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Schutz vor aggressiver mentaler Suggestion

Aus der August 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft erklärt mit biblischer Ermächtigung, daß Gott, das Gute, Alles-in-allem ist. Von dieser Voraussetzung ausgehend, ist es logisch zu folgern, daß Gott das unendliche, göttliche Prinzip, die Liebe, ist, das eine allgegenwärtige, allmächtige und allwissende Gemüt. Da Gott das göttliche Gemüt ist — der Ein und Alles — gibt es kein anderes Gemüt oder Bewußtsein.

Obgleich diese Erklärungen absolut sind, sind sie doch nicht abstrakt oder theoretisch, sondern unwiderruflich wahr und praktisch, und sie können, wenn sie verstanden und befolgt werden, erfreulicherweise in der menschlichen Erfahrung demonstriert werden. Diese Erklärungen gründen sich auf die geistige Schöpfung, wie sie im ersten Kapitel der Genesis aufgezeichnet ist.

Der Nebel — oder das Mißverständnis — auf den im zweiten Kapitel der Genesis Bezug genommen wird, wo die falsche, materielle Auffassung von der Schöpfung geschildert wird, hat die ewigen geistigen Tatsachen von dem vollkommenen Menschen Gottes und Seinem vollkommenen Universum nicht vernichtet, noch vermag er sie je zu ändern. Wir gehen nicht achtlos an dem Nebel vorbei, der die Güte und Vollkommenheit des Seins zu verschleiern scheint, sondern wir weisen die irreführende Suggestion zurück, daß es ein anderes Gemüt oder einen anderen Schöpfer außer Gott, dem absoluten Guten, gebe, oder eine andere Schöpfung außer der geistigen.

Das mutmaßliche sterbliche Gemüt ist das Gegenteil der göttlichen Wahrheit. Diesem Gemüt scheint das Böse ebenso wirklich und oft sogar noch mächtiger zu sein als das Gute; und eine persönliche Selbstheit und ein persönliches Ego, das mit einer Geburt beginnt und im Tode endet, scheint die Immergegenwart und Fortdauer des wirklichen geistigen Menschen zu leugnen.

Christus Jesus ging nicht achtlos an den suggestiven Erscheinungsformen des Bösen vorüber, sondern sein Verständnis von der Allheit, der unwandelbaren Güte und Macht Gottes, vernichtete diese Suggestionen und er offenbarte und bewies so, daß der Mensch das sündlose, todlose Kind Gottes ist — frei von aller Krankheit. Auf diese Weise wurde die Heilung von kranken, sündigen und sterbenden Sterblichen vollbracht.

Die Entdeckung der absoluten göttlichen Wissenschaft durch unsere Führerin Mary Baker Eddy — der Wissenschaft, die vom Meister gelehrt und ausgeübt wurde, schloß die Überzeugung ein, daß seine Nachfolger genau wie er das zweischneidige Schwert des Geistes schwingen müßten, in der Anerkennung der Wahrheit und dem Leugnen des Irrtums. Im Handbuch Der Mutterkirche hat Mrs. Eddy die folgende bedeutsame Satzung eingefügt (Art. VIII, Abschn. 6): „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu schützen und sich nicht verleiten zu lassen, seine Pflicht gegen Gott, gegen seine Führerin und gegen die Menschheit zu vergessen oder zu versäumen.“ „Pflicht,“ „jeden,“ und „täglich“ — das sind bedeutsame Worte. Kein Christlicher Wissenschafter kann diese gebieterische Ermahnung übersehen oder mißachten, ohne sich dadurch in Gefahr zu begeben.

Wenn der Verteidiger einer Festung diese von innen heraus erfolgreich verteidigt, ist er gegen den äußeren Feind geschützt. Der Christliche Wissenschafter, der auf seinem geistigen Standpunkt beharrt und diesen verteidigt — sein Verständnis, daß Gott das eine vollkommene Gemüt und der Mensch Sein vollkommener Ausdruck ist — hat die Gewähr, daß er gegen die Feindschaft eines mutmaßlichen aber unechten sterblichen Gemüts und seine aggressiven Suggestionen des Bösen geschützt ist.

