Die Christliche Wissenschaft gibt einem eine unerschütterliche Überzeugung von Gottes Güte. Beginnt man Gottes Allheit und Güte, wie unsere geliebte Führerin, Mary Baker Eddy, sie offenbart, zu begreifen, so wird man frei von Furcht und Begrenzung; denn die Christliche Wissenschaft bringt die Erkenntnis, daß wir in Wirklichkeit die Kinder Gottes, Sein Ebenbild, sind — daß Er uns liebt, für uns sorgt, uns beschützt und segnet. Wenn wir den Menschen als Gottes Widerspiegelung erkennen, können wir beweisen, daß alles Gute für uns da ist. Dies bedeutet, daß unsere Freude, unser Wohlergehen, unsere Intelligenz und unsere Versorgung mit allem Nötigen nicht begrenzt zu sein braucht. In einem Lied im englischen Gesangbuch der Christlichen Wissenschaft (Nr. 85) lesen wir:
Deine Lieb‘ lebt hier auf Erden,
Wahrheit kann bewiesen werden.
Jahrhunderte lang hat die Bibel den Menschen Gottes Güte zugesichert, und jetzt ist die Christliche Wissenschaft gekommen, um uns zu zeigen, wie wir die Wahrheit dieser Zusicherung beweisen können.
Wie frei von Besorgnis und Furcht wir doch wären, wenn wir uns der grenzenlosen Segnungen bewußt würden, die Gott Seiner Schöpfung verleiht! Verlassen wir uns wirklich darauf, daß unser himmlischer Vater für uns sorgt, alle unsere Bedürfnisse befriedigt? Setzen wir die auf die Bibel gegründeten Wahrheiten, die unsere Führerin uns gegeben hat, auch wirklich in die Tat um? Wahrscheinlich haben wir alle schon erkannt, daß wir durch das Beweisen der Wahrheit bei scheinbaren Prüfungen die Macht und Erreichbarkeit Gottes zu entdecken beginnen. Wie dankbar können wir sein, daß unsere Prüfungen uns lehren, uns an Gott zu wenden und uns auf Ihn zu verlassen; sagt doch Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 66): „Prüfungen sind Beweise von der Fürsorge Gottes.“
Bei einer solchen Prüfung kam ein wunderbares Gefühl des Friedens, der Beruhigung und der Geborgenheit über die Verfasserin. Infolge eines körperlichen Leidens wurde es ihr unmöglich, sich ohne große Schmerzen zu bewegen — was besonders schwer für sie war, da sie sich vorher völligen Freiseins von körperlichen Schwierigkeiten erfreut hatte. Nach etlichen Tagen fast völliger Hilflosigkeit, als sie bei jedem Schritt die Schmerzen fürchtete und es ihr fast unmöglich schien, überhaupt einen Schritt zu tun, fand sie, daß Engelsgedanken ihr Bewußtsein zu erfüllen begannen und ihr zeigten, aus welcher Quelle sie die Fähigkeit zu gehen und sich zu bewegen schöpfte. Sie sah ein, daß ein Kind ohne Gott, den einzigen Urheber aller Tätigkeit, unmöglich gehen, springen oder sich überhaupt irgendwie bewegen lernen könnte. Es fiel ihr der Vers in der Bibel ein, wo Paulus sagt (Apg. 17:28): „In ihm leben, weben und sind wir“, und sie dachte lange darüber nach. Eine Erklärung unserer Führerin brachte Licht, wo Dunkelheit gewesen war (Wissenschaft und Gesundheit, S. 283): „Gemüt ist die Quelle aller Bewegung, und es gibt keine Untätigkeit, die das immerwährende und harmonische Wirken des Gemüts verzögern oder hemmen könnte.“
Eine wunderbare Erkenntnis von des Menschen Einssein oder Verbundenheit mit Gott, von seiner völligen Abhängigkeit von Ihm in allem, was er hat oder tut, durchflutete das Bewußtsein der Wissenschafterin. Es war ihr als ob die ewigen Arme der Liebe sie umfaßten und emportrügen. Ihr Denken schwang sich auf und erweiterte sich durch neue Ideen, und eine tiefe, innige Dankbarkeit stieg in ihr auf. Sie wußte gewiß, daß Gott sie nicht verlassen würde, wie Er sie nie verlassen hatte, und daß Er sie wieder befähigen würde, ungehemmt zu gehen und sich zu bewegen, vollkommen frei und tätig zu sein.
