In all dem menschlichen Wettstreit im Geschäftsleben sind die meisten Menschen geneigt, Gründe für ihre Erfolge zu suchen oder Entschuldigungen für ihr Versagen, keine großen materiellen Gewinne aus ihren Anstrengungen erzielt zu haben. Manche sind stolz auf ihre eigenen Fähigkeiten; andere setzen ihre Fähigkeiten oder die ihrer Kollegen herab. Das erste Gebot, „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“ (2. Mose 20:3), wird oft vergessen oder einfach mit der Begründung abgetan, daß es im heutigen Geschäftsleben nicht angewandt werden könne.
All dies wird durch die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft gewandelt. In allen Schriften von Mary Baker Eddy finden wir die Wahrheit von Gottes Allheit offenbart. In ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gibt Mrs. Eddy uns die folgende Erklärung von Gott (S. 587): „Der große Ich bin; der All-Wissende, All-Sehende, All-Wirkende, All-Weise, All-Liebende und Ewige; Prinzip; Gemüt; Seele; Geist; Leben; Wahrheit; Liebe; alle Substanz; Intelligenz.“ Die Wahrheit, daß Gott das allwissende Gemüt ist, kann in jeder Lage bewiesen werden. Für den Christlichen Wissenschafter ist diese Wahrheit der maßgebende Faktor in allen Geschäftsangelegenheiten und sie wird von jedem aufrichtigen Schüler dieser Wissenschaft bewiesen, wenn die Christliche Wissenschaft auf geschäftliche Dinge angewandt wird.
Das Verständnis seiner Identität als die Widerspiegelung des allwissenden Gemüts befähigt den Schüler, seine Probleme in ihrer richtigen Perspektive zu sehen. Man muß sich selbst und jeden seiner Mitarbeiter in seinem wahren Sein als einen Erben des allwissenden Gemüts erkennen. Das Ergebnis dieser wahren Anschauung ist die Demonstration der wahren Identität. Es ist das sich entfaltende Verständnis vom Prinzip, das in der Welt der Schöpfung Gottes alle Tätigkeit regiert.
Unsere Annahme der Führung des Gemüts befähigt uns, den Vorsatz des unendlichen Gemüts zu demonstrieren. Wenn wir Gottes Führung sorgfältig beachten, beginnen wir aus dem sterblichen Traum zu erwachen, der uns mit seinen Fabeln von materieller Geburt, von Wachstum, Verfall und Nutzlosigkeit zu fesseln versucht. Tun wir das, so kommen wir in unser wahres Dasein als der stets vollständige Ausdruck unseres einzigen Schöpfers, des Gemüts. Wir sehen uns und unsere Mitarbeiter als die in Wirklichkeit vollkommenen Ideen des allgegenwärtigen Gemüts, eine jede ewiglich an ihrem rechten Platz.
Der Apostel Paulus sagt (Phil. 2:5): „Laßt das Gemüt in euch sein, das auch in Christus Jesus war“ (engl. Bibel). Welch eine heilende Botschaft! Sie mißt keiner Einflüsterung von Mangel Wirklichkeit bei. Die Wahrheit dieser Worte zerstreut die falsche Annahme von Mangel an Fähigkeiten, die den Erfolg unserer rechten Tätigkeiten vereiteln möchte. Der Schüler der Christlichen Wissenschaft lernt, daß er beweisen muß, daß er die Intelligenz des göttlichen Gemüts widerspiegelt. Die Anerkennung dieser Intelligenz und der Einheit des Menschen mit dem Gemüt verleiht die Fähigkeit, jedes Problem zu lösen, das das heutige Geschäftsleben stellen könnte.
Vor einigen Jahren wurde dem Verfasser dieses Aufsatzes die Aufgabe übertragen, eine Anzahl Abteilungen eines Geschäftsunternehmens zu einer einzigen zu vereinigen. Diese Neuorganisierung sollte mit einem Minimum an Unterbrechung wesentlicher Arbeiten vorgenommen werden. Der Zweck der Zusammenlegung war, bessere Kontrolle der geschäftlichen Unternehmungen mit Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit zu vereinen. Die Neuorganisation sollte unter strenger Befolgung der Empfehlungen einer Firma von Sachberatern für wirtschaftliche Geschäftsmethoden vor sich gehen. Diese Sachberater hatten wirkliches Interesse an dem Erfolg ihrer Vorschläge, obgleich alle Entscheidungen über Einzelheiten dem Ermessen des Verfassers überlassen wurden.
Der erste Vorschlag, den diese Sachberater bei der Aufstellung ihres Programms machten, war die Entlassung etlicher Angestellter. Sie behaupteten, daß diesen Angestellten die Fähigkeit mangelte, die ihnen übertragenen Arbeiten richtig auszuführen. Nach Meinung der Sachberater hatten diese Angestellten das Höchstmaß ihrer Leistungsfähigkeit bereits überschritten, und diese Tatsache überwog die Länge ihrer Dienstzeit bei der Firma. Sie hatten den Eindruck, daß jüngere Männer, die klüger und mehr auf dem Posten waren, benötigt wurden.
Nachdem der Verfasser dem Vorschlag, mehrere Angestellte zu entlassen, viel Nachdenken gewidmet hatte, bat er eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft um Beistand. Sie wies darauf hin, daß jeder einzelne sein eigenes Denken mit der Erkenntnis der Allgegenwart Gottes, mit der Allgegenwart all Seiner Fähigkeiten und Eigenschaften erfüllt halten müsse. Sie erklärte ferner, daß keinem menschlichen, falschen Sinn von Verantwortlichkeit erlaubt werden dürfe, das Ergebnis zu verdunkeln. Die Idee Platz mußte definiert und verstanden werden. Keine Idee Gottes kann auf ihren rechten Platz gebracht noch von ihrem rechten Platz entfernt werden, denn sie befindet sich bereits im göttlichen Gemüt.
Die Ausüberin fügte hinzu, daß, wenn unserer menschlichen Erfahrung nach jemand nicht angemessen beschäftigt sei, der Verlaß auf Gemüt die Lage berichtigen würde. Wenn man seine wahre Selbstheit als Idee des Gemüts erkennte, würde man sich an seinem rechten Platz finden, und kein menschlicher Begriff könne auf diese von Gott verliehene Herrschaft störend einwirken.
Die Bekräftigung dieser Wahrheiten hatte ein Erwachen zur Folge. Dem Verfasser wurde die Tatsache klar, daß das unendliche Gemüt nicht begrenzt werden kann. Er erkannte, daß sich Paulus’ Ermahnung: „Laßt das Gemüt in euch sein, das auch in Christus Jesus war“ auf jeden einzelnen von uns bezieht und zeitlos in seiner Anwendung ist. Gemüt kennt keinen Mangel an Intelligenz, keinen Mangel an Energie. Verschlechterung hat keinen Platz im unendlichen Gemüt. Im Lichte dieser Wahrheit und Liebe offenbarten die in Frage stehenden Angestellten ihre wahren Eigenschaften. Ihre Arbeit spiegelte die Anwendung der Eigenschaften des Gemütes wider. Sie verblieben in ihren Stellungen.
In den vergangenen Jahren wurde diese Neuorganisation vollendet. Diese Jahre sind mit größerer Aktivität angefüllt gewesen, als die irgendeines früheren Zeitabschnittes während des Bestehens der Firma. Der Wert der neuen Abteilung hat sich bewiesen. Das Ausmaß des Erfolges hat das von den Sachberatern gesetzte Ziel weit übertroffen, und sie hielten mit ihrem Lob nicht zurück.
Ein lebenswichtiger Teil dieser wahren Entfaltung des Guten hat sich in der Arbeit jener Angestellten gezeigt, die entgegen dem Wunsch der Sachberater in ihren Stellungen belassen worden waren. Jeder einzelne ist ein Mitglied der Gruppe geblieben. Jeder einzelne hat die Fähigkeit bewiesen, die ihm anvertrauten Aufgaben zu erfüllen.
Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 467): „Man sollte es von Grund aus verstehen, daß alle Menschen ein Gemüt, einen Gott und Vater, ein Leben, eine Wahrheit und eine Liebe haben.“ Diese wunderbare Wahrheit ist in der Tat das offene Tor zu wahrem Erfolg.