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Der stets erreichbare Christus

Aus der September 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unter der Randüberschrift „Das göttliche Lebensglied“ gibt Mary Baker Eddy die folgenden eindrucksvollen Erklärungen (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 350): „, Und das Wort ward Fleisch‘. Die göttliche Wahrheit muß sowohl an ihren Wirkungen auf den Körper, als an ihren Wirkungen auf das Gemüt erkannt werden, ehe die Wissenschaft des Seins demonstriert werden kann. Daher die Verkörperung der Wahrheit in dem fleischgewordenen Jesus — jenem Lebensglied, das die Verbindung bildet, durch die das Wirkliche das Unwirkliche erreicht, Seele den Sinn zurechtweist, und Wahrheit den Irrtum zerstört.“

Herodes forschte eifrig, wo der Christus geboren werden sollte, denn wie die andern glaubte auch er, der Christus werde von einer menschlichen Mutter geboren. Daher dachte Herodes logischerweise, er könne mit der Ermordung des Kindes Jesus auch den Christus zerstören. Ein Materialist wie Herodes konnte unmöglich begreifen, daß der Christus, den Jesus veranschaulichte, die göttliche Idee des Höchsten sei, daß er niemals geboren wird und niemals stirbt, sondern ewig und machtvoll ist. Für das menschliche Bewußtsein schien der Christus geboren zu werden, das Mannesalter zu erreichen und Wunder zu wirken. Dem geistig erwachten menschlichen Bewußtsein jedoch dämmert die wahre Idee Gottes auf, entfaltet sich zu Klarheit und Macht und bringt, wenn sie besser verstanden wird, dem Erkennenden Heilung.

In dem Maße, wie die Offenbarung der wahren Sohnschaft dem menschlichen Bewußtsein klarer wird, wird es offenbar, daß der Christus als die unbegrenzte Wirkung, das Sich-Mittelien, das Ergebnis oder der Ausdruck Gottes, Himmel und Erde füllt und Beweis oder Augenschein erbringt vom Reich, der Macht und der Herrlickeit Gottes. Unsere Führerin sagt in ihrem Werk „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 164): „Im Verhältnis wie die Weisen zunahmen in ihrem Verständnis des Christus, der geistigen Idee, lernten sie diese immer höher schätzen. Und so wird es immer sein, je mehr der Christus verstanden wird, bis der Mensch als das tatsächliche Ebenbild seines Schöpfers erkannt wird. Der Weisen höchster menschlicher Begriff von dem Menschen Jesus, der ihn als den einzigen Sohn Gottes, den eingeborenen Sohn des Vaters, voller Gnade und Wahrheit, darstellte, wird, durch die Linse der Wissenschaft gesehen, dem menschlichen Sinn so vergrößert erscheinen, daß es den Menschen sowohl kollektiv wie individuell als den Sohn Gottes offenbart.“

Als der Verfasser noch ein Anfänger im Studium der Christlichen Wissenschaft war, entdeckte er, daß der Christus stets erreichbar und praktisch anwendbar ist. Er hatte durch den Beistand christlich-wissenschaftlicher Ausüber schon Heilungen erlebt und hatte sich rückhaltslos auf sie verlassen. Eines Morgens in aller Frühe hatte er jedoch mit einem unharmonischen Zustand zu kämpfen, der ihn sehr erschreckte, da es ihm nicht möglich war, einen Ausüber zu Hilfe zu rufen. Sein Zustand verschlimmerte sich beständig, und seine Furcht nahm zu, bis er scih plötzlich daran erinnerte, daß verschlossene Türen den Meister nicht davon abgehalten hatten, nach der Auferstehung zu seinen Jüngern zu kommen.

Es wurde ihm klar, daß die Tatsache, allein in einem Zimmer zu sein, ihn nicht von dem heilenden und erlösenden Christus trennen konnte. Bis dahin schien es ihm, als ob der feste Griff eines Riesen ihn gepackt halte und immer unentrinnbarer würde; als er jedoch anfing zu begreifen, daß es für den Christus, die Wahrheit, keine Schranken geben kann, sondern nur Freiheit des geistigen Ausdrucks, da war es gerade, als ob ein Finger der Faust des Riesen sich löste. Dadurch ermutigt begann er nun, immer beharrlicher und positiver zu behaupten, daß Gott, der Geist, vollkommen ist und der Mensch sein geistiges Bild und Gleichnis. In kurzer Zeit, höchstens einigen Minuten, war er vollkommen frei. Ein großer Sieg war errungen, denn er war nicht nur von der Krankheit vollständig frei, sondern er hatte auch verstehen gelernt, daß der Christus immer erreichbar ist, ebenso mächtig und wirksam für den einen wie für den andern, sowohl für ihn wie für den Ausüber, nach dessen Beistand er sich gesehnt hatte.

