Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß das Gute allwirkend ist, und sie tut es ungeachtet des Bösen und der unverantwortlichen Machenschaften, die in der Welt zu existieren scheinen. Das Allwirken des Guten ist immer beweisbar, weil Gott, das schöpferische Prinzip des Universums, das unendliche Gute ist, und Seine Gegenwart und Macht unveränderlich demonstrierbar sind. Aus diesem Grunde können wir nie in eine Lage kommen, wo das Gute zur Lösung unserer Probleme nicht ausreichend vorhanden wäre Wenn unsere Probleme nicht gelöst werden, dann ist es darum, weil wir das Gute, das ewiglich vom Menschen ausgedrückt wird, nicht als Gesetz angewendet haben; weil wir nicht durch unser eigenes Wesen bewiesen haben, daß der Mensch nicht ein Sterblicher ist, der nach einem Schimmer von Gottes Güte greift, sondern daß er das Kind des Vaters ist, Sein Ebenbild, dessen Widerspiegelung des Guten grenzenlos und unwandelbar ist.
Die bewußten Wesenheiten, die Gott erschafft, individualisieren rechtes Wirken; tatsächlich ist ihr Wirken ihre eigentliche Substanz, der Ausdruck vom Willen Gottes. Und weil ihr Prinzip das allwirkende Gute ist, können sie niemals ihre Wirkung verlieren oder schlecht und zerstörend wirken. Die Aufgabe ihres Seins ist, die Reinheit, Gesundheit, Weisheit, Lauterkeit und die Entfaltung des Guten auszudrücken, die das Allwirken des Guten umfaßt. Ihr Ausdruck von den Zwecken und Elementen des Prinzips, das sie darstellen, bezeugt das harmonische Wirken jenes Prinzips.
Es ist gut, sich dessen bewußt zu sein, wenn Krankheit schwer zu überwinden scheint, denn das Verständnis von unserer wahren Identität als Ausdruck vom Allwirken des göttlichen Gemüts, bringt das scheinbar entartete und verwirrte mentale Wirken, das wir bewußt und unbewußt an unserm Körper ausdrücken, zum Stillstand. Christus Jesus erläuterte das Wirken vom Willen Gottes, welches das falsche mentale Wirken aufhebt, das die Menschen ihrer Gesundheit und Freiheit berauben würde. Mary Baker Eddy spricht in „Anfangsgründe der göttlichen Wissenschaft“ hierüber und sagt (S. 3): „Jesu Heilen war seiner Natur, Verfahrungsart und Bestimmung nach geistig. Er bewirkte die Heilung von Krankheit durch das göttliche Gemüt, das alles wahre Wollen, allen Antrieb und alle Tätigkeit verleiht, und das den Irrtum des Denkens, der sich körperlich kundtut, zerstört und statt dessen die Wahrheit am Körper in Harmonie und Gesundheit offenbar werden läßt.“
Die heilende Macht der Christlichen Wissenschaft ist nicht das Wirken eines endlichen Gemüts, das ein anderes beeinflußt, sondern es ist das unteilbare Allwirken, das Gemüt ist, und das seine Herrschaft da behauptet, wo der Irrtum versucht, das Wirken zu verwirren und umzukehren. In dem Maße, wie wir das Allwirken des Guten verstehen, verschwindet unsere Furcht, und das falsche Wirken des sterblichen Gedankens wird zum Schweigen gebracht. Der Gedanke kann im Ausdrücken von Wahrheit und Liebe stets tätig gehalten werden. Die bange menschliche Verantwortlichkeit kann immer dazu gebracht werden, dem ruhevollen Verstehen des einen Gemüts und seinem nie endenden Wirken zu weichen. Die äußere Erfahrung wird in dem Maße harmonisch, wie die innere geistige Wahrnehmung und Wirksamkeit zunehmen. Dann ist die Gesundheit gefestigt, denn Gesundheit ist harmonische Tätigkeit, und die Kraft, die scheinbar krankhafte Tätigkeit zu berichtigen, liegt völlig im Bereich des erleuchteten Denkens.
Infolge seiner Regel der Umkehrung macht das sogenannte sterbliche Gemüt Anspruch auf ein Wirken, das das Allwirken des Guten verdunkeln würde; und dieses gefälschte Wirken wird durch die Christliche Wissenschaft als tierischer Magnetismus bezeichnet. Mehr als einmal spricht unsere Führerin von dem tierischen Magnetismus in Ausdrücken, die falsches Wirken bezeichnen. Sie schreibt zum Beispiel in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 484): „Der tierische Magnetismus ist die willkürliche oder unwillkürliche Tätigkeit des Irrtums in allen seinen Formen; er ist das menschliche Gegenteil der göttlichen Wissenschaft.“
Ob nun die falsche, Krankheit erzeugende Tätigkeit ihren Ursprung innerhalb oder außerhalb des individualisierten sterblichen Gemüts, das man zu sein scheint, hat, ob diese Tätigkeit willkürlich oder unwillkürlich ist — Tatsache ist, daß das Individuum verantwortlich für ihre Ergebnisse ist. Es allein kann die schlechte mentale Wirkung an seinem Körper zum Ausdruck bringen. Viele Phasen körperlicher Störungen, die der tierische Magnetismus hervorzubringen scheint, werden für unwillkürliche Tätigkeit gehalten: der Leidende scheint keine Herrschaft über sie zu haben, und Krankheiten bilden sich ungeachtet des menschlichen Wunsches, ihre Entwicklung zu unterbinden.
Die Christliche Wissenschaft zerstört jedoch diese scheinbar unwillkürliche Wirkung der Krankheit, indem sie das Allwirken Gottes offenbart und des Menschen Beziehung zu diesem Allwirken. Mrs. Eddy sagt (ebd., S. 187): „Das göttliche Gemüt schließt alle Tätigkeit und alles Wollen in sich, und in der Wissenschaft wird der Mensch von diesem Gemüt regiert.“
Der Schöpfer des Menschen ist niemals ohne Bewußtsein, noch ist sein Wirken unwillkürlich. Gott wirkt bewußt, verständnisvoll, um die Gesundheit der Identitäten zu schaffen und zu erhalten, durch die Seine Güte ausgedrückt wird. Sein Wille ist das Gesetz für alles, was Er erschaffen hat. Niemand hat dies je besser verstanden, als der Meister, dessen Leben das bewußte Wirken seines himmlischen Vaters bekundete. Er sagte (Joh. 6:38): „Ich bin vom Himmel gekommen, nicht, daß ich meinen Willen tue, sondern den Willen des, der mich gesandt hat.“ Er verstand den Menschen als den Ausdruck von Gottes Willen, und seine Werke bewiesen die Macht des göttlichen Allwirkens über die Ansprüche des willkürlichen und des unwillkürlichen sterblichen Gemütswirkens, das sich als Furcht, Gleichgültigkeit oder Sünde ausdrückt. Die Christliche Wissenschaft erklärt des Meisters Beweise von der Allheit und Güte des göttlichen Gemüts. Sie macht die Wiederholung jener Beweise möglich. Sie offenbart die Macht des Guten über böses Wirken jeglicher Art. Sie bringt das Allwirken ans Licht, das Allmacht bedeutet.
