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Keine unlösbaren Probleme

Aus der Februar 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Zu oft schon ist von Christlichen Wissenschaftern bewiesen worden, daß es keine unheilbare Krankheit oder Beschwerde gibt, als daß noch Zweifel darüber bestehen könnten. Das soll jedoch nicht heißen, daß es nicht Zeiten gibt, wo der Anhänger der Christlichen Wissenschaft es mit Problemen zu tun hat, die einstweilen auf seine Anwendung der Wahrheit des Seins noch nicht zu reagieren scheinen. Was kann in solchen Fällen getan werden? Steht ihm eine sichere Methode zur Verfügung, wodurch das, was nicht weichen will, zum weichen gebracht werden kann?

„Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil“ (Ps. 73: 26). Gottes Hilfe ist immer gegenwärtig und versagt niemals. Nichts kann des Erfolges sicherer sein als die wissenschaftliche Anwendung von Gottes Gesetz der Heilung. Dies Gesetz, das in der Bibel durch Heilungen aller Art veranschaulicht wird, findet seine Auslegung in den Schriften Mary Baker Eddys. Das Wesen dieses Gesetzes und seine segensreiche Wirksamkeit ist so unwiderstehlich, daß keine Entmutigung, wie groß sie auch sei, keine Herzensangst, kein seelischer oder körperlicher Schmerz die Menschen der Fähigkeit berauben kann, es anzuwenden und zu beweisen.

Über dem Kamin eines englischen Gasthauses findet man die folgende Inschrift: „Die Furcht klopfte an die Tür; der Glaube öffnete; doch niemand war da.“ Wohl der fundamentalste der vielen charakteristischen Züge des sterblichen Bewußtseins, die dem Wohlergehen und der Gesundheit entgegen wirken, ist die Furcht. Doch mit dem Glauben kann man der Furcht widerstehen, und der Glaube führt zu der Erkenntnis der Immergegenwärtigkeit der Liebe, die die Furcht austreibt.

An was aber sollen wir glauben, wenn alle materiellen Mittel versagt haben, und wenn selbst unser geistiges Verständnis den Anforderungen nicht gewachsen scheint? Wir finden die Antwort in Mrs. Eddys Worten in „Pulpit and Press“ (Kanzel und Presse, S. 3): „Unsere Sicherheit beruht auf dem Vertrauen, daß wir tatsächlich im Reich der Wahrheit und Liebe weilen, der ewigen Heimat des Menschen. Solch himmlische Zuversicht macht allem Streit ein Ende und gebietet dem Aufruhr Einhalt; denn der gute Kampf, den wir geführt haben, ist nun vorüber, und die göttliche Liebe gibt uns das wahre Gefühl des Sieges.“

Der Vater-Mutter Gott hält den Menschen stets in Seiner liebenden Fürsorge, untrennbar von dem Guten. Warum sollten wir uns also fürchten? Die Argumente, die uns von der Abwesenheit der Liebe überzeugen wollen, sind wesenlos. Der Mensch ist nie seines Wohlergehens, seines Friedens und seiner Freude beraubt worden; das sterbliche Denken hat sie nur vor den menschlichen Augen verborgen. Sie sind noch immer da und warten darauf, von dem menschlichen Bewußtsein wahrgenommen zu werden.

Jesus sagte (Joh. 14:1, 2): „Euer Herz erschrecke nicht! ... In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten.“ Wie sehnte er sich, jeden Mühseligen davon zu überzeugen, daß des Menschen wahres Heim jetzt schon sicher sein eigen ist, jetzt schon ewig. Wenn das falsche sterbliche Gemüt einwerfen will: „Ja, ich habe Vertrauen auf meine ewige Heimat, aber ich mache mir Sorge wegen meines gegenwärtigen menschlichen Daseinsbegriffs“, dann sollten wir schnell erklären, daß der menschliche Sinn uns seine Schlüsse nicht aufzwingen kann, da wir die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft kennen.

Das sterbliche Gemüt weicht gradweise. Wenn es seine Ansprüche auf die Macht des Bösen nicht erfolgreich aufrechterhalten kann, dann zieht es sich auf den Standpunkt zurück, daß die Furcht vor der Macht des Bösen genügt, einen Menschen krank und verzweifelt zu machen. Es gibt niemals eine wirkliche Grundlage für die Furcht noch für die Furcht vor der Furcht.

Laßt uns die himmlische Gewißheit von der reichen Güte der göttlichen Liebe empfinden, und den belastenden Begriff von einem zeitweilig von Gottes unendlicher und allumfassender Vollkommenheit getrennten Dasein aufgeben. Es ist unser Recht, uns von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt unserer gegenwärtigen freudigen Erkenntnis unserer Wohnung in der göttlichen Liebe zuzuwenden.

