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Geistige Freiheit

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Mai 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christlichen Wissenschafter erkennen an, daß Gott das Gute und allgegenwärtig, allwissend und allmächtig ist. Daraus folgt, daß die Schöpfung, die ein solch allmächtiger, alliebender und allwirkender Gott geschaffen hat, vollkommen sein muß. Ein inspirierter Ausspruch Mary Baker Eddys in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 207) lautet: „Die geistige Wirklichkeit ist die wissenschaftliche Tatsache in allen Dingen. Die geistige Tatsache, die sich in der Tätigkeit des Menschen und des ganzen Universums wiederholt, ist harmonisch und ist das Ideal der Wahrheit. Geistige Tatsachen können keine Umkehrung erfahren; die entgegengesetzte Disharmonie, die keine Ähnlichkeit mit der Geistigkeit hat, ist nicht wirklich.“ Es ist wahrlich eine grundlegende Behauptung, daß geistige Tatsachen keine Umkehrung erfahren können.

Durch den Augenschein der materiellen Sinne scheint es aber, als wäre die Schöpfung verkehrt, der Ungerechtigkeit und der Unfreiheit anheimgegeben. Da jedoch die geistige Tatsache der Vollkommenheit keine Umkehrung erfahren kann, muß das, was wir zu sehen scheinen, eine Täuschung sein. Wenn das Unvollkommene keinerlei Wirklichkeit besitzt, müssen wir sein Dasein leugnen, wo immer wir ihm auch zu begegnen scheinen. Etwas Unwirkliches kann keinen Widerstand leisten gegen das, was wirklich und wahr ist.

Die Bibel sagt von Gott, daß Er die Liebe sei. In der Christlichen Wissenschaft lernen wir verstehen, daß die göttliche Liebe allgegenwärtig ist. Liebe schließt Gerechtigkeit, Ordnung, Harmonie und deren vollkommenen Ausdruck in sich; daher ist da, wo Gott ist, Freiheit von Sünde, Krankheit und Tod. Da Gott überall ist, ist auch Freiheit überall; und die Freiheit des Menschen ist eine geistige Tatsache, die keine Umkehrung erfahren kann.

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