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Ein zufriedenes Herz

Aus der Februar 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist gut, zufriedenen Herzens zu sein. Es ist gut, den stillen Einfluß der göttlichen Liebe zu empfinden, und den Mut und die Kraft anzuwenden, die aus dem Verlaß auf das göttliche Prinzip kommen. Wenn die Harmonien des wahren Seins verstanden werden, fühlt man den Rhythmus des Geistes. Wenn die Sinne schweigen, können wir „die Freude am Herrn“, die unsre Stärke ist, empfinden und vernehmen. Wenn die Intelligenz des göttlichen Gemüts unsre Beweggründe regiert, dann erleben wir die Harmonie des Kopfes und Herzens.

„Glauben Sie an Umwandlung des Herzens?“ fragt Mary Baker Eddy in „Miscellaneous Writings“ (S. 50); und sie beantwortet ihre Frage zum Teil in folgendem: „Die menschlichen Neigungen müssen gewandelt werden, sie müssen sich vom Selbst abwenden und Wohlwollen und Liebe zu Gott und dem Menschen bekunden; sie müssen sich so umwandeln, daß wir nur einen Gott haben, Ihn über alles lieben und unserem Mitmenschen beistehen.“

Das sterbliche Gemüt hat noch niemals ein Herz erschaffen. Nur Gott kann uns unser Herz geben, das die Liebe Gottes zu uns ist, die durch den Christus Ausdruck findet, zugleich mit unserer Liebe zur Wahrheit, die durch christusähnliches Leben zum Ausdruck kommt. Das Herz ist nicht ein Fleischmuskel im sterblichen Körper, der von Arterien, Herzkammern und -klappen abhängig ist. Das Herz ist nicht das Opfer gefühlsmäßiger Störungen eines von Gott getrennten Gemüts, denn da Gott das einzige Gemüt ist, gibt es in Wirklichkeit kein sterbliches Gemüt, das eine im Herzen empfundene Störung verursachen könnte. Unsere rechten Motive und Handlungen spiegeln unser Verständnis von dem Christus wider, und wenn wir eine Regung christusähnlichen Erbarmens oder die Freude geistiger Inspiration, den Mut eines selbstlosen Beweggrundes in uns fühlen, dann werden wir gewahr, daß unser Herz die individuelle Widerspiegelung des einen großen Herzens der Liebe ist.

Das menschliche Herz mag einsam scheinen, hungrig, heimatlos, hart, gefesselt oder furchtsam, aber die wahre Idee des Herzens ist nicht im menschlichen Selbst zu finden. Um den menschlichen Hunger nach Glück zu befriedigen, müssen wir uns an den Tröster wenden und die Freuden und Segnungen widerspiegeln, die wir von der göttlichen Liebe empfangen. Wenn das menschliche Herz bekümmert ist, dann laßt uns erkennen, daß wir die geistige Inspiration und die geistige Freude brauchen, die die Christliche Wissenschaft uns verleiht. Laßt uns erkennen, daß das Kind Gottes keinen Kummer haben kann, denn es ist bei dem Vater und in des Vaters Haus. Wenn dies erkannt wird, verschwindet das Murren des Herzens.

In Wahrheit kann das Herz nicht ängstlich oder einsam sein, denn das Herz ist nicht materiell, sondern geistig. Dies kleine Symbol, das das sterbliche Gemüt Herz nennt, ist der göttlichen Idee untergeordnet. Das wahre Herz ist jene Funktion, durch die wir Rhythmus und Harmonie, Leben und Inspiration widerspiegeln, die die Gaben der göttlichen Liebe sind.

Des Menschen Beziehung zu Gott finden — das ist das Geheimnis eines gesunden, fehlerfreien Herzens. Das wahre Herz wird in dem inspirierten Denken erkannt, das sich in Übereinstimmung mit dem All-Wirken des Gemüts bewegt. Dieser selige Zustand wird in der Heiligen Schrift geschildert (Hiob 38:7): „Da ... die Morgensterne miteinander lobten und jauchzten alle Kinder Gottes.“

Ein Sterblicher, der mit der Annahme eines kranken Herzens belastet ist, mag sagen: „Ich muß ruhen.“ Das ist wahr; er sollte aber in der Gewißheit von Gottes Liebe ruhen. Er sollte die stützende Kraft des göttlichen Prinzips empfinden. Er sollte sich an der christlichen Gemeinschaft freuen, die alle Menschen in einer glücklichen Verbundenheit zusammenschließt — in dem einen Gemüt.

Manch ein Herzleiden wurde durch die glückliche Gestaltung menschlicher Beziehungen geheilt. Behauptet das sterbliche Gemüt, das menschliche Herz sei enttäuscht, müde oder traurig? Wenn es belastet und schwer ist, dann ist ein Heilmittel zur Hand. Mit Christi Jesu Worten (Matth. 11:28, 29): „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Die von Herzen Sanftmütigen sind die, die auf den Herrn harren. Ungeduld kann den Puls stark beschleunigen und unserer Annahme nach den Rhythmus des Geistes stören.

Eines Tages werden die materiellen Theorien, welche die Menschheit in den Fesseln eines materiellen Begriffes vom Herzen halten, verdrängt und ersetzt werden durch die herrliche Tatsache von der vollkommenen Beziehung des Menschen zu seinem vollkommenen Schöpfer, die durch den Christus Ausdruck findet. Dann wird die Freude himmlischer Inspiration das Bewußtsein mit dem Licht und der Kraft des Geistes durchfluten, die Beweggründe veredeln, die Zuneigungen bereichern und die Entschlußkraft stärken. Dann werden die Sterblichen freudig ihren Eigenwillen aufgeben und im Gehorsam gegen den Willen Gottes vorwärtsschreiten. Diese selbstlose Haltung bringt Freiheit des Handelns und bewahrt uns ein ruhevolles und zufriedenes Herz.

Ein Herz, das Gott treu ist, ist in jeder Hinsicht gesund, denn es spiegelt den natürlichen Rhythmus von Gottes Sein wider, wie der Christus ihn ausdrückt. Der Dichter Tennyson läßt den gütigen Ritter, Sir Galahad, sprechen:

„Meine Kraft ist groß, wie die Kräfte von Zehn,
Denn mein Herze ist lauter und rein.“

Christus Jesus sagte (Matth. 5:8): „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“ Reinheit ist eine Forderung, die manche schwer zu erfüllen finden. Aber reine Motive, reine Neigungen und das reine Verständnis der Christlichen Wissenschaft werden uns den geistigen Frieden sichern.

Ein Herz, das in der Christlichen Wissenschaft wahrhaftig und unserer Führerin treu ist, erglüht in Liebe zu Gott und dem Menschen. Wenn das sterbliche Gemüt behauptet, uns seine eigene Melodie aufzuzwingen, dann laßt die Harfensaiten des Denkens in Klängen himmlischer Harmonie ertönen und in dieser Weise die sterbliche Disharmonie in die Harmonien des Geistes auflösen. Dann werden wir uns nur des Guten bewußt sein und verstehen, was es heißt, Freude am Herrn zu haben und glücklichen, zufriedenen Herzens zu sein.

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