Der Drang, sich selbst auszudrücken, ist so natürlich und spontan wie das Atmen; und doch fühlen viele Menschen, daß sie an diesem Ausdruck behindert sind, und streben hilflos nach einer Lösung. Man braucht jedoch nicht darum zu ringen, das zu sein, was man ist. Das Ringen beginnt erst, wenn man das auszudrücken sucht, was man zu sein glaubt, und die Lösung kommt mit dem Entdecken der eigenen wahren Selbstheit.
Es gab eine Zeit im Leben der Verfasserin, in der sie sich unterdrückt fühlte, behindert im Ausdruck ihrer wahren Selbstheit. Damals litt sie an einer sehr hartnäckigen und beunruhigenden Form von Allergie, so daß sie manchmal kaum atmen konnte. Sie war Anhängerin der Christlichen Wissenschaft, welche die christusähnliche Heilmethode lehrt, die sich voll Verständnis und im Verlangen nach wahrer Läuterung an Gott wendet. Und so wurde es ihr bald klar, daß ihr körperlicher Zustand nur die äußere Kundwerdung ihrer Annahme war, daß Umstände und andre Menschen sie an dem vollen und beständigen Ausdruck ihrer wahren Selbstheit hindern könnten — der Widerspiegelung Gottes, ihres himmlischen Vaters.
Sie betete aufrichtig darum, ihre Mitmenschen so sehen zu können, wie Gott sie erschaffen hat, nämlich als geistige Ideen, die Liebe, Verständnis, Sanftmut, Reinheit, ja alle Eigenschaften, mit denen der Schöpfer den Menschen göttlich ausgestattet hat, zum Ausdruck zu bringen. Sie bestrebte sich, einen falschen Begriff materieller, persönlicher Selbstheit zu überwinden, da sie die Weisheit jener Erklärung Mary Baker Eddys, der Entdeckerin und der Gründerin der Christlichen Wissenschaft, erkannte, die in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ sagt (S. 91): „Wenn wir in der materiellen Selbstheit aufgehen, erkennen wir die Substanz des Lebens oder des Gemüts nur schwach und spiegeln sie nur schwach wider.“
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