Wenn man dich fragen würde: „Was ist der Mensch?“ was würdest du sagen? Würde deine Antwort unbestimmt und zögernd sein, oder würdest du sagen, daß der Mensch materiell ist — soundso viele Pfund Fleisch und Knochen?
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, gibt die richtige Antwort auf Seite 475 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“. Hier erklärt sie: „Der Mensch ist nicht Materie; er besteht nicht aus Gehirn, Blut, Knochen und andern materiellen Elementen. Die Heilige Schrift belehrt uns, daß der Mensch zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffen ist. Die Materie ist nicht dieses Gleichnis. Das Gleichnis des Geistes kann dem Geist nicht so unähnlich sein. Der Mensch ist geistig und vollkommen, und weil er geistig und vollkommen ist, muß er in der Christlichen Wissenschaft also verstanden werden.“
Obwohl Christus Jesus keine Arzneien noch andere materielle Heilmittel verordnete, heilte er Krankheit, Verkrüppelung, Stummheit, Blindheit, Taubheit und Geisteskrankheit. Er wandelte die Sünder um und erweckte die Toten. Was befähigte ihn dazu? Es war sein geistiges Verständnis von Gott und dem Menschen. Jesus wußte, daß Gott, der Geist, vollkommen ist, und daß der Mensch das geistige, vollkommene Kind Gottes ist, das ewig die Reinheit, Erkenntnis, Intelligenz und Unsterblichkeit seines Schöpfers widerspiegelt. Der Meister wußte auch, daß, was ein kranker, sündiger oder hinsiechender Sterblicher zu sein scheint, nicht der wahre Mensch ist, sondern nur das falsche Zeugnis der materiellen Sinne, ein Zeugnis, das zurückgewiesen und widerlegt werden muß.
Im fünften Kapitel des Johannes-Evangeliums lesen wir von einem Menschen, der 38 Jahre lang nicht imstande gewesen war zu gehen. Christus Jesus nahm dieses falsche Sinnenzeugnis nicht an. Sein geistiges Verständnis befähigte ihn, den Menschen, das geistige Kind Gottes, immerdar als tätig und frei zu sehen. So war es ihm möglich, mit wahrer Autorität zu sagen: „Stehe auf, nimm dein Bett und gehe hin!“ und die Heilung erfolgte augenblicklich.
Jesus sagte ebenfalls (Joh. 8:32): „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Was ist wohl diese Wahrheit, die frei macht? Sie besteht aus den geistigen Tatsachen über Gott und den Menschen, die durch das Studium der Christlichen Wissenschaft erkannt werden, welche die Worte und Werke Christi Jesu wiederholt.
Aus den zwei Lehrbüchern, der Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit“, lernt der Anhänger die grundlegenden Wahrheiten dieser Wissenschaft des Christus. Er lernt verstehen, daß es nur einen Schöpfer gibt, nämlich Gott, den Geist, das unendliche Gute; und daß es nur eine Schöpfung gibt, die geistige „sehr gute“ Schöpfung Gottes; daß der Mensch — das Ebenbild und Gleichnis Gottes, des Geistes — geistig ist und nicht materiell; daß es nur ein Gesetz gibt, das geistige Gesetz Gottes, das dem Guten Fortdauer verleiht.
Der Wissenschafter lernt auch verstehen, daß Gott, das unendliche Gute, niemals Böses irgendwelcher Art geschaffen hat; daß das, was wir Böses nennen — wie Krankheit, Sünde, Unfall, Hungersnot und Krieg — das unwahre Zeugnis der fünf materiellen Sinne darstellt. Gottes Schöpfung, die geistig und vollkommen gut ist, schließt kein Böses irgendwelcher Art in sich. Daher ist der Mensch, im Lichte der Wissenschaft, weder krank, sündig, arm, traurig noch sterblich. Als Kind Gottes ist der Mensch immerdar sündlos, vollständig und vollkommen. Die Christliche Wissenschaft zeigt dem Forscher, wie er diese geistigen Tatsachen im täglichen Leben demonstrieren kann, und in dem Maße, wie er sie betätigt, wird er die Lösung seiner Probleme finden — gleichwohl ob diese körperlicher, sittlicher, geschäftlicher, pekuniärer, häuslicher oder sozialer Natur sind.
Die Verfasserin dieses Aufsatzes wollte eines Morgens kochendes Wasser aus einem Kessel in eine Schüssel gießen; dabei floß das Wasser aus Versehen über ihre Hand und ihr Handgelenk. Sofort kam ihr der Gedanke, sich selbst nur als Gottes geistiges Kind zu sehen. Sie erkannte, daß ihre wahre Selbstheit geistig war, unberührt von der Annahme eines Unfalls. Sie trocknete Hand und Handgelenk, und erst etwa zwei Stunden später erinnerte sie sich an den Unfall. Sie war augenblicklich geheilt worden.
Alle, die diesen Wunsch haben, können heute damit anfangen, durch das Studium der Wissenschaft des Christus, die wahre Natur des Menschen als des Kindes Gottes zu beweisen. Mrs. Eddy erklärt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 264): „Wenn wir den Weg in der Christlichen Wissenschaft begreifen lernen und des Menschen geistiges Sein erkennen, werden wir Gottes Schöpfung schauen und verstehen — all die Herrlichkeiten der Erde, des Himmels und des Menschen.“
