Christus Jesus wandelte unter den Menschen als ihr höchster Lehrer und ihr bester Freund. Geduldig, getreulich, liebevoll und unermüdlich arbeitete er für die Menschheit. Kein Opfer schien zu groß für die Erfüllung seiner Heilsmission. Auch sein treuer Nachfolger Paulus war zugleich Lehrer und Freund. Paulus verlor niemals das Wohlergehen derer, die er gelehrt hatte, aus den Augen. Während er die Kirchen gründete, blieb er beständig in Berührung mit ihnen, durch Briefe, Boten, wiederholte Besuche — ermutigend, ermahnend, lobend oder zurechtweisend. Heutzutage erreicht die Menschheit die aufrüttelnde und doch so liebreiche Botschaft des Christus, der Wahrheit, durch das große Werk Mary Baker Eddys, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft. Mrs. Eddy war auch gleichzeitig Lehrerin und Freundin. Sie war sich stets der Bedürfnisse ihrer Nachfolger bewußt und trug unermüdlich Sorge für ihren Fortschritt und das Wachstum der christlich-wissenschaftlichen Bewegung.
Der Lehrer in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule sollte in die Fußtapfen dieser großen Freunde der Menschheit treten. Je mehr Liebe der Lehrer seinem Werk einflößt, desto erfolgreicher wird sein Lehren sein; denn wie Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift" (S. 113) sagt: „Das Lebenselement, das Herz und die Seele der Christlichen Wissenschaft, ist Liebe.“ Geistiges Lehren und liebevolle Freundschaft gehen Hand in Hand. Es ist wichtig für die Kinder zu wissen, daß sie in ihrem Sonntagsschullehrer einen Freund haben, der herzliche Anteilnahme für sie hat, und der bereit ist, ihnen zu allen Zeiten und unter allen Umständen zu helfen. Der Lehrer, der wirklich mit seinen Schülern bekannt wird, weiß von ihren Hoffnungen und Plänen, ihren Zielen und Bestrebungen, ihren Liebhabereien, u.s.w., und er findet besondere Gelegenheiten, ihnen dabei zu helfen, das in der Sonntagsschule Gelernte in ihrem täglichen Leben anzuwenden. Viele Lehrer haben die Gewohnheit, fünfzehn bis zwanzig Minuten vor Anfang zu erscheinen, so daß es ihnen möglich ist, mit den Kindern zu sprechen und mit ihren Interessen und Tätigkeiten bekannt zu werden. Ein freundlicher Brief oder ein Anruf oder ein gelegentlicher Besuch zur rechten Zeit bewirkt manchmal weitreichende und bleibende Ergebnisse.
Vor einiger Zeit machte eine Sonntagsschullehrerin einer christlich-wissenschaftlichen Zweigkirche einen freundlichen Besuch im Heim einer Schülerin, deren Mutter keine Christliche Wissenschafterin war. Kurz darauf begann die Mutter, die Gottesdienste zu besuchen. Dann rief sie die Sonntagsschullehrerin an und bat um christlich- wissenschaftliche Behandlung, kaufte ein Exemplar von „Wissenschaft und Gesundheit“ und abonnierte auf die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften. Die Schülerin hatte einen Bruder, der eine Zeitlang die Sonntagsschule besucht hatte, der jedoch der Christlichen Wissenschaft gegenüber gleichgültig geworden war und nicht mehr kam. Als er das große Interesse seiner Mutter bemerkte und auch beobachtete, wie sehr das Studium ihr half, kam er wieder zur Sonntagsschule und blieb bis zur Altersgrenze. Und er hat sein Interesse für das Studium und die Anwendung der Christlichen Wissenschaft aufrechterhalten.
Eine Lehrerin, der eine neue Klasse zugewiesen worden war, fand, daß eine achtzehnjährige Schülerin einer christlich-wissenschaftlichen Freundin bedurfte, da keiner von ihren Angehörigen sich für die Wissenschaft interessierte. Durch gelegentliche Besuche in dem Heim befreundete sich die Lehrerin mit der Familie. Als der Bruder des Mädchens einen Unfall erlitten hatte und die Ärzte ihm gesagt hatten, daß er in dem Jahr oder vielleicht überhaupt nicht mehr Fußball spielen könnte, rief er die Sonntagsschullehrerin seiner Schwester an und bat um christlich-wissenschaftliche Behandlung. Er wurde schnell geheilt; spielte beim nächsten Fußballspiel mit; und am Ende des Schuljahres war er der beste Sportler der ganzen Schule geworden. Dieser Junge, sein Bruder und eine andere Schwester wurden alle regelmäßige Schüler der Sonntagsschule, und die Mutter erlebte eine außerordentliche Heilung durch die Christliche Wissenschaft. Infolge des Interesses, das diese Lehrerin ihrer Schülerin gezeigt hatte, wurde die ganze Familie zu aufrichtigen Anhängern der Lehren unserer Führerin.
Ein Sonntagsschul- Vorsteher schreibt, daß, nachdem 49 Schüler aus verschiedenen Gründen die Sonntagsschule verlassen hatten, beschlossen wurde, jeden einzelnen telefonisch anzurufen. Während dieser Untersuchung wurde festgestellt, daß fünf der Schüler verzogen waren. Von den übrigen kamen 38 zur Sonntagsschule zurück.
In der heutigen Zeit, wo junge Leute des besonderen Schutzes bedürfen gegen die irrigen Einflüsse, die sie bedrohen, sind die Eltern sehr dankbar zu wissen, daß die Sonntagsschule ein aufrichtiges Interesse an den Kindern hat. Als ein Mittel, das erfolgreich dazu beiträgt, den Eltern dieses Interesse zu beweisen, hat sich der persönliche Kontakt mit dem Heim erwiesen, und zwar weit mehr als besondere Versammlungen von Lehrern und Eltern. Der überzeugendste Beweis von dem Wert der Sonntagsschule besteht in dem offensichtlichen Fortschritt im Denken und Handeln des Kindes und seiner Fähigkeit zu beweisen, daß ein anwendbares Verständnis von Gott als dem allgegenwärtigen und allmächtigen Guten unser größter Schatz ist. Das ist die beste Art, das Zusammenwirken mit den Eltern zu sichern; denn es ist der Beweis, daß die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule ein wahrer Freund des Kindes ist.