Wer glaubt, es gebe eine unheilvolle Wesenheit, die ihn von außen bedrängt, läßt die Suggestion ein, daß es etwas neben der Allgegenwart und Allmacht Gottes gibt. Das Verständnis von der Allheit Gottes, des unendlichen Guten, und von dem Menschen als dem vollkommenen Ausdruck dieses unendlichen Einen, stellt einen wirksamen Schutz dar gegen die falschen Suggestionen der Furcht, der Gefahr oder der Disharmonie jeglicher Beschreibung.

Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß die Materie nur der subjektive Zustand des sterblichen Gemüts ist. Ob der Irrtum sich nun in der Form eines mentalen Eindrucks, eines sündigen Beweggrundes, in der Form von materieller Substanz oder von körperlichen Schmerzen zeigt, immer handelt es sich um eine mentale Suggestion, nicht um einen wirklichen Zustand des Gemüts oder des Körpers. Die Voraussetzung, daß es tatsächlich ein sterbliches Gemüt gibt, mit einem ihm eigenen subjektiven Zustand — Materie oder Körper — ist falsch; daraus ergibt sich die unumgängliche Schlußfolgerung, daß das, was sich als Wirkung dieses Gemüts zeigt, ebenfalls unwirklich sein muß.

Der scheinbar so überzeugende Augenschein von einer materiellen Welt, die sich in Aufruhr befindet, mit Völkern, die sich nicht verstehen und einander fürchten, ist nur ein weiterer Trugschluß des unwirklichen sterblichen Gemüts. Auf Grund der Tatsache, daß Gott das einzige Gemüt ist — allwissend, allgegenwärtig und allmächtig in Güte — hat die entgegengesetzte Annahme, daß böse Kräfte und Einflüsse im menschlichen Lebensbereich am Werke sind, keine geistig wissenschaftliche Grundlage.

Die Weltordnung, wie sie als Schöpfung des göttlichen Gemüts besteht, ist unverletzbar harmonisch. Weil das sterbliche Gemüt fiktiv ist, sind seine Ansprüche grundlos; sie haben keinen tatsächlichen Ursprung oder Halt.

Eine Erklärung im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, sollte bei unserer täglichen Arbeit gegen aggressive mentale Suggestion sorgfältig beachtet werden. Sie lautet (S. 442): „Christliche Wissenschafter, seid euch selbst ein Gesetz, daß euch die mentale Malpraxis nicht schaden kann, weder im Schlaf noch im Wachen.“ Die mentale Malpraxis mag hier kurz definiert werden als das bewußte oder unbewußte, beabsichtigte oder unbeabsichtigte, irrige Denken eines Menschen oder einer Gruppe von Menschen, das sich auf oder gegen einen anderen Menschen oder eine andere Gruppe von Menschen richtet.

Schon der Ausdruck „mentale Malpraxis“ schließt die irrige Voraussetzung in sich, es gebe außer Gott, dem einen und einzigen Gemüt, das tatsächlich besteht, persönliche, sterbliche Gemüter, die durch Unwissenheit, Zudringlichkeit oder vorsätzliche Bosheit wirken. Diese Annahme — wie wirklich sie dem menschlichen Sinn auch erscheinen mag — ist nur eine mentale Suggestion. Die Furcht, die im allgemeinen die mentale Suggestion begleitet, wahrzunehmen und sie in wissenschaftlicher Weise zu überwinden — dies sind die unerläßlichen und wirksamsten Schritte, die wir zu unserer Selbstverteidigung unternehmen müssen. Wir fürchten uns nicht vor einer Erscheinungsform des Nichts, die als solche erkannt worden ist, und das Verständnis von der Allgegenwart und Allmacht der göttlichen Liebe offenbart, daß die Malpraxis genau das ist und nichts weiter.

