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Gott ist unfehlbares Prinzip

Aus der November 1956-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der König kann kein Unrecht tun“ lautet ein bekannter Lehrsatz der Rechtswissenschaft; er stammt aus der Zeit der weltlichen, unumschränkten Herrschergewalt. Diese Unfehlbarkeitslehre des Herrschers oder der Regierung stellt eine falsche Auffassung der absoluten göttlichen Herrschaft dar, die ausschließlich Gott angehört. Gott, der allerhabene König der Könige, kann wahrlich kein Unrecht tun. Er ist unfehlbares Prinzip und Er kann nur das zum Ausdruck bringen, was gut ist. Der Psalmist sagte (Ps. 19:8): „Das Gesetz des Herrn ist vollkommen und erquickt die Seele.“

Das, was in jeder Einzelheit vollkommen ist, kann in keiner Einzelheit unvollkommen sein. Gott ist vollkommenes, exaktes, absolutes Prinzip. Seine Vollkommenheit ist unantastbar. Sein Gesetz kann weder abgelehnt noch bestritten werden. Böses, Sünde, Krankheit und Tod gehen nicht aus dem göttlichen Prinzip hervor, noch können sie von diesem gestützt oder aufrechterhalten werden.

Wer auch nur in gewissem Grade versteht, was die Christliche Wissenschaft über das Höchste Wesen lehrt, stimmt dem zu, daß Gott unfehlbar und vollkommen ist. Wäre es möglich, daß Gott in irgendeiner Weise Unrecht täte, dann würde Er Seiner vollkommenen Natur verlustig gehen und denselben Verlust auch über Seine Schöpfung verhängen. Doch Vollkommenheit kann niemals weniger als vollkommen sein. Wahrheit kann durch den Irrtum nicht entwürdigt oder entwertet werden. Gott kann von Seiner unendlichen Güte nicht geschieden werden. Noch kann der Mensch, Gottes unsterbliches Bild und Gleichnis, sich von der Vollkommenheit trennen.

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