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Wahrer Selbstausdruck

Aus der April 1956-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Der Drang, sich selbst auszudrücken, ist so natürlich und spontan wie das Atmen; und doch fühlen viele Menschen, daß sie an diesem Ausdruck behindert sind, und streben hilflos nach einer Lösung. Man braucht jedoch nicht darum zu ringen, das zu sein, was man ist. Das Ringen beginnt erst, wenn man das auszudrücken sucht, was man zu sein glaubt, und die Lösung kommt mit dem Entdecken der eigenen wahren Selbstheit.

Es gab eine Zeit im Leben der Verfasserin, in der sie sich unterdrückt fühlte, behindert im Ausdruck ihrer wahren Selbstheit. Damals litt sie an einer sehr hartnäckigen und beunruhigenden Form von Allergie, so daß sie manchmal kaum atmen konnte. Sie war Anhängerin der Christlichen Wissenschaft, welche die christusähnliche Heilmethode lehrt, die sich voll Verständnis und im Verlangen nach wahrer Läuterung an Gott wendet. Und so wurde es ihr bald klar, daß ihr körperlicher Zustand nur die äußere Kundwerdung ihrer Annahme war, daß Umstände und andre Menschen sie an dem vollen und beständigen Ausdruck ihrer wahren Selbstheit hindern könnten — der Widerspiegelung Gottes, ihres himmlischen Vaters.

Sie betete aufrichtig darum, ihre Mitmenschen so sehen zu können, wie Gott sie erschaffen hat, nämlich als geistige Ideen, die Liebe, Verständnis, Sanftmut, Reinheit, ja alle Eigenschaften, mit denen der Schöpfer den Menschen göttlich ausgestattet hat, zum Ausdruck zu bringen. Sie bestrebte sich, einen falschen Begriff materieller, persönlicher Selbstheit zu überwinden, da sie die Weisheit jener Erklärung Mary Baker Eddys, der Entdeckerin und der Gründerin der Christlichen Wissenschaft, erkannte, die in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ sagt (S. 91): „Wenn wir in der materiellen Selbstheit aufgehen, erkennen wir die Substanz des Lebens oder des Gemüts nur schwach und spiegeln sie nur schwach wider.“

Die Zeit kam, wo sie klar einsah, daß sie nicht davon abgehalten werden konnte, das Bild und Gleichnis Gottes, als das sie sich nun selbst erkannt hatte, zum Ausdruck zu bringen. Bald darauf trat ein Wandel in ihrem Leben ein, der das scheinbare Hemmnis entfernte. Sie war tief dankbar, denn sie wußte, daß es nicht eine Veränderung der Umstände, sondern vielmehr des Denkens war, was ihre Befreiung und auch die Heilung von der Allergie bewirkt hatte. Einige Zeit darauf, nachdem sie eine Zeitlang völlig frei von der Beschwerde gewesen war, hatte sie plötzlich einen schweren Rückfall desselben Leidens. Da erkannte sie, daß sie die Macht irgendeiner Ursache außer Gott verneinen mußte; und nun wurde sie schnell geheilt. Dies alles ereignete sich vor vielen Jahren, und seitdem hat sie sich vollkommener Freiheit erfreut — nicht nur von dem erwähnten Leiden, sondern auch von der falschen Suggestion, daß irgend jemand oder irgend etwas sie am Ausdruck ihrer wahren Selbstheit hindern könnte.

Dank ihres aufrichtigen Verlangens, Gott gehorsam zu sein, entdeckte Mrs. Eddy, daß die von Jesus bewirkten Heilungen das Resultat davon waren, daß er sich seiner wahren Selbstheit als des Sohnes Gottes bewußt war. Hätte er geglaubt, Personen oder Umstände könnten den Ausdruck seiner Reinheit, Heiligkeit, Liebe und Barmherzigkeit hindern, so wäre er nicht imstande gewesen zu heilen. Auch wäre es ihm nicht möglich gewesen, die Kreuzigung zu ertragen und die herrliche Auferstehung zu demonstrieren, dies endgültige Überwinden des Todes, als Beweis, daß das Leben des Menschen geistig und unzerstörbar ist.

Obwohl die Menschen für sich selber Freiheit des Ausdrucks beanspruchen, vergessen sie manchmal die goldene Regel in Beziehung auf ihre Mitmenschen. Und doch fordert das Gebot: „Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch“ (Matth. 7:12) die Anerkennung des Wunsches und des Rechtes eines anderen, der Führung seines eigenen Gewissens zu folgen. Dies Gebot gestattet keinen Anspruch auf eine falsche Selbstheit, die unschönen Charakterzügen nachgibt, noch ein Eingehen auf die Versuchungen des Bösen in irgendeiner Form; da Gott, das Gute, das einzige ist, was zum Ausdruck gebracht werden kann. Menschliches Dafürhalten, wie dies Gute von einem andern Menschen zum Ausdruck gebracht werden sollte, oder Kritik an seinem aufrichtigen Bestreben, auf seine eigene Art die göttliche Führung zu suchen, stellt uns auf die Seite des falschen Anklägers, des sterblichen Gemüts.

Mrs. Eddy sagt in ihrem Werk „Miscellaneous Writings“ (S. 105): „Die Christliche Wissenschaft ist mein einziges Ideal; und der Mensch und sein Ideal können niemals getrennt werden.“ Wer erkennt, daß seine wahre Selbstheit in der Widerspiegelung der Eigenschaften Gottes Ausdruck findet, ist glücklich. Er ist ein liebender Freund und ein guter Nachbar. Er versteht des Menschen untrennbare Verbundenheit mit Gott, und diese Erkenntnis hilft ihm, ein volleres Leben, reichere Früchte und größere Segnungen zu genießen.

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