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Die Betonung des Geistigen in der Erziehung

[Von besonderem Interesse für junge Leute]

Aus der August 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die geistige Gesinnung war das charakteristische Merkmal in dem erfolgreichen Leben sowohl des Propheten Daniel wie auch des Apostels Paulus. Beide Männer sahen sich zu verschiedenen Zeiten scheinbar Unheil drohenden Ereignissen gegenüber, zum Beispiel, als Daniel in die Löwengrube geworfen wurde (siehe Daniel 6:17 [16]), oder als Paulus von einer Giftschlange gebissen wurde (siehe Apg. 28:3). Doch ihre geistige Einstellung zum Leben befähigte sie, sich ganz unter die Herrschaft Gottes, der göttlichen Liebe, zu stellen und über das Böse zu triumphieren.

Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 514): „Durch das Verständnis der Gewalt, die Liebe über alles hat, fühlte sich Daniel in der Löwengrube sicher, und bewies Paulus, daß die Otter unschädlich war.“ Diese Männer waren geistig darauf vorbereitet, jeder Notlage entgegenzutreten, die sich ihnen im Laufe ihres Lebens darbieten mochte.

Auch der Universitätsstudent sollte geistig darauf vorbereitet sein, alle Notlagen des menschlichen Lebens zu meistern. Da der Student, der ein Christlicher Wissenschafter ist, die Zeit seines akademischen Studiums als eine Probezeit ansieht, in der er die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft beweisen kann, sollte er die Prüfungen willkommen heißen, die ihm Gelegenheit bieten, die Versuchungen, die Entmutigung, die Unordnung, die Unwissenheit, sowie auch die Unsicherheit, die zuweilen im akademischen Leben aufkommt, zu überwinden. Der Student, der rechtzeitig lernt, diese Erscheinungsformen der sterblichen Annahme durch das Verständnis zu überwinden, daß Gott, das eine Gemüt, gegenwärtig ist, erlangt die geistige Stärke, die für ein wahrhaft erfolgreiches Leben notwendig ist.

Christus Jesus hat den Weg gewiesen, der zu einem solchen Leben führt. Ist es zuviel verlangt von jungen Christen des 20. Jahrhunderts, daß sie die Bedingungen erfüllen, die sich aus dem Beispiel des Meisters ergeben? Heute erkennen eine große Anzahl von Studenten auf allen Stufen ihrer Ausbildung, daß sich ihnen ungeahnte Möglichkeiten auftun in dem Maße, wie sie in der Christlichen Wissenschaft verstehen lernen, die niederen Ebenen des materiellen Denkens zu verlassen und in einer christusgleichen Gesinnung zu verweilen.

Oft kommt die grundlegende Frage eines Studenten in den folgenden Worten zum Ausdruck: „Was soll ich mit meinem Leben anfangen?“ Die Christliche Wissenschaft beantwortet diese Frage. Mrs. Eddy schreibt (ebd., S. 496): „Frage dich: Lebe ich das Leben, das dem höchsten Guten nahe kommt? Demonstriere ich die heilende Kraft der Wahrheit und Liebe? Wenn dem so ist, dann wird der Weg immer lichter werden, bis auf den vollen Tag.‘ Deine Früchte werden beweisen, was das Verständnis von Gott dem Menschen bringt.“

Wenn der Student die Frage nach dem Zweck und Ziel des Lebens stellt, hat er den ersten Schritt getan, um die Gesetze des göttlichen Prinzips, der Liebe, und deren Regierung des Universums, einschließlich des Menschen, zu erforschen. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß jeder einzelne in Wirklichkeit nicht eine materielle, sondern eine geistige Selbstheit hat; denn der wirkliche Mensch ist das Ebenbild Gottes, des Geistes, und wird von Ihm regiert.

Je besser man die göttliche Ordnung des Seins versteht, um so näher kommt man der Erlangung seiner wahren Fähigkeiten und seines wahren geistigen Ausdruckvermögens. Der Universitätsstudent, der eine wahrhaft erfolgreiche Laufbahn anstrebt, sollte sein Denken ganz der Entdeckung seiner geistigen Selbstheit widmen, denn das wird ihn zu einer befriedigenderen Erklärung über Zweck und Ziel seines Lebens führen.

Wenn der Student sich für eine Laufbahn in einem Zweig der Naturwissenschaften vorbereitet, wird er entdecken, daß die geistige Wahrnehmung, die er durch das Studium der Christlichen Wissenschaft erlangt hat, ihn befähigt, zu erkennen, daß das, was für die materiellen Sinne Gesetze der Materie zu sein scheinen, in Wirklichkeit nur Fälschungen der Gesetze des Geistes sind. In dem Verhältnis, wie er eine geistigere Auffassung vom Sein pflegt, wird er entdecken, daß seine Forschungsarbeiten im Laboratorium größere Fortschritte machen, sich über die verwirrenden Mutmaßungen des sterblichen Gemüts erheben und in höherem Maße Ordnung und Nützlichkeit bekunden. Jedesmal, wenn er das, was sich ihm als eine physikalische Tatsache zeigt, systematisch in das geistige Original zurücküberträgt, wird er etwas von der Erhabenheit der unendlichen Schöpfung des göttlichen Gemüts erfaßt haben.

