Jedermann sehnt sich danach, Freunde zu haben, und das ist richtig und natürlich, denn in Wirklichkeit entstammen wir alle ein und demselben Vater-Mutter Gott, sind Seine Kinder und gehören somit alle zusammen. Mary Baker Eddy sagt in ihrem Buche „Miscellaneous Writings“ (S. 100): „Reine Menschlichkeit, Freundschaft, Familienleben, der Austausch von Liebe bringen einen Vorgeschmack des Himmels zur Erde. Sie vereinen irdische und himmlische Freuden und krönen sie mit unendlichen Segnungen.“ Wahre Freundschaft ist jedoch nicht eine rein materielle menschliche Erfahrung, die trügen kann. Für uns muß Freundschaft ein Ausdruck Gottes sein, unveränderlich und auf die geistige Wirklichkeit gegründet; denn so lange Freundschaft noch nicht vollständig frei von Trübungen und Schwankungen ist, kann sie nicht „einen Vorgeschmack des Himmels zur Erde“ bringen. Ein menschlicher, unvollkommener Begriff von Freundschaft muß daher einem göttlichen, vollkommenen Begriff weichen.
Es kommt oft vor, daß man von seinen Freunden enttäuscht ist. Doch, um enttäuscht oder ernüchtert werden zu können, muß man sich zuvor gewissen Illusionen hingegeben haben. Was ist nun eine solche Illusion, aus der man herausgehoben, das heißt, ernüchtert werden muß? Es ist eine falsche Einstellung des Bewußtseins.
Der Verfasser dieses Artikels fand die Lösung seiner Freundschaftsprobleme, indem er in der Konkordanz zum christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mrs. Eddy einige entsprechende Stellen über den Menschen aufsuchte und sie täglich studierte. Er möchte hier eine davon anführen, die klar zeigt, auf was unser Denken gerichtet sein muß (S. 200): „Die große Wahrheit in der Wissenschaft des Seins, daß der wirkliche Mensch vollkommen war, ist und stets sein wird, ist unbestreitbar; denn wenn der Mensch das Bild, die Widerspiegelung Gottes ist, dann ist er weder verkehrt noch umgekehrt, sondern aufrecht und gottähnlich.“
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