Vor einer Reihe von Jahren verlor ich in kurzer Zeit mehrere meiner Angehörigen. Ich hatte immer einer orthodoxen Kirche angehört und so betete ich während all dieser Erfahrungen, so gut ich es verstand. Doch meine Gebete halfen nichts. Ich fing an, mich zu fragen, warum, wenn es einen allmächtigen und allwissenden Gott gab, Er es zuließ, daß diese Geliebten litten und starben. Mit andern Worten, ich begann, die Güte Gottes anzuzweifeln, ja, zu bezweifeln, daß es überhaupt einen Gott gibt.
Dann wurde auch ich krank. Mehrere Jahre lang weigerte ich mich, zu Ärzten zu gehen, weil sie nicht imstande gewesen waren, meinen geliebten Angehörigen zu helfen. Schließlich, als ich so schwach war, daß ich kaum noch vom Bett zum Sofa gehen konnte, zwang mich eine Freundin förmlich dazu, einen Spezialisten aufzusuchen. Der Spezialist sagte, es gäbe keine Hoffnung für mich, wenn ich mich nicht sofort operieren ließe, daß aber bei dem großen Blutverlust, den ich gehabt hatte, nur geringe Hoffnung bestünde, daß ich die Operation überleben könne.
Ich ging mit dem festen Entschluß nach Hause, mich nicht operieren zu lassen. Das erste, was ich tat, war, an eine liebe Schwägerin zu schreiben, um ihr von der Diagnose des Arztes zu erzählen. Diese Schwägerin war eine Christliche Wissenschafterin; doch ich schrieb ihr nicht, weil ich mir irgendwelche Hilfe durch die Wissenschaft erwartete; denn ich glaubte nicht im geringsten an sie. Ich schrieb diesen Brief nur, weil ich mich gewöhnlich dieser Schwägerin anvertraute.
Am nächsten Tag, als ich in einer ganz verzweifelten Stimmung auf dem Sofa lag, fühlte ich mich plötzlich sehr erhoben und freudig gestimmt. Eine innere Stimme sagte mir beständig, daß es einen guten und liebenden Gott gäbe, daß ich geheilt sei und daß die Christliche Wissenschaft mich geheilt habe. Sofort verschwand die Krankheit und meine Kraft kehrte zurück.
Sobald wie möglich fuhr ich in eine Nachbarstadt, um das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy zu kaufen, damit ich erfahren konnte, wie die Heilung zustande gekommen war. Ich lernte verstehen, daß meine Schwägerin sich in unpersönlicher Weise die Wahrheit vergegenwärtigt und dies die Heilung vollbracht hatte. Es war noch eine versteckte Furcht vor der Krankheit in mir, aber eine liebevolle Ausüberin half mir, die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft zu verstehen, so daß auch die Furcht bald verschwand. Diese Heilung erlebte ich vor etwa achtzehn Jahren.
Auf Seite 446 in „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt Mrs. Eddy: „Ein gründliches, sorgsames Lesen der Schriften der Verfasserin heilt Krankheit.“ Ich möchte gern von einem Fall erzählen, der mir dies als wahr bewies. Vor einiger Zeit zeigte sich an 'meinem Daumen ein recht häßliches Gewächs. Es verursachte mir keine besonderen Schmerzen, aber es war sehr unangenehm, denn es war mir oft im Wege, wenn ich die Hand benutzte.
Ich wußte, daß Mrs. Eddy von der Liebe als „dem universalen Lösungsmittel“ gesprochen hatte. Daher beschloß ich, das Lehrbuch durchzulesen und über jedes der Synonyme für Gott in seiner Beziehung zu dem Synonym Liebe nachzudenken. Ich hatte erst ein paar Kapitel gelesen, als ich bemerkte, daß das Gewächs vollständig verschwunden war.
Ein andermal hatte ich ein Stückchen Kohle im Auge. Das Auge schmerzte sehr und die Tränen strömten unaufhörlich. Ich arbeitete betend so gut ich konnte, aber ohne daß sich eine Besserung zeigte; da wandte ich mich an eine Ausüberin. Sie versicherte mir, daß alles in Ordnung und Gott immer gegenwärtig sei. Sofort hörten die Beschwerden im Auge auf. Wann die Kohle aus meinem Auge herauskam, weiß ich nicht, aber ich hatte keine Beschwerden mehr.
Ungefähr zur selben Zeit hatte ich Schmerzen an einem vereiterten Zahn. Auch davon wurde ich durch die Hilfe einer Ausüberin geheilt. Ich bin sehr dankbar für die zahlreichen Heilungen, die ich erlebt habe; aber noch dankbarer bin ich für ein Verständnis von Gott und für den Frieden und die Freudigkeit, die ich durch dieses Verständnis gewonnen habe. Ich bin Mrs. Eddy tief dankbar, denn ohne ihre Offenbarung wäre ich nicht fähig gewesen, den Wert von Jesu Werken und Lehren zu schätzen oder das wunderbare Verständnis von Gottes Güte und Allheit zu erlangen. — Eau Claire, Wisconsin, U.S.A.
