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Eine Stunde günstiger Gelegenheit

Aus der Mai 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein christlich-wissenschaftlicher Vortrag dauert eine Stunde; sein Wert aber geht weit über diese kurze Spanne Zeit hinaus. Ein solcher Vortrag ist nicht einfach eins der vielen städtischen Ereignisse, er ist vielmehr von einzigartiger Bedeutung für jede Gemeinde in der er gehalten wird. Für viele wird er zu dem Ereignis, das ihr Denken und Leben grundlegend umwandelt; er wird ihnen etwas von der Wissenschaft des Seins erklären und wird sie zu einer wissenschaftlichen, bejahenden Haltung ihren täglichen Problemen gegenüber führen. Ein Vortrag ist ein wichtiges Ereignis für jede Zweigkirche Christi, Wissenschafter, die ihn hält, für die Gemeinde, die ihn empfängt, für die christlich-wissenschaftliche Bewegung als Ganzes und für die Welt.

Die weltumwandelnde Wirkung eines christlich-wissenschaftlichen Vortrags kann mit der eines Steines verglichen werden, der in einen großen Teich geworfen wird; die Wellenkreise, die er bildet, vergrößern sich weit über den Punkt hinaus, wo er im Wasser verschwand. Die bekannt werdenden Heilungen, die in dieser einen Stunde erlebt werden, das zunehmende Interesse für die Christliche Wissenschaft, der stärkere Besuch, der gewöhnlich nach einem Vortrag einsetzt, sind nur einige seiner Wirkungen.

Christus Jesus beschrieb den Einfluß, den Worte der Wahrheit auf das empfängliche Bewußtsein ausüben, als er sagte (Joh. 4:14): „Das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm ein Brunnen des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt“. Die sich selbst erhaltende Eigenschaft der Wahrheit wird von denen erlebt, die einen christlich-wissenschaftlichen Vortrag inspiriert, geistig und mental erwacht verlassen und die Früchte der Wahrheit in ihrem eigenen Leben ernten. Ein christlich-wissenschaftlicher Vortrag übermittelt die gleiche Wahrheit, die Jesus lehrte und von der er sagte, sie würde uns frei machen. Da die Inspiration der göttlichen Liebe zum Halten eines Vortrags anregt, läßt sich nicht absehen, inwieweit sein Einfluß empfunden und seine Botschaft weitergetragen werden wird.

Das Halten von Vorträgen ist nur eine der Tätigkeiten der Kirche Christi, Wissenschafter, durch die die Bestimmung einer Kirche erfüllt wird, wie dies im zweiten Teil der Definition im Glossarium in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 583) von Mary Baker Eddy ausgeführt wird: „Die Kirche ist diejenige Einrichtung, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt, und die das Menschengeschlecht hebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt.“

Diese Definition offenbart uns, daß es der Zweck der menschlichen Einrichtung ist, die Menschheit durch geistiges Lehren und Heilen aus Bösem und Leiden zu erwecken. Ein christlich-wissenschaftlicher Vortrag könnte nichts dergleichen vollbringen, wenn er lediglich eine Abhandlung über die Wahrheit darböte; tatsächlich beweist er selbst das eigentliche Wirken der Wahrheit, indem er Irrtum zerstört.

Für die Mitglieder einer Zweigkirche, die einen Vortrag veranstaltet, bedeutet dieser Anlaß zweierlei: einen Aufruf und eine günstige Gelegenheit. Da ein Vortrag eine günstige Gelegenheit ist, muß alles, was mit diesem Ereignis zusammenhängt — Zweck, Ort, Zeit — in Ordnung sein, denn das ist die Bedeutung der Worte „günstige Gelegenheit“. Der Zweck eines solchen Vortrags ist, den einzelnen, besonders denjenigen, der noch nichts von der Christlichen Wissenschaft weiß, in diese Wissenschaft einzuführen, seine Kenntnis von Gott zu vertiefen und den Weg zu weisen, der zu Freiheit von Krankheit aller Art führt. Dieser heilige Zweck ist von Gott eingegeben und von Gott geführt.

Die Kirchenmitglieder können mithelfen, den Vortrag erfolgreich zu gestalten, indem sie daran festhalten, daß wahre Anziehung geistig ist. Dann können sie sicher sein, daß der Vortrag gewürdigt, willkommen geheißen und von denen in der Gemeinde besucht werden wird, die bereit dafür sind. Sie können weiterhin mithelfen dadurch, daß sie nur die rechten Begriffe über den Menschen hegen, und zwar muß der Mensch als die zusammengesetzte geistige Idee erkannt werden, die Wahrheit widerspiegelt und Wahrheit liebt. Die Beweise der Christlichen Wissenschaft, die die Mitglieder täglich erbringen, wird eine für den Vortrag günstige Atmosphäre schaffen.

