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Der Arbeiter und der Weg

Aus der August 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft ist ein Weg des Lebens. Dieser Lebensweg erfordert Ehrlichkeit, Reinheit, Einfachheit und selbstlose Liebe. Er umfaßt das Amt des Heilens, ein ethisches System und eine logische und beweisbare Erklärung von Ursache und Wirkung, von Gott und dem Menschen.

Christus Jesus bezeichnete sich selbst als den Weg. Er sagte (Joh. 14:6): „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ — eine Erklärung, die lediglich die Bedeutung haben mag, daß er gekommen war, um uns den christlichen Weg des Lebens zu offenbaren. Ein Studium der Evangelien zeigt, daß dieser Weg des Lebens eine Mission des Heilens und Gesetze der Ethik umfaßt, und daß er der Menschheit völlige Herrschaft über die sogenannten Naturgesetze, ja, sogar über Sünde, Krankheit und Tod verleiht. Diesen Weg einschlagen und auf ihm wandeln, ist unsere Mission in der Christlichen Wissenschaft.

Die ersten Christen wandelten mutig auf diesem Wege. Manche von ihnen hatten den Meister selbst gesehen und waren in unmittelbare Berührung mit seinem Lehren gekommen. Andere konnten das heilende Wirken der Apostel bezeugen. Viele von ihnen waren zweifellos durch die Wüste menschlicher Erfahrung gegangen und hatten den neuen Himmel und die neue Erde betreten, von denen Johannes im Buch der Offenbarung Zeugnis ablegte.

Ebenso, wie es in den ersten Zeiten des Christentums unterschiedliche Zustände und Stufen der Entfaltung gab, so ist dies noch heute der Fall. Man könnte fragen: „Ist dieses Zeitalter bereit, den christlichen Weg des Lebens einzuschlagen? Sind wir willens, die erforderlichen Opfer an Materialität zu bringen, um den Weg zu erlangen?" Wenn dies verneint werden müßte, dann wäre die Christliche Wissenschaft nicht von Mary Baker Eddy entdeckt und diesem Zeitalter offenbart worden. Die Christliche Wissenschaft ist gekommen, weil die Welt fähig ist, sie zu empfangen. Manchmal mag einem Christlichen Wissenschafter der Gedanke kommen: „Wie kann ich meine Freunde und Verwandten, die noch keine Anhänger der Wissenschaft sind, von deren Schönheit, Reinheit und Logik und von der tiefen Bedeutung der Wissenschaft des Christus überzeugen?“ Die Antwort lautet: „Durch deine Werke.“ Ein umgewandeltes Leben, wiedererlangte Gesundheit, gewohnheitsmäßige Zufriedenheit — dies sind die Früchte desjenigen, der den Weg gefunden und ihn eingeschlagen hat. In unserem Streben nach allgemeiner Erlösung kommen wir immer wieder auf den Einzelmenschen zurück. Es ist dein und mein Vorbild an Christlichkeit, das helfen wird, die Kranken zu heilen, unsere Kirchen zu füllen, und den Gemeinden glücklicheres, gesünderes, reicheres Leben zu geben.

Im Rückblick auf die verflossenen Jahrhunderte bemerken wir, vielleicht mit gewissem Erstaunen, daß die ersten christlichen Kirchen, die sich größtenteils aus einfachen und, der weltlichen Auffassung nach, aus unbedeutenden Leuten zusammensetzten, sich schnell vergrößerten, und selbst unter der heidnischen Bevölkerung an Stärke und Einfluß zunahmen. Das Geheimnis dieses schnellen Anwachsens und zunehmenden Einflusses liegt in der Tatsache, daß die ersten Christen sich zum größten Teil rückhaltlos dem Weg geweiht hatten. Es gab nur wenig Lockungen, die sie nach anderen Seiten ziehen konnten. Sie hatten den Weg erkannt, und sie lebten ihm gemäß, liebten ihn, und arbeiteten für ihn.

