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Die Verantwortung der Eltern ihren Kindern gegenüber

Aus der August 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist sehr wohl bekannt, daß die Elternschaft weit mehr in sich schließt als nur die Tatsache, daß man ein Kind hat. Das bringt die Frage mit sich: Welche Beziehung besteht zwischen Jugendvergehen und den Vergehen der Erwachsenen? Man macht sich eines Vergehens schuldig, wenn man versäumt, seine Pflicht zu erfüllen, ob man nun ein Jugendlicher oder ein Erwachsener ist. Ein Vergehen schließt Pflichtverletzung, Versagen, Nachlässigkeit ein. In den Sprüchen heißt es: „Wie man einen Knaben gewöhnt, so läßt er nicht davon, wenn er alt wird“ (Spr. 22:6).

Das zweite der Zehn Gebote bezieht sich auf die Götzenanbetung. Es verbietet das Errichten oder Anbeten von Götzenbildern. Daraus kann man folgern, daß Kinder nicht vergöttert, sondern der Fürsorge Gottes anvertraut werden sollten. Das Verhältnis, das die Eltern zu Gott haben, wirkt sich in hohem Maße auf das Wohlbefinden ihