Mary Baker Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 34): „Wenn alle, die je am Abendmahl teilgenommen haben, das Gedächtnis der Leiden Jesu wirklich gefeiert und seinen Kelch wirklich getrunken hätten, sie würden die Welt von Grund aus umgestaltet haben.“ Man kann noch hinzufügen, daß wenn alle, die die im Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft gegebenen Bibellektionen studieren, sich diesen Lektionen anglichen und ihnen entsprechend lebten, dann würden Furcht, Unwissenheit und Sünde der Menschen verschwinden.
Zweimal im Jahr studieren die Christlichen Wissenschafter in der ganzen Welt eine Lektion über „die Probezeit nach dem Tode“. Aus dieser und noch fünfundzwanzig weiteren Themen, einschließlich der Lektion für den Danksagungstag, setzt sich die Themenreihe zusammen, mit der unsere Führerin Mrs. Eddy uns versorgt hat. Im Studium dieser Lektionen werden viele Fragen über Gott und Mensch, über Leben und Tod beantwortet. Und welche Frage wird wohl häufiger gestellt als: „Wohin kommt man nach dem Tode?“
Als die Verfasserin plötzlich durch einen Unfall ihr einziges Kind verlor, erklärte ihr der Pastor ihrer Kirche: „Das ist Gottes Wille. Gott gibt und Gott nimmt.“ Instinktiv wies sie eine solche Lehre zurück; doch sie hatte nichts, das sie an ihre Stelle setzen konnte, bis sie die Christliche Wissenschaft kennen lernte (Wissenschaft und Gesundheit, S. 304): „Die göttliche Liebe kann ihrer Offenbarwerdung oder ihres Gegenstandes nicht beraubt werden; Freude kann nicht in Leid verwandelt werden, denn Leid ist nicht der Herr der Freude; Gutes kann niemals Böses hervorbringen; Materie kann niemals Gemüt hervorbringen, noch kann Leben im Tode enden.“
Der Gedanke, daß Gott einer Mutter ihr geliebtes, verheißungsvolles Kind nimmt, verursacht mehr Leiden als der Tod selbst. Vergebens sucht man in der Bibel nach der Rechtfertigung einer solchen Lehre. Wenn es Gottes Wille gewesen wäre, daß die Tochter des Jairus und der Sohn der Wittwe zu Nain sterben sollten, hätte Jesus sie dann im Gegensatz zu Gottes Gesetz, zu Gottes Willen, von den Toten auferweckt? Jesus sagte selbst (Joh. 8:51): „So jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich.“
Die sich wiederholenden Lektionen über „die Probezeit nach dem Tode“ führen jedes Mal aus, daß jeder einzelne die materiellen Annahmen überwinden muß, die behaupten, der Mensch lebe jetzt in der Materie und müsse aus ihr heraussterben. Die Christliche Wissenschaft macht dagegen klar, daß das ewige Leben von jedem Menschen hier oder hiernach demonstriert werden muß. Ein Christlicher Wissenschafter lernt, daß er nach dem Tode weiterlebt und daß er, gleich Jesus, dem Wegweiser, seinen materiellen Sinn immer weiter überwinden muß, bis er die Unkörperlichkeit des Menschen und seine absolute Reinheit des Denkens demonstriert.
Der Vorgang des Sterbens allein könnte einen nicht vollkommen machen und von Furcht, Unwissenheit und Sünde befreien. Im Buch der Bibel: „Der Prediger Salomo“ lesen wir (11:3): „Auf welchen Ort [der Baum] fällt, da wird er liegen.“ In „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy (S. 291): „Wie der Tod den sterblichen Menschen findet, so wird der Mensch nach dem Tode sein, bis daß Prüfung und Wachstum die nötige Veränderung bewirkt haben.“
Die Menschheit schuldet Mrs. Eddy großen Dank dafür, daß sie die Offenbarung erklärte und weitergab, die ihr von Gott verliehen wurde, als sie in der Bibel forschte und nach der geistigen Erklärung von Jesu Worten und Werken suchte. Durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft wird die Furcht vor dem Tode durch das Verständnis ersetzt, daß die göttliche Liebe uns stets Gelegenheit bietet, den neuen Menschen anzuziehen — das geistige Bewußtsein.
In dem Verhältnis, wie Gott verstanden und das Denken allmählich vergeistigt wird, werden falsche Annahmen und menschengemachte Lehren die Vernunft nicht mehr befriedigen und damit die geistige Intuition nicht mehr verdunkeln. Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß wir jetzt damit beginnen müssen, die Macht von Wahrheit und Liebe zu demonstrieren, und daß wir damit fortfahren müssen, bis wir das volle Verständnis des Lebens erlangen, das den letzten Feind aufhebt, von dem Paulus spricht. So wird die Wissenschaft der Heiligen Schrift in zunehmendem Maße demonstriert werden, bis der Tod keinen Anspruch auf Macht mehr erheben kann.
 
    
