafür, wie man durch Vergeistigung des Denkens ein Problem nach dem andern meistern und mit jeder Prüfung immer höher steigen kann.

Als Joseph ein junger Mann war, trieben Neid und Eifersucht seine Brüder dazu, ihn in eine Zisterne zu werfen, aus der sie ihn dann wieder herausholten, um ihn an vorüberziehende Ismaeliten zu verkaufen. Später, in Ägypten, wurde er verleumdet und in Pharaos Kerker geworfen. Keine Spur von Groll oder Furcht wird ihm in der biblischen Geschichte zugeschrieben. Joseph ging still und ruhig seinen Weg und benutzte sein geistiges Verständnis unter Gottes Führung. Die Monate wurden zu Jahren, doch seine Erlösung aus dem Kerker ließ immer noch auf sich warten. Schließlich kam der Augenblick, wo er gerufen wurde, um Pharaos Traum zu deuten. Jedes Geschehnis in Josephs Leben kam im günstigsten Augenblick, obwohl es ihm oft hat scheinen müssen, daß es eine lange und ungerechte Gefangenschaft war, die er zu erdulden hatte.

Nach seiner Erlösung aus dem Kerker kam Joseph zu hohen Ehren und war imstande, seine Familie zu erretten und sie in einem Land der Fülle anzusiedeln. Er sah Gottes Hand in allen Dingen, denn er sagte zu seinen Brüdern (1. Mose 45:7): „Gott hat mich vor euch hergesandt, daß er euch übrig behalte auf Erden und euer Leben errette als eine große Errettung.“

Wenn wir einem Problem gegenüberstehen, das keine schnelle Lösung zu bieten scheint, so mag es gut sein, Josephs Charakter zu studieren. Wir können der Lösung unseres Problems sicher sein, wenn Geduld, Demut, Weisheit, Glaube und Liebe Ausdruck finden. Durch seine Vergeistigung verschwand die Vorstellung von neidischen Brüdern aus Josephs Erfahrung, und die ganze Familie fand sich in glücklicher Eintracht wieder zusammen.

Der heutige Jünger Christi, der Wahrheit, der um eine Demonstration richtiger Beziehungen ringt, wird die Lösung seines Problems finden, wenn er persönliche Interessen beiseite setzt, und seinem Schöpfer treulich dient, indem er die Eigenschaften Gottes widerspiegelt, wie Weisheit, Güte, Geduld und Liebe. Der Glaube und das Verständnis unserer Führerin hatten durch „das Haderwasser“ zu gehen. Als sie, die einzige Christliche Wissenschafterin auf Erden, von Gott berufen wurde, ihre Offenbarung der Wahrheit zum Segen der Menschheit bekannt zu machen, wurden ihr Glaube und ihr Verständnis immer wieder auf die Probe gestellt, und sie erwiesen sich immer wieder als hinreichend, das Problem zu lösen. Unsere Führerin benutzte, ebenso wie Joseph, geistige Mittel, um ihre Schwierigkeiten zu überwinden, und diese Mittel stehen uns auch heute zur Verfügung.

Wenn wir ein Problem menschlicher Beziehungen auszuarbeiten haben, sollten wir auf der Hut sein, nicht etwa den Gedanken zu hegen, daß wir ein Opfer äußerer Umstände sind. Die Prüfung unseres Glaubens und Verstehens ist heilend, nicht kummervoll. Es ist ja nicht die Individualität wahren Menschentums, die auf die Probe gestellt wird, sondern unser Glaube und unser Verständnis der wahren Individualität. Wenn wir an der geistigen Tatsache festhalten, daß alle Beziehungen in Gott verankert sind und in Seiner ganzen Schöpfung harmonischen Ausdruck finden, werden wir den Versuch aufgeben, Mißhelligkeiten durch rein materielle Mittel beizulegen. Wir werden die Lösung in einem rechten Verständnis von Gott und unserer harmonischen geistigen Beziehung zu der ganzen menschlichen Familie finden. Laßt uns nicht vergessen, daß ein persönlicher Begriff von uns selbst und andern die wahre Individualität verbirgt, und nur in dem Verhältnis, wie der persönliche Begriff ausgemerzt wird, kann die wahre Individualität, das Kind Gottes, ans Licht kommen.

Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 470): „Die Beziehungen von Gott und Mensch, von dem göttlichen Prinzip und der Idee, sind in der Wissenschaft unzerstörbar; und die Wissenschaft kennt weder Abfall von der Harmonie noch Rückkehr zur Harmonie, sondern sie vertritt die Ansicht, daß die göttliche Ordnung oder das geistige Gesetz, demzufolge Gott und alles, was Er schafft, vollkommen und ewig ist, in seiner ewigen Geschichte unverändert geblieben ist.“

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