„Die göttliche Wissenschaft, die sich über die physischen Theorien erhebt, schließt die Materie aus, löst Dinge in Gedanken auf und ersetzt die Gegenstände des materiellen Sinnes durch geistige Ideen“, schreibt unsere Führerin (ebd., S. 123). Immer, wenn die Gegenstände des materiellen Sinnes in dem Denken des Forschers durch geistige Ideen ersetzt werden, trägt er dazu bei, die physischen Annahmen aufzulösen, die die Menschheit fesseln.

Der Physiker, der Chemiker oder der Ingenieur, der seine Zuflucht zu seiner geistigen Selbstheit als der Widerspiegelung Gottes nimmt, kann in unbeschränktem Maße von der unendlichen Intelligenz des göttlichen Gemüts Gebrauch machen. Die Inspiration der göttlichen Liebe wird ihn leiten, und die Macht des Geistes wird ihn stärken. Dadurch, daß er in seiner Einstellung zu seiner Arbeit und seinem Studium den Dingen des Geistes den Vorrang gibt, wird er Erfolg haben, wo andere, die diese Unterstützung entbehren, versagen mögen. Durch seine Demonstration von den geistigen Mitteln, die dem Menschen zur Verfügung stehen, veranschaulicht er die höheren Gesetze Gottes, des Guten. Und so wird die menschliche Familie unausbleiblich durch seine Bemühungen gesegnet werden.

Ebenso können die, die einer Ausbildung in den schönen Künsten nachgehen, durch die Christliche Wissenschaft erkennen, daß der Mensch als Gottes Ebenbild ewiglich mit einem Ausdrucksvermögen begabt ist, das sich in unendlicher Mannigfaltigkeit offenbart und in jeder Bekundung gut ist. Wenn dieser geistige Ausdruck als unser eigenes Bewußtsein vom Sein gehegt wird, nimmt er in unserer menschlichen Erfahrung gegenständliche Formen an, die Schönheit und Harmonie, vollendete Form und Linienführung zum Ausdruck bringen.

Der Student, der sich für einen Lehrgang in den Geisteswissenschaften interessiert, wird das Unvermögen des menschlichen Intellekts entdecken, die Probleme unserer Zeit zu lösen, wenn er durch die Christliche Wissenschaft verstehen lernt, daß das geistige Bewußtsein — und nicht das körperliche — die Inspiration und das Verständnis in sich schließt, die erforderlich sind, um den betrügerischen Augenschein des Irrtums zunichte zu machen. Die Christus-Wahrheit, wie sie in der Christlichen Wissenschaft offenbart wird, wird dem Studenten helfen, sich von der Dunkelheit des materiellen Intellektualismus abzuwenden — hin zu der Entfaltung der göttlichen Intelligenz, in welcher es keinen Irrtum gibt, der die Gegenwart des Guten verdunkeln kann.

Wie kann jemand, der sich besonders einem Studium des Handelswesens widmet, nach Gotteserkenntnis trachten? Die erfolgreiche Geschäftsführung eines jeden Unternehmens erfordert Eigenschaften wie Intelligenz, Ordnung und Gerechtigkeit. Der christlich-wissenschaftliche Denker erkennt hier sogleich die Gelegenheit, Gott, das göttliche Prinzip, zum Ausdruck zu bringen, dadurch daß er in höherem Maße Herrschaft erlangt über die sterblichen Empfindungen des Neides, der Rivalität, der Habsucht und der Sinnlichkeit, die versuchen mögen, in sein Bewußtsein einzudringen. „Seid unverdrossen, wo es Eifer gilt; seid feurig im Geist, dem Herrn zu dienen bereit!“ (Rom. 12:11, Menge-Bibel). Diese Aufforderung der Bibel wird für ihn zu einer Richtschnur für seine Handlungen.

Die Betonung des Geistigen ist gleichfalls wichtig für die, die sich auf eine juristische Laufbahn oder Beamtenkarriere vorbereiten. In dem Maße, wie wir das große Gebet des Meisters besser verstehen und anwenden (Matth. 6:10): „Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel,“ entwickeln wir unsere Fähigkeiten und lernen, wie wir mit unserem Nächsten auskommen können. Wenn wir uns von dem Willen Gottes regieren lassen, wird das Zeugnis der materiellen Sinne den geistigen Tatsachen des Seins untergeordnet.

Dadurch, daß sich der Student der Rechtswissenschaft wie auch der Verwaltungswissenschaft täglich mit dem Allerhöchsten vereinigt, wird er dazu geführt, etwas von der wahren Regierung des allerhabenen Gesetzgebers, des göttlichen Prinzips, zu erkennen. Er versteht, daß wahre Selbstregierung sich in dem Verhältnis bekunden wird, wie der einzelne die höhere Regierung Gottes, seines Schöpfers, der göttlichen Liebe, zum Ausdruck bringt.

Wenn der emporstrebende Schriftsteller, Musiker, Wissenschaftler, Geschäftsmann oder Lehrer fragt: „Was soll ich mit meinem Leben anfangen?“ — sollte er tief in das geistige Sein hineinschauen. Wenn er eine falsche sterbliche Vorstellung von Selbstheit durch das wahre Bewußtsein seiner Identität, die die Ausströmung des göttlichen Gemüts ist, ersetzt, wird sich für ihn, ganz gleich welchem Berufszweig er sein Interesse zuwenden will, eine harmonischere Erfahrung ergeben. In diesem geistigen Ausgangspunkt beruht die rechte Betonung in der Erziehung.

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