Sieben Jahre sind vergangen, seit ich durch die Christliche Wissenschaft von einem Unterleibsleiden geheilt wurde, wegen dessen ich gerade eine Operation durchgemacht hatte. Nachdem ich siebzehn Tage im Krankenhaus gelegen hatte, wurde mein Fall für hoffnungslos erklärt. Ich war so gleichgültig und so müde, daß ich nicht einmal mehr beten konnte. Doch hatte ich den Wunsch, irgendwie Gott meine Sache anheimzustellen. Damals wußte ich nicht, daß Verlangen Gebet ist; doch später habe ich verstehen gelernt, daß es das war.
Eine Freundin, die gekommen war, um mich zu besuchen, fand einen Zettel auf meinem Bett. Auf diesen hatte ich geschrieben: „Bitte, sprecht nicht zu mir.“ Das offenbarte ihr, wie ernst die Lage war, und sie fuhr sofort in meine Heimatstadt und berichtete meiner Familie von meinem hoffnungslosen Zustand. Mein Bruder, der gerade zugegen war, ging sofort zu einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft. Dieser gütige Mensch sagte nicht viel, doch er erhob sein Denken zu Gott. Nachdem er still und unpersönlich gebetet hatte, sandte er meinen Bruder nach Hause mit den ermutigenden Worten: „Freuet euch; eure Schwester lebt.“
Am nächsten Morgen, als meine Mutter mich besuchte, war sie höchst erstaunt, mich aufrecht im Bett sitzend zu finden. An dem Morgen aß ich zum ersten Mal in siebzehn Tagen eine ordentliche Mahlzeit. Ich warf meine Medizinen fort, und mein Aussehen veränderte sich vollkommen. Sehr bald darauf war ich wiederhergestellt.
Als ich erfuhr, daß meine Heilung das Ergebnis des Gebets im Sinne der Christlichen Wissenschaft war, begann ich diese Wissenschaft zu studieren, obwohl zuerst mit großem Vorbehalt; denn ich fürchtete in eine falsche Lehre verwickelt zu werden. Ich verschaffte mir das Buch „Das Leben der Mary Baker Eddy“ von Sibyl Wilbur und las es viermal durch. Ich war tief beeindruckt durch die Art und Weise, in der Gottes Liebe durch Mrs. Eddy wirkte, und es wurde mir klar, daß ich einen Beweis von der Wahrheit erlebt hatte, die sie dargelegt hat.
Voll Dankbarkeit gab ich meine frühere Religion auf und widmete mich dem Studium und der Anwendung der Christlichen Wissenschaft. Ich bin sehr dankbar für alle Schriften Mrs. Eddys, für die Ausüber, für das Vorrecht des Klassenunterrichts und für das Mitwirken in einer Zweigkirche.
Außer dieser ersten Heilung habe ich viele andere erlebt. Das Ergebnis einer dieser Heilungen war, daß ich meine Brille ablegen konnte, die ich 23 Jahre lang getragen hatte. Ich fand Freunde, die sich auch für die Christliche Wissenschaft interessierten, und ich war imstande, anderen zu helfen, wie mir geholfen worden war. Mit Paulus kann ich sagen (2. Kor. 4:1): „Darum, dieweil wir ein solch Amt haben, wie uns denn Barmherzigkeit widerfahren ist, so werden wir nicht müde.“ — Heidelberg, Deutschland.