Damit wir uns selbst ein Gesetz sein können, müssen wir demütige Diener Gottes, des allgegenwärtigen und allmächtigen Prinzips, der Liebe, sein und Gottes Gesetz befolgen. Vor allem dürfen wir unsere Aufmerksamkeit nicht in erster Linie dem widmen, was uns als das Denken eines anderen erscheint, sondern wir sollten vielmehr acht haben auf die Suggestionen, die unser eigenes Denken irreleiten wollen. Der wachsame Christliche Wissenschafter geht nicht achtlos an dem anmaßenden Anspruch des Irrtums vorüber, durch welchen dieser behauptet, er habe die Macht, durch mentale Mittel einen Einfluß auszuüben, sondern der Christliche Wissenschafter kehrt die Lüge gewissenhaft mit seiner geistigen Überzeugung von der Wahrheit um.

Christus Jesus, unser großer Beispielgeber, sagte (Matth. 22:39): „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Wir befolgen dieses ausdrückliche Gebot, indem wir den Menschen — kollektiv und individuell — als das Kind Gottes, das Christusideal, sehen, und indem wir alle Suggestionen, die an der Schwelle unseres Bewußtseins erscheinen, zurückweisen.

Im Lichte der Allgegenwart und Allmacht des Guten wird erkannt, daß das Böse weder Person, Gegenwart noch Macht ist, sondern nur das Erzeugnis eines mutmaßlichen sterblichen Gemüts, das ein Bewußtsein, welches mit Wahrheit und Liebe durchdrungen ist, weder entwaffnen noch überwinden kann.

Jesus wurde nicht von der Bosheit seiner Feinde überwältigt, da er wußte, daß seine wahre Selbstheit der unbesiegbare Christus, der Sohn Gottes, war; wohingegen seine Feinde ihn lediglich als ein sterbliches Wesen ansahen. Dadurch, daß Jesus die menschliche Auffassung von sich und von seinen Verfolgern umkehrte, bewies er, daß selbst der „letzte Feind“ ihm nichts anhaben konnte. Er sagte (Joh. 14:30): „Es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an mir.“ Ebenso kann der Christliche Wissenschafter, indem er seine Liebe zum Christus im täglichen Leben beweist, jede Möglichkeit einer Verbundenheit mit dem Bösen zunichtemachen. Da er seinen Nächsten wie sich selbst als das sündlose Kind Gottes erkennt, hat er keine Furcht.

In der Bibel lesen wir (Jes. 65:25): „Sie werden nicht schaden noch verderben auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der Herr.“ In dem heiligen Bewußtsein der Wahrheit gibt es keine zerstörenden, hindernden, einschränkenden oder begrenzenden Kräfte.

In Gehorsam gegen das Gemüt bringt der von Gott erschaffene Mensch Liebe, Harmonie, Weisheit, Intelligenz und geregelte Tätigkeit zum Ausdruck. Der Mensch, der dies weiß, ist weder ein Instrument des Irrtums noch sein Opfer. In seiner Erfahrung gibt es keine Verzögerung, keine Disharmonie, keine Spannungen, und keine Einmischung bei der Ausführung der Weisungen des göttlichen Gemüts.

Wie tröstend und beruhigend sich doch die Weisungen unserer Führerin hinsichtlich unserer Selbstverteidigung gegen mutmaßliche mentale Suggestionen und gegen Malpraxis! In ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 210) schreibt sie: „Geliebte Christliche Wissenschafter, lasset euer Gemüt so von der Wahrheit und der Liebe erfüllt sein, daß Sünde, Krankheit und Tod nicht eindringen können. Es ist klar, daß einem Gemüt, das schon voll ist, nichts hinzugefügt werden kann. Ein von Güte erfülltes Gemüt hat keine Tür, durch die das Böse eindringen, und keinen Raum, den es ausfüllen kann. Gute Gedanken sind eine undurchdringliche Schutzwehr; seid ihr damit ausgerüstet, so seid ihr gegen die Angriffe des Irrtums jeder Art vollständig geschützt. Und nicht allein seid ihr geborgen, sondern auch alle, auf denen eure Gedanken ruhen, werden dadurch gesegnet.“

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