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Gottes Gesetz und mentales Heilen

Aus der November 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das göttliche Gesetz des Heilens ist nicht etwas, das der Vergangenheit angehört. Da es eine göttliche Verfügung darstellt, war es immer und ist es jetzt noch fortgesetzt wirksam und wird es immer sein. Daher steht es heute zu uns im gleichen Verhältnis, wie zu den Menschen zu Jesu Zeiten. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" schreibt Mary Baker Eddy (S. 463): „Es gibt ein Gesetz Gottes, das auch auf das Heilen anwendbar ist; dasselbe ist ein geistiges Gesetz anstatt eines materiellen.“ In einem anderen ihrer bedeutenden Werke, das den Titel „Vermischte Schriften“ trägt, erklärt sie (S. 172): „Dieses Gesetz Gottes ist die Wissenschaft vom mentalen Heilen, die geistig erfaßt, verstanden und befolgt werden muß.“

Welch ein Gefühl von Sicherheit gewinnen wir, wenn wir durch das Studium der Christlichen Wissenschaft erkennen, daß ein Gesetz Gottes wirksam ist, das unsere Schritte zu Gesundheit und Zufriedenheit leitet und uns befähigt, unser Erbe der Herrschaft als Kinder Gottes in Anspruch zu nehmen.

Diejenigen, die ein Verständnis der Christlichen Wissenschaft gewinnen, lernen zwischen Gottes Gesetz und dem sogenannten materiellen Gesetz zu unterscheiden. Durch solches Verstehen werden sie befähigt, das, was wirklich und ewig ist, von dem, was unwirklich und zeitlich ist, zu trennen und es zu klassifizieren. Dieses rechtschaffene Urteilen ersetzt den falschen materiellen Sinn durch Wahrheit, menschliche Begriffe durch geistige Erkenntnis und sterbliche Illusionen durch ewige Wahrheiten. Wenn das Bewußtsein so von rechtem Denken erfüllt ist, sind wir ausgerüstet, im menschlichen Leben den Beweis für das Wirken von Gottes Gesetz zu erbringen, das Krankheit und Schmerzen heilt, von Sünde befreit und die Macht des Todes zerstört.

Vor einigen Jahren erlangte die Schreiberin einen überzeugenden Beweis von der Gültigkeit dieser Wahrheiten. Während sie an einem Sommertag von ihrem Haus zur Garage ging, trat sie aus Versehen in ein Hornissennest, das unter dem Laubwerk eines Weinstockes verborgen war. Als sie schnell zurücktrat, erhob sich ein Schwarm wütender Hornissen und begann, sie zu stechen. Sie war dünn gekleidet und ging barfuß; und da die Hornissen fortfuhren, sie zu stechen, lief sie schreiend ins Haus.

Als ihre Mutter ihre Bedrängnis sah, griff sie nach „Wissenschaft und Gesundheit“ und las eine Stelle auf Seite 514, wo Mrs. Eddy- die Harmlosigkeit aller Geschöpfe Gottes und die Harmonie ihrer Bewegungen darlegt. Die Mutter sprach dann zu ihr über Gottes Gesetz als das einzige Gesetz, das die ganze Schöpfung beherrscht und regiert, und sagte ihr, daß es unter der Herrschaft dieses göttlichen und immer gegenwärtigen Gesetzes keinen Grund zu Furcht oder Vergiftung gebe.

Auch sie selbst begann, laut ihr Freisein von den Wirkungen des falschen materiellen Gesetzes zu erklären, das behauptet, es gebe intelligente Materie und diese könne fühlen, anschwellen und sich entzünden. Sie erklärte ferner die positive Wahrheit, daß alles in Gottes Schöpfung geistig und vollkommen ist, und daß sie sich als Gottes Kind diese Vollkommenheit vergegenwärtigen konnte.

Als sie mit ihren Erklärungen der Wahrheit fortfuhr, verschwand jedes Gefühl von Furcht, und als sie ruhiger wurde, ließ der brennende Schmerz nach, und einige Stunden später war sie völlig frei, ohne daß eine Spur irgendwelcher Art an ihrem Körper zurückblieb. Voll Dankbarkeit erkannte sie die Erfüllung der Verheißung der Heiligen Schrift an (Jer. 30:17): „Dich will ich wieder gesund machen und deine Wunden heilen, spricht der Herr.“