Es wurde der Wissenschafterin jedoch klar, daß Gottes Güte damit noch nicht endete; denn ihr Bewußtsein war nicht nur von dem Verständnis erfüllt, daß Gott die Quelle aller Gesundheit und rechtmäßigen Tätigkeit ist, sondern sie erkannte auch, daß die Wahrheit jedes menschliche Bedürfnis befriedigt. Als sich ihr diese Tatsachen entfalteten, erfolgte die vollständige Heilung. Sie sah ein, daß Annahmen pekuniärer Unsicherheit, der Furcht und des Bangens vor der Zukunft, die Einwendung, sie habe niemand, auf den sie sich verlassen könne, den Irrtum verursacht hatten. Die Erkenntnis, daß der liebende Vater immer gegenwärtig war, um für Sein Kind zu sorgen und ihm alles Nötige zu geben, erschloß ihr einen ganz neuen Ausblick. Die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft hatte ihr Denken erleuchtet und ihr damit nicht nur körperliche Heilung gebracht, sondern auch ein volleres Verständnis von Gott als der Quelle alles Guten.
Gehen nicht alle unsere Schwierigkeiten aus der Annahme hervor, daß Gott uns nicht liebe, oder daß Er uns wohl in gewissem Maße, aber nicht genügend liebe? Wenn wir finden, daß wir furchtsam sind und nicht recht wissen, wie wir eine Lage handhaben sollen, wie wir einer Verpflichtung nachkommen oder eine schwierige Aufgabe erfüllen sollen, wie wir im Geschäft oder bei einem Problem menschlicher Beziehungen vorgehen sollen, sollten wir uns fragen: „Vergesse ich, daß Gott mich liebt? Erkenne ich nicht, daß ich tatsächlich das geliebte Kind eines Vaters bin, der alles Gute verleiht?“
Gottes Liebe zum Menschen und die unendlichen Segnungen, die Er Seiner Schöpfung verleiht, sind aus zahlreichen Erklärungen der Bibel ersichtlich. Wohl die tröstlichste und ermutigendste Verheißung des Meisters hinsichtlich Heim und Beschützung finden wir im Evangelium des Johannes (14:1, 2): „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubet an Gott und glaubet an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten.“ Diese Worte Christi Jesu sind erfüllt von der Liebe des Vaters und der Versicherung, daß Er keines Seiner Kinder vernachlässigt.
Unsere Führerin hat uns einen herrlichen Schimmer von Gottes liebreicher Fürsorge für uns gegeben in ihrer Auslegung des 23. Psalms auf Seite 578 in „Wissenschaft und Gesundheit.“ Dieses Gebet — denn es ist ein Gebet — vernichtet alle Furcht, alle Sorge, jedes Gefühl der Unsicherheit oder des Mangels. Es erfüllt unser Bewußtsein mit Liebe, Freude, Frieden, Gesundheit und Harmonie. Der letzte Satz verheißt in reichem Maße alles Gute: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und werde bleiben im Hause des Herrn [dem Bewußtsein der Liebe] immerdar.“
Wieviel wir doch unserer geliebten Führerin dafür schulden, daß sie uns einen klaren Begriff gegeben hat, was es heißt, Gottes Kind zu sein! Christus Jesus widmete sein Leben auf Erden der Aufgabe zu beweisen, daß wir tatsächlich die Kinder Gottes sind, und uns durch Wort und Tat zu zeigen, was dies bedeutet. Mrs. Eddys Erläuterung der Lehren Jesu befähigt uns zu beweisen, daß die Wahrheiten, die Jesus uns gab, heute anwendbar sind. Sie sagt uns in ihren von Gott eingegebenen Schriften, wie wir jedes Problem ausarbeiten können, wenn wir besser und vollständiger erkennen lernen, daß wir die vollkommenen Kinder Gottes, die von der Liebe Geliebten, sind und uns unser Geburtsrecht zu eigen machen. Was für ein Segen ist es, die Gewißheit zu haben, daß Gott uns liebt! Vor der Erkenntnis dieser Wahrheit verschwindet der Irrtum und wir „bleiben im Hause des Herrn [dem Bewußtsein der Liebe] immerdar.“