Es gibt nichts mehr und nichts weniger als Gott und den Menschen, Gott und Seinen Christus, das Gemüt und die Idee, Vater-Mutter und Sohn, Leben und seinen nieendenden, tätigen Ausdruck, die Seele und ihre Offenbarung, den Ego-Gott und den Ego-Menschen, die Ursache und die Wirkung, das Prinzip und die Idee. Es gibt nichts außer der Göttlichkeit, der Unendlichkeit, Gott und dem Menschen, der Ursache und der Wirkung. Anzunehmen, daß es nichts außer Gott gibt, nichts außer Ursache, und den Menschen unberücksichtigt zu lassen, würde die Annahme der Theorie bedeuten, daß der Mensch von der Gottheit absorbiert wird. Ohne Wirkung könnte es keine Ursache geben; ohne Ursache keine Wirkung. Gottes Idee, der Mensch, ist für Gott ebenso wichtig wie Gott für den Menschen.

Es gibt nur eine volle Offenbarwerdung des göttlichen Gemüts, und diese Offenbarwerdung ist der Christus, der in verschiedener Weise — nämlich individuell — Ausdruck findet. Paulus gemäß ist der Christus „die Macht Gottes und die Weisheit Gottes“ (1. Kor. 1:24).

Mrs. Eddy erhob den Begriff des Christus hoch über die toten und tödlichen Begriffe einer endlichen materiellen Persönlichkeit, und so wurde Vergeistigung eine der ersten Früchte der Christlichen Wissenschaft. Das Bewußtsein von der wahren Wesenheit des Menschen, das Bewußtsein von Gottes Unmittelbarkeit, Seiner Allgegenwart, und von dem Menschen als Beweis dieser Immergegenwärtigkeit, bedeutet die Geburt des Christus, das Erscheinen der rechten Idee im menschlichen Bewußtsein. Die praktische Demonstration der Wahrheit und Liebe ist für ein solch erwecktes Bewußtsein unausbleiblich.

„Christus“ ist ein Ausdruck, der die Offenbarwerdung der Wahrheit in ihren mannigfaltigen Betätigungen beschreibt. Was auch immer die Funktion oder die Betätigung des Christus sei, sie muß in der Offenbarwerdung der Wahrheit eingeschlossen sein; denn der Christus ist nicht Gott, ist nicht der Vater, sondern der Sohn, nicht die göttliche Ursache, sondern die Wirkung, nicht das göttliche Gemüt, sondern die Idee des Gemüts, und nicht das unendliche Ego, sondern der Ausdruck des großen ICH BIN.

Die Betätigung des Christus ist immer heilend, immer erlösend, immer wiederherstellend. Es war die Göttlichkeit des Christus, welche die Frau, im Ehebruch ergriffen, von der falschen Annahme heilte, daß der Mensch sündhaft sein kann. In der Gegenwart des Christus, durch den die Fruchtlosigkeit und die Lügenhaftigkeit der Sünde aufgedeckt wird, wird das schlafende Verständnis erweckt zur bewußten Erkenntnis der wahren Männlichkeit und des wahren Frauentums.

Jeder einzelne Mensch muß von der Annahme geheilt werden, daß das geistige Sein verfälscht, endlich gemacht oder materialisiert werden kann, daß es sündig, krank oder sterblich sein kann. Alle falschen Ankläger, alle falschen Annahmen, müssen aus dem Denken und dem Leben ausgeschieden werden, und die Göttlichkeit des Christus muß offenbart werden. Mrs. Eddy versichert uns (Wissenschaft und Gesundheit, S. 333): „Durch alle Generationen hindurch, vor wie nach der christlichen Zeitrechnung, ist der Christus als die geistige Idee — die Widerspiegelung Gottes — mit einem gewissen Maß von Macht und Gnade zu allen denen gekommen, die bereit waren, Christus, Wahrheit, zu empfangen.“ Und in demselben Abschnitt fügt sie hinzu: „Das göttliche Bild, die göttliche Idee oder Christus, war, ist und wird immerdar von dem göttlichen Prinzip, Gott, untrennbar sein.“

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