Wie falsche Ansprüche sich auch immer nennen mögen, der Christliche Wissenschafter kann sich vergegenwärtigen, daß Gottes Gesetz, das auf immer festgelegt ist, jedes sogenannte materielle Gesetz oder jede falsche Annahme von der Materie entwaffnet und zunichte macht. In dem Maße, wie wir das in Anspruch nehmen, was wir bereits durch göttliche Vollmacht besitzen, machen wir uns die Herrschaft zunutze, die Gott dem Menschen gegeben hat, wie im ersten Kapitel des Ersten Buches Mose berichtet wird (Vers 26): „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen. ...“ Diese Herrschaft ist die Anwendung von Weisheit und Kraft, von Intelligenz, Mut und Gnade. Sie führt uns zu Gesundheit und Zufriedenheit. Sie lehrt uns, den „Frieden Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft" zu verstehen (Phil. 4:7), denn sie entspringt dem richtigen Begriff von Gott. Das Gebet, das auf diese Herrschaft gegründet ist, ist rechtes Beten, und es macht die geistige Erleuchtung, Inspiration und Wirksamkeit aller richtigen Ausübung in der Wissenschaft des mentalen Heilens aus.

Im Lichte der Christlichen Wissenschaft gesehen, ist das mentale Heilen rein geistig. Folglich wird sich der ausübende Christliche Wissenschafter bei seinen fortschreitenden geistigen Schritten in wachsendem Maße bewußt, von welch überragender Wichtigkeit es ist, sein Denken frei zu halten von jeglichen Elementen bloßer Routine oder bedeutungsloser Wiederholung von Gedanken oder Worten, die vielleicht teilweise sein Gebet oder seine Behandlung unwirksam machen möchten. Gebet oder Behandlung in der Christlichen Wissenschaft sollte niemals formelhaft werden. Wenn man indessen lernt, den Geist Christi in sich aufzunehmen, so spiegelt die Behandlung die Beseeltheit von Wahrheit und Liebe wider, deren erleuchtende Wirkung und Inspiration immer das entfalten, was göttlich besteht.

Wenn der hellwache Denker eine Behandlung gibt — sei es sich selbst oder einem anderen — beachtet er beständig, daß seine Erklärungen nicht darauf beschränkt sind, die Wahrheit zu erklären, sondern daß sie als wesentlichen Teil der Behandlung auch das Leugnen der vermeintlichen Werke des Bösen einschließen. Um ein erfolgreicher Heiler zu sein, muß er durch andächtige Hingabe das Böse aufdecken und brandmarken und die Allmacht der Wahrheit erkennen und sich vergegenwärtigen. Da es Ziel und Zweck des wissenschaftlichen Heilens ist zu erlösen, wird die Methode, die als Bestätigung der Wahrheit und Verneinung des Bösen gekennzeichnet wird — wenn genau befolgt — zum wirksamsten bekannten Mittel für die Erlösung aller Menschen von allem Übel. Sie ist in der Tat das „Gebet“, das „viel vermag, wenn es ernstlich ist“ (Jak. 5:16).

In seinem Werk der Liebe für die Menschheit erfüllte Christus Jesus das göttliche Gesetz des Heilens. Sich hoch über alle Materialität und über die sogenannten Gesetze der Materie erhebend, die ihn begrenzen und fesseln wollten, legte der Meister die heilende Macht und Allerhabenheit des Gesetzes Gottes dar, indem er den Blinden das Gesicht, den Kranken die Gesundheit und den Sündern die Reinheit wiedergab. Jesu Werke machten sogar den Tod zunichte. In Jesu Heilungswerk gibt es keinerlei Andeutung von Gesundheitsgesetzen, Arzneimitteln oder Klassifizierung von Krankheit. Die echte tätigung der Christlichen Wissenschaft findet ihr Vorbild in Christus Jesus; darum hat sie nichts mit menschlichen Hypothesen gemein, noch steht sie in Verbindung mit materiellen Heilmitteln oder Heilmethoden irgendwelcher Art.

In dem Kapitel „Die große Entdeckung“ in ihrem Werk „Rückblick und Einblick“ schreibt Mrs. Eddy (S. 25): „Ich erschaute mit unaussprechlicher Ehrfurcht den Sinn, warum unser großer Meister diejenigen, die er heilte, nicht über ihre Krankheit und deren Anzeichen befragte, und die erstaunliche Sicherheit, mit der er weder Gehorsam gegen die Gesundheitsgesetze verlangte noch Mittel verschrieb zur Unterstützung der heilenden göttlichen Kraft.“ Christus Jesus lehrte seine Nachfolger, die Kranken zu heilen, und er sagte (Joh. 14:12): „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue.“

Die Christlichen Wissenschafter bemühen sich demütig und aufrichtig, den Erklärungen des Meisters zu entsprechen. Doch wie oder wann alle Menschen den grenzenlosen Möglichkeiten dieser Verheißung entsprechen und sie beweisen werden, ist eine Frage des individuellen geistigen Wachstums. Laßt uns durch selbstlose Liebe und tiefe Demut stetig höher steigen in der Wissenschaft des geistigen Heilens, das in jedem Zeitalter die Erfüllung des Gesetzes Gottes und der Prophezeiung an die Menschen ist.

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