Es ist Gottes Liebe, die wir in unser menschliches Denken aufnehmen — nicht unsere sterbliche Auffassung von der Liebe — die uns auf sichere Pfade und zu stillen, ruhigen Wassern der Erfüllung führt. „Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln“ (Ps. 23:1). Ist das nicht ein Versprechen, das von jedem gegeben wird, der den Psalm wiederholt? „Mir wird nichts mangeln“: Ich werde nicht mehr verlangen als das, was immer gegenwärtig ist, und statt dessen zuversichtlich darauf vertrauen, daß der Liebe Hirtenfürsorge für den Menschen niemals aufhört, niemals den sterblichen Eigenschaften unterliegt, niemals müßig wartet, während wir gegen feindlichen Widerstand ankämpfen müssen. „Wir weilen im Reich der Wahrheit und der Liebe, der ewigen Heimat des Menschen.“

Vor vielen Jahren traten bei einem Freund von mir die erschreckenden Symptome der Tuberkulose auf. Die Zukunft sah recht traurig aus; denn nicht nur, daß die Ärzte ihm keine Hoffnung gaben, auch sein Bemühen, die Gesetze des wahren Seins, wie die Christliche Wissenschaft sie dargelegt, anzuwenden, schien bisher vergeblich. Eines Abends äußerte sein Pfleger Besorgnis, daß er die Nacht nicht überleben könne. In mutiger Widerlegung dieser falschen Furcht sagte der Leidende zu dem, der die Befürchtungen geäußert hatte: „Wenn Sie jetzt, bitte, dies Zimmer verlassen wollen, dann ist keiner mehr hier, der fürchtet.“ Als der Furcht mit Glauben entgegengetreten wurde, erwies sie sich als ein Nichts, das keine Macht hatte, in des Menschen ewige Heimat einzudringen, das Reich der Wahrheit und Liebe, das sich immerdar durch die Harmonie des Menschen offenbart. Mein Freund wurde sich mehr denn je der ununterbrochenen Beziehung zwischen Gott und Mensch, Vater und Sohn, bewußt. Er verbrachte eine gute Nacht. Bald darauf konnte er seine Arbeit wieder aufnehmen. Seine Heilung war vollständig und dauernd, wie die letzten 25 Jahre bewiesen haben.

Meine eigene Heilung als Kind veranschaulicht ebenfalls Gottes liebevolle Fürsorge für Seine Kinder, eine Fürsorge, die immer zutage tritt, ungeachtet des menschlich oft so begrenzten geistigen Schauens. Wegen einer Geschwulst im Hals war ich unfähig, ein verständliches Wort zu sprechen. Infolge der großen Schluckbeschwerden verlor ich den Appetit. Meine Mutter hatte zwar ernstlich im Sinne der Christlichen Wissenschaft für mich gearbeitet, doch ohne Erfolg. Es schien ein trauriger Fall zu sein. Da wurde ich eines Tages — als es fast schien, daß „Leib und Seele verschmachtet“ waren — zu einem Ausüber gebracht, um eine christlich-wissenschaftliche Behandlung zu bekommen. Es wurde zwar wenig gesagt, und meiner Mutter schien es, als ob wenig geschehen sei, aber schon im Aufzug, gleich nachdem wir das Sprechzimmer des Ausübers verlassen hatten, sprach ich seit vielen Monaten die ersten Worte: „Ich möchte etwas zu essen haben.“ Ich war geheilt.

Krankheit, Jammer und Furcht gehören niemals zum Menschen, sind niemals eine Notwendigkeit des Seins. Der geduldige Leidende sollte sich beständig und tapfer daran erinnern, daß, selbst angesichts des immerwährenden gegenteiligen Augenscheins der Sinne, des Menschen Leben, Tätigkeit, Energie, Stärke und Gesundheit nicht sterblich sind, noch der Laune des Zufalls und den materiellen Umständen unterworfen, sondern daß sie der Ausdruck Gottes, des immergegenwärtigen Lebens, sind.

Wird etwa ein guter Mensch entmutigt, weil er nicht die gleiche Entfaltung zeigt wie andere? Liest er in den Zeugnissen unserer Zeitschriften und hört er in den mittwöchlichen Zeugnisversammlungen von den Gedanken, die andere zu ihrer Heilung führten, und versteht nicht recht, warum er nicht den gleichen Beweis von Gottes Führung erhält? „Ihr wisset weder Tag noch Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird“ (Matth. 25:13). Der Christus kommt in der Weise, die am besten der menschlichen Notdurft entspricht. Unter dem göttlichen Gesetz der Liebe wird jedes individuelle Problem in individueller Art gelöst. Kein Sperling fällt, wo dies Gesetz nicht gegenwärtig ist, und keine Einzelheit im menschlichen Dasein steht außerhalb des göttlichen Gesetzes der Vollkommenheit. Darum sollte der Heilungsuchende ohne Vorbehalt und erwartungsvoll seiner Heilung entgegensehen.

Möge jeder, der krank, verzweifelt und beschwert ist, seinen sterblichen Begriff vom Menschen aufgeben und die unsterbliche Tatsache des unverletzlichen Seins annehmen. Die Liebe unterstützt beständig das ringende Herz, und in Zeiten tiefster Not wird dies am klarsten empfunden. Keine Schatten, keine Irrtümer können dem vollen Verständnis der Wahrheit widerstehen. Es gibt keine unlösbaren Probleme, wenn die Sterblichen aufgeschlossener werden für die Verheißungen der Liebe. Durch das Verstehen und die Anwendung der Christlichen Wissenschaft können alle die Wahrheit dieser Erklärung beweisen und so Zeugen der Immergegenwärtigkeit Gottes werden.

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