Wir lesen (Ps. 103:1): „Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!“ Ich habe erkannt, daß man in dem Maße, wie man Gott lobt und verherrlicht, Segnungen empfängt.
Insbesondere für denjenigen, dessen Heilung sich verzögert, möchte ich hier meine Erfahrung schildern. Vor einer Reihe von Jahren zeigten sich auf meinem Gesicht krebsartige Erscheinungen. Eine Zeitlang waren sogar meine Augen in Mitleidenschaft gezogen, und ich war in großer Not. Wenn ich zuweilen in unseren Zeitschriften von Heilungen eines solchen Zustandes las, schöpfte ich Mut und ließ nicht nach, die Wahrheit zu erforschen, wie sie uns in unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy offenbart wird.
Während der Zeit, als sich meine Heilung vollzog, studierte ich täglich die Wochenlektion aus der Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft. Außerdem bemühte ich mich, die vielen Wahrheiten, die ich las, so gut ich konnte, anzuwenden, indem ich in aufrichtigem Bemühen Tag und Nacht an ihnen festhielt. Eines Nachmittags, als mein Denken von Furcht erfüllt war, blieb ich fünf Stunden lang in meinem Zimmer und hielt inbrünstig an dem Gedanken fest, daß das göttliche Prinzip die Wirklichkeit ist. Niemals ist seit dieser Zeit die Furcht je wieder so quälend gewesen. Auf Seite 495 in „Wissenschaft und Gesundheit“ lesen wir: „Wenn die Illusion von Krankheit oder Sünde dich in Versuchung führt, dann klammere dich fest an Gott und Seine Idee. Laß nichts als Sein Gleichnis in deinen Gedanken weilen.“ Ich tat mein Äußerstes, diesem Gebot zu folgen, denn ich fühlte, daß meine Heilung sich zeigen würde, wenn ich diesen Worten wirklich gehorsam sein könnte.
Schließlich wurde ich allmählich und vollkommen überzeugt, daß in dem geistigen, wahren Sein keine Art des Irrtums bestehen noch von ihm ausgehen kann. Der Irrtum ist nur so wirklich, wie man ihm erlaubt, es im eigenen Denken zu sein. Die göttliche Liebe ist das einzig wirkliche Bewußtsein, gerade hier und jetzt. Daher gibt es tatsächlich kein sterbliches Gemüt, in dem eine falsche Annahme Aufnahme finden könnte, noch gibt es einen Platz in der Allheit des Geistes, wo die Materie existieren könnte. Als mir diese Wahrheit klar wurde, hörte ich auf, auf den materiellen Zustand zu achten und wendete mein Denken ganz und gar der geistigen Wirklichkeit zu. Es ist nicht die geringste Spur dieser Krankheit zurückgeblieben noch irgendeine Furcht davor in meinem Denken. Ich bin demütig dankbar für diese Heilung von Körper und Gemüt.
Einmal verstauchte ich mir auf einer Wanderung in den Bergen den Fuß. An demselben Abend fragte mich einer meiner Freunde, ob ich wohl am nächsten Morgen zum Weiterwandern imstande sein würde. Zuerst dachte ich, es wäre unmöglich, aber dann erkannte ich sofort, daß ich diesen Zustand damit als etwas Wirkliches annahm und erwiderte: „Ja, natürlich.“ In diesem Augenblick fand die Heilung statt, und am nächsten Morgen ging es bergauf, bergab auf einem langen Gebirgspfad.
Ich möchte hier noch in Dankbarkeit des Wachstums an geistigem Wohlbefinden gedenken, das ich eines Sommers sowohl durch den Aufenthalt in dem Sanatorium der Christlich-Wissenschaftlichen Wohltätigkeitsanstalt in Chestnut Hill, Massachusetts, erlebte, wie auch bei einem kürzeren Aufenthalt im Sanatorium in San Franzisko, Kalifornien. In meinen täglichen Pflichten sind alle möglichen unangenehmen Zustände als unwirklich bewiesen worden. Die Christlichen Wissenschafter können gewißlich niemals aufhören, Mrs. Eddy sowohl für diese Wissenschaft des Lebens dankbar zu sein, wie auch für die wachsende Erkenntnis, daß — mit ihren Worten — (Wissenschaft und Gesundheit, S. 536) „das göttliche Verständnis herrscht, ist alles, und es gibt kein andres Bewußtsein.“—Genf, Schweiz.