Der gelehrte und wohlbekannte englische Schriftsteller Dean Farrar schildert in seinem Buch „Das Leben und die Werke des Paulus“ den Lebenswandel der ersten Christen und sagt: „Das Leben dieser ersten Christen war die poetische Kindheit der Kirche in ihrer anfänglichen Unschuld. Es war durch Einfachheit, Frohsinn, Gottesverehrung und Brüderlichkeit gekennzeichnet. Daheim und an ihren Versammlungsorten war ihr Leben ein beständiges Beten, ihre Mahlzeiten ein ununterbrochenes Fest der Liebe, und ein immerwährendes Abendmahl. Mit einmütigem Eifer nahmen sie im Tempel an den öffentlichen Gottesdiensten teil... Die kleine Gemeinde nahm täglich zu, und die Volksmenge blickte auf sie nicht nur mit Toleranz, sondern auch mit Bewunderung und Hochachtung.“

Als Christliche Wissenschafter müssen wir beständig der Einfachheit eingedenk bleiben, die in Christus ist. Wir müssen uns vor jeder Form weltlicher Anbetung hüten; besonders davor, den Weg nur als ein Mittel zu erhöhtem materiellen Wohlergehen zu benutzen. Der Pioniergeist, der die ersten Anhänger der Christlichen Wissenschaft beseelte, ihre Hingabe, ihre Begeisterung, ihre regelmäßige Teilnahme an den Gottesdiensten und ihr Missionseifer — alles dies trug zu dem raschen Wachstum der Christlichen Wissenschaft bei. Wenn dieser Geist auch unter uns lebendig ist, wird das Wachsen anhalten. Aber wenn wir es uns bequem machen und nur zuschauen oder wenn wir außerhalb stehen und wegsehen, wo ist dann Hoffnung auf fortdauernde und schnellere Ausdehnung der Bewegung, an die wir uns hingegeben haben und die wir lieben?

Mrs. Eddy rief oft ihre Nachfolger zur Ordnung und ermahnte sie zu größerer Hingabe. In „Miscellaneous Writings“ sagt sie (S. 177): „Niemals ist ein feierlicherer und gebieterischerer Ruf ergangen als der Ruf Gottes an uns alle, gerade hier, zu inniger Frömmigkeit und unbedingter Hingabe an die größte und heiligste aller Aufgaben.“ Und sie fragt: „Was wirst du nun tun?“ Es sind herausfordernde Worte, doch nicht zu stark für uns. Wir alle brauchen von Zeit zu Zeit solch dringenden Mahner, sonst mag das Schwert der Wahrheit in unserer Hand unbrauchbar scheinen, weil wir die Klinge stumpf und rostig werden ließen.

Angenommen wir sähen eine kleine Gruppe von Menschen fieberhaft arbeiten, um das Eindringen einer Flut zu verhüten, die die Dämme einzureißen und das ganze Land, darunter auch das eigene Besitztum, zu überschwemmen droht; würden wir in solchem Falle uns nicht eilig zu ihnen gesellen und an ihrer Arbeit teilnehmen? Selbst wenn wir nur Sandsäcke zu füllen hätten, so würden wir auch diese Beschäftigung als einen Beitrag empfinden, der der Mühe wert ist.

Laßt uns also herzueilen, der Arbeit nähertreten, mehr beten und unser Leben tiefer und wirksamer der Sache der Christlichen Wissenschaft weihen. Jedermann wird gebraucht, jeder Arbeiter ist nötig. Unser Anteil an den Unternehmungen unserer Bewegung mag für die eigene Umgebung den Wendepunkt bedeuten, indem er verhindert, daß die Flut des Materialismus unsere Familien und Freunde überschwemmt.

Der ursprüngliche Geist des Christentums, seine Begeisterung, Freudigkeit, Selbstaufopferung und Einfachheit sind lebendig und heute noch bei uns. Es ist der Weg des Lebens, den wir als Christliche Wissenschafter erwählt haben. Er ist lebensvoll, beweisbar und einigend. Wir haben die Fähigkeit, auf diesem Weg zu wandeln und es auch freudig zu tun. Eins unserer schönen Lieder bringt diesen Geist zum Ausdruck (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 37):

Eine Gemeinde, Gottes Heer,
Einzig die heil'ge Wacht,
Ein Arbeitsfeld, ein Erntesang,
Ein König, eine Macht.

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