Ein besseres Verständnis von der Allumfassendheit Gottes, wie sie in der Christlichen Wissenschaft offenbart wird, überwindet falschen Stolz und vererbte Vorurteile, gleichviel ob persönlicher oder nationalistischer Natur. Die Heilung einer Anhängerin der Christlichen Wissenschaft, von der es dem Verfasser vergönnt war, Zeuge zu sein, zeigt die großen Möglichkeiten, die für alle vorhanden sind.
Diese Wissenschafterin kam vor vielen Jahren mit der Christlichen Wissenschaft in Berührung und bemühte sich, ihre Lehren in Anwendung zu bringen, zur Förderung ihrer Laufbahn als Musikerin und Lehrerin. Das Ergebnis war nicht sehr befriedigend, und so fühlte sie sich eine Zeitlang enttäuscht und entmutigt. Eines Tages war sie überrascht, bei ihrem Studium des Buches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ an einen Ausspruch Mary Baker Eddys zu kommen, die auf Seite 520 sagt: „Die menschliche Sprache kann nur einen unendlich kleinen Teil von dem wiedergeben, was existiert.“
Doch diese Wissenschafterin hatte eine sehr hohe Auffassung von ihrer eigenen Sprache und dem verständnisvollen Gebrauch derselben von Seiten eines Künstlers. Sie war der Ansicht, daß sie ausreichend sei, jede Schattierung der Bedeutung zum Ausdruck zu bringen, und daß sie in vollem Maße die tiefsten metaphysischen Ideen übermitteln könne. Andrerseits war sie, wie alle Christlichen Wissenschafter, begierig, mehr von dem zu erfahren, „was existiert“, das heißt, was im geistig Wirklichen und Ewigen besteht.
Sie wußte natürlich, daß die Christliche Wissenschaft, die endgültige Offenbarung der Wahrheit über Gott und des Menschen Beziehung zu Ihm, in Englisch niedergelegt worden war, einer Sprache, die sie nicht kannte, und von der sie keine sehr hohe Vorstellung hatte. Um jedoch zu beweisen, daß die Wahrheit in ihrer eigenen Sprache ebenso voll und klar hätte ausgedrückt werden können, beschloß sie, Englisch zu lernen. Und sie lernte es auch, mit gewohnter Gründlichkeit und einer zunehmenden Würdigung der Sprache.
Als sie anfing, „Wissenschaft und Gesundheit“ und andere Schriften von Mrs. Eddy mit größerer Leichtigkeit zu lesen, machte sie erstaunliche Fortschritte in ihrem Beruf. Sie erkannte, daß dieses Ergebnis einem besseren Verständnis von der Christlichen Wissenschaft zuzuschreiben war, das sie erlangt hatte, als es ihr möglich war, Mrs. Eddys Werke im Urtext zu lesen.
Etwa ein Jahr danach wurde sie nach England berufen und später nach den Vereinigten Staaten, um zu lehren. Sie entwickelte sich zu einer guten Mitarbeiterin in der christlich-wissenschaftlichen Bewegung, mit weltumfassender Gesinnung, und machte auch Fortschritte in ihrem eigenen Beruf. So war es ihr möglich, erfolgreich für die Brüderschaft der Menschen und der Nationen zu wirken.
Diejenigen, die wie diese Frau durch die Christliche Wissenschaft eine Erkenntnis der Wahrheit erlangt haben, und die gelernt haben, in gewissem Grade Gott, das göttliche Prinzip, in der Heilung ihrer selbst und anderer von Sünde und Krankheit zu demonstrieren, verstehen, daß es kein Zufall war, daß das Englische die Sprache der Offenbarung der Christlichen Wissenschaft wurde. Es ist nicht nur eine Sprache mit einem reichen Wortschatz; sondern es ist die Sprache des Landes, in dem die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft geboren wurde, eines Landes, das von Menschen gegründet wurde, die die Freiheit suchten, Gott gemäß ihrem Verständnis desselben zu verehren.