Auch Zeit und Ort müssen richtig sein, denn alle rechte Tätigkeit steht unter der Regierung Gottes. Die Erkenntnis dieser Tatsache wird die Annahme von Ablenkungen und Schwierigkeiten beseitigen, wird die Kirchenmitglieder in ihren Entschlüssen leiten und wird einen geeigneten Vortragsraum und eine aufmerksame Zuhörerschaft sichern. Die Mitglieder eines Vortragskomitees wenden sich um Führung und Inspiration beständig an Gott, die göttliche Liebe, und umgehen auf diese Weise die Gefahren des persönlichen Sinnes oder der begrenzenden Suggestionen. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Mensch der Ausdruck Gottes ist und Seine Weisheit und Gelassenheit kundtut. Das Anerkennen dieser Tatsache beseitigt die Furcht vor Mißerfolg und nimmt die Bürde der persönlichen Verantwortung von denjenigen, in deren Händen die Vorbereitung des Vortrags liegt.

Ein christlich-wissenschaftlicher Vortrag ist ein Werk der Liebe, von der Auswahl des Vortragenden an bis zu den kleinsten Einzelheiten, die den Komitees obliegen. Das Maß an göttlicher Liebe, das sie zum Ausdruck bringen, ist mitbestimmend für das Verhalten der Kirchenmitglieder — ihre Haltung den Gästen gegenüber, der Zeitpunkt, wann sie im Vortragssaal eintreffen, die Qualität und Quantität metaphysischer Arbeit, die sie bereit sind, für den Vortrag zu tun, die Stille der mentalen Atmosphäre, die sie vor Beginn des Vortrags um sich verbreiten. Ein Vortrag bietet allen Mitgliedern Gelegenheit, ihr Verständnis von der unpersönlichen, allumfassenden göttlichen Liebe, die alle segnet, in die Tat umzusetzen.

Es ist ein Ausdruck von Liebe, wenn die Mitglieder ihre besten Plätze den Fremden überlassen; es ist liebevoll, wenn sie daran festhalten, daß jeder hungernde Sucher nach Wahrheit und Gesundheit befriedigt, daß seine Not gestillt werden wird. Es ist auch liebevoll, oberflächliches Schwatzen zu vermeiden und die Plattheiten des persönlichen Sinnes und menschlichen Planens hinter sich zu lassen. Es ist ein Akt der Liebe, die kurze Zeit vor Beginn des Vortrags einer Betrachtung der Wahrheit zu widmen und sich bewußt zu sein, daß ein Vortrag der Christlichen Wissenschaft eine göttlich geleitete Unternehmung ist, deren Ernte an Segnungen sicher steht. Eine solche Haltung bedeutet, daß wir die Gelegenheit, unsere Nächsten zu lieben, voll nutzen und daß wir sie zu einer stillen, heiligen und freudigen Mitteilung der Wahrheit willkommen heißen.

Mrs. Eddy erklärt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 238): „Ungenützte Gelegenheiten werden uns zum Vorwurf werden, wenn wir die Segnungen einer Erfahrung, die wir nicht selbst gemacht haben, für uns in Ansprach nehmen wollen, wenn wir zu ernten suchen, was wir nicht gesät haben, und in unrechtmäßiger Weise in die Arbeiten andrer eintreten möchten.“ Jedes Kirchenmitglied wird einen Vortrag mehr genießen, wenn es ihm mit dem frohen Gefühl entgegengeht, daß es alles ihm zu Gebote Stehende getan hat, um diese so besondere Gelegenheit zu nützen. Die Gäste werden sich leichter davon überzeugen, daß der Vortrag eine wertvolle Gabe an die Gemeinde ist, wenn die Mitglieder selbst davon überzeugt sind und ihre Überzeugung zur Tat werden lassen. Diejenigen, die den Vortrag veranstalten, können viel Bereicherung aus Mrs. Eddys Worten in „Vermischte Schriften“ (S. 176) empfangen:

„Sind wir uns unserer eigenen großen Möglichkeiten und Verantwortungen gebührend bewußt? Sind wir bereit, uns ihnen zu stellen, sie zu nützen und zu handeln in Übereinstimmung mit der Fülle göttlicher Kraft, mit der wir ausgerüstet sind?

Nie erging an uns alle ein ernsterer und gebieterischerer Ruf Gottes nach inniger Frömmigkeit und unbedingter Hingabe an die größte und heiligste Sache als gerade jetzt. Die Stunde ist da.“

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