Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Anwendung der Gleichnisse

Aus der April 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mary Baker Eddy (S. 117): „Unser Meister lehrte Geistigkeit durch Bilder und Gleichnisse.“ Alle Christen lieben die demütige, schlichte Schönheit der Gleichnisse unseres Meisters. Und da die Christliche Wissenschaft auf die Lehren Christi Jesu gegründet ist, bringt sie natürlich die zahllosen geistigen Seiten jener leuchtenden Juwelen der Weisheit ans Licht. Die Gleichnisse Jesu sind voll geistiger Bedeutung, und die Anhänger der Christlichen Wissenschaft ernten reichen Segen durch ihre Anwendung im täglichen Leben. Die Gleichnisse vom „Unfruchtbaren Feigenbaum“, vom „Verborgenen Schatz“, vom „Säemann und seinem Samen“, vom „Ungerechten Haushalter“, vom „Sauerteig“, vom „Verlorenen Schaf“ — sie alle enthalten wichtige Lektionen für den Christlichen Wissenschafter.

Ein Wissenschafter benutzte eine einfache, in einem der Gleichnisse des Meisters gefundene Wahrheit, um eine dauernde Heilung zu bewirken. Eine an einem Ekzem leidende Patientin hatte ihn um metaphysische Hilfe gebeten. Seine ihr gegenüber geäußerten Wahrheitserklärungen waren absolut und wissenschaftlich, und sie behaupteten die Allheit Gottes, des Geistes, und die Vervollkommnungsfähigkeit des Menschen in der göttlichen Wissenschaft. Er wußte, daß ihr wahres Sein nicht von materiellen Zuständen berührt werden konnte, daß das göttliche Gemüt sie als eine fleckenlose Idee in klarem, reinem Sein bewahrte. Er erklärte weiter die Unmöglichkeit von Disharmonie oder Gereiztheit im Universum der Ideen. Er wußte, daß der Irrtum sich nicht neben der Entfaltung des Guten entwickeln und ausbreiten konnte, denn die Christliche Wissenschaft, als das Gesetz Gottes, jätet die lästigen Übel aus und bindet ihre angeblichen Kräfte.

Obwohl diese Erklärungen der Patientin beträchtlich halfen, so wollten doch gewisse hartnäckige Krankheitssymptome nicht gleich weichen. Als der Ausüber die göttliche Liebe um weitere Führung bat und die Bibel zur Hand nahm, fielen seine Augen auf Jesu Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen im 13. Kapitel des Matthäus-Evangeliums. Demütig studierte er diese Geschichte und sann über ihre Botschaft nach.

Er war beeindruckt von der Tatsache, daß die Knechte, als sie das Unkraut unter dem Weizen fanden, zum Hausvater traten und ihn fragten, ob sie es nicht ausjäten sollten, daß der Hausvater jedoch antwortete, (29, 30): „Nein! Auf daß ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausjätet. Lasset beides miteinander wachsen bis zu der Ernte; und um der Ernte Zeit will ich den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündlein, daß man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheuer.“

Der Ausüber schloß nun seine Bibel und sagte laut: „Also, ich vergaß, das Unkraut zu verbrennen! Ich versäumte, das Böse in seinem Zustand der Selbstzerstörung zu sehen!“ Er sah nun ein, daß die Christliche Wissenschaft die beschwerlichen Übel nicht nur ausjätet und ihre angeblichen Kräfte bindet, sondern daß sie sie in dem läuternden Feuer des Geistes verbrennt. Es war nicht erstaunlich, daß die Patientin bald darauf anrief, um zu sagen, daß sie vollkommen geheilt sei.

Wie oft kommt es vor, daß wir das Unkraut der sterblichen Annahmen in Bündlein binden und dann vergessen, es zu verbrennen! Wie oft packen wir bequemerweise diese angesammelten Bündlein fort auf einen mentalen Speicher! — Dieser Beweis des göttlichen Gesetzes half sowohl dem Ausüber wie der Patientin einzusehen, wie unmöglich es ist, die Heilkraft der Christlichen Wissenschaft zu beweisen, während wir selbstsüchtig an einer Ansammlung materieller Annahmen festhalten. Sie erkannten klarer denn je zuvor, daß das Unkraut des Materialismus nicht nur ausgejätet und in Bündlein gebunden, sondern tatsächlich verbrannt, vernichtet, werden muß, und daß nur der Weizen — die reinen Ideen — in die Scheuer, das wahre Bewußtsein, gesammelt werden sollte.

Der Gebrauch, den der Ausüber von diesem besonderen Gleichnis machte, wird von unserer Führerin in ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 214) zusammengefaßt. Dort sagt sie: „Die Christliche Wissenschaft kann nicht die Kranken heilen und den Irrtum neben der Wahrheit bestehen lassen, indem sie ihn entweder anerkennt oder ihm zustimmt. Das würde die Zerstörung des Unkrauts unmöglich machen. Dies muß von dem Weizen getrennt werden, ehe es verbrannt werden kann, und Jesus sagte die Zeit der Ernte und die schließliche Zerstörung des Irrtums voraus durch gerade dies Verfahren — die Trennung und das Feuer.“

Wie dieser Wissenschafter durch sein Verständnis der Christlichen Wissenschaft eine einfache in einem der Gleichnisse Jesu enthaltene Wahrheit benutzte, so können auch wir eine Fülle reiner, heilender Gedanken in allen Gleichnissen unseres Meisters finden. Sie enthalten wichtige Lektionen für die geistige Belehrung und den geistigen Fortschritt jedes einzelnen. Mögen wir doch diese Gleichnisse immer besser anwenden lernen, indem wir ihre tiefen Wahrheiten mit der Christlichen Wissenschaft ergründen. Auf diese Weise werden wir neue Schätze der Freude, der göttlichen Logik und der himmlischen Inspiration entdecken.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / April 1957

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.