Als Resultat der protestantischen Reformation stand es den Menschen in Europa frei, die Bibel zu lesen. Doch kirchliche Opposition gegen abweichende Anschauungen hatte nicht den Boden für einen neuen Propheten bereitet. Die Vereinigten Staaten von Amerika dagegen bildeten solch einen Boden, und trotz der Opposition von Seiten religiöser, pädagogischer und medizinischer Hierarchien gegen diesen neuen Ausdruck der Wahrheit, gab es keine staatliche Opposition von Seiten einer Regierung, unter der religiöse Freiheit garantiert war.
Am Ende seiner irdischen Laufbahn erklärte Jesus seinen Jüngern, daß er ihnen noch viel mehr zu sagen hätte, daß sie es jedoch zu der Zeit nicht tragen könnten. Die Stunde für eine klarere Darlegung der Wahrheit war noch nicht gekommen. Doch er ließ sie nicht ohne Trost. Gemäß dem Bericht des Johannes sagte Jesus zu ihnen (14:16, 17): „Ich will den Vater bitten, und er soll euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch bleibe ewiglich: den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen; denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennet ihn; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“
Die Christlichen Wissenschafter verstehen, daß dieser Tröster nun gekommen ist. Der „Geist der Wahrheit“ ist jetzt zutage getreten in unserer Zeit und für alle Zeiten, dank der Offenbarung Mrs. Eddys und dank den einzigartigen Möglichkeiten, die sich ihr in einem Lande boten, das eine Zivilisation besitzt, die auf Gewissensfreiheit und Redefreiheit für alle gegründet ist.
In „Wissenschaft und Gesundheit“ und ihren anderen Werken erinnerte Mrs. Eddy ihr Zeitalter daran, daß die Sprache des Geistes geistig ist. Den Beweis dafür, daß man diese Sprache versteht, erbringt man in der Fähigkeit, die Kranken zu heilen, die Sünder aus ihrer Verzweiflung zu erlösen und Disharmonien zu überwinden.
Mrs. Eddy sagt: „Von Gottes eigentlicher Sprache wird in dem letzten Kapitel des Markusevangeliums als von der neuen Zunge gesprochen, deren geistiger Sinn durch ,mitfolgende Zeichen' erlangt wird“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 117). Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, wie wir diese neue Sprache des Geistes sprechen und verstehen können, denn sie lehrt uns in der menschlichen Sprache, die am besten dafür geeignet ist, die feinen Schattierungen der Bedeutung in der Wissenschaft zum Ausdruck zu bringen.
Um die neue Sprache weiter auf Erden einzuführen, autorisierte Mrs. Eddy gewisse Übersetzungen ihrer Werke. Auf der gegenüberliegenden Seite der Übersetzung erscheint stets der englische Originaltext, so daß sein genauer Wortlaut konsultiert werden kann. Während sie noch bei uns weilte, gründete sie den Herold der Christlichen Wissenschaft. Auch hier erscheint nun der englische Text gegenüber der Übersetzung.
Das Handbuch Der Mutterkirche von Mrs. Eddy ist ein weiterer Beweis von ihrer außergewöhnlichen Voraussicht. Es ist ein wichtiger Teil ihrer Demonstration und ist untrennbar damit verbunden. Die Christlichen Wissenschafter wissen, daß sie ihre Offenbarung und ihre Demonstration derselben nicht nur teilweise annehmen dürfen. Sie sind nicht nur gehorsam hinsichtlich der metaphysischen Lehren ihrer Führerin, sondern auch in Bezug auf jede kleinste Anweisung oder auch nur angedeutete Absicht bezüglich der Ausbreitung ihrer Bewegung oder der Regierung der Kirche, die sie gründete, und deren sich immer weiter ausdehnenden Unternehmungen.
Es ist bedeutungsvoll, daß eine der Bedingungen für diejenigen, die sich darum bewerben, Lehrer der Christlichen Wissenschaft zu werden, gleichviel welchem Lande sie angehören, darauf besteht, daß sie die englische Sprache meistern müssen. (Siehe Handbuch, Art. XXIX, Abschn. 2.) Mrs. Eddy sah voraus, was viele Mitarbeiter in nicht-englischsprechenden Ländern schon beobachtet haben, nämlich, daß eine Kenntnis des Englischen den Wissenschaftern hilft, Fortschritt im Studium der Christlichen Wissenschaft zu machen.
Die Völker freuen sich und jauchzen, daß du die Leute recht richtest und regierest die Leute auf Erden. — Psalm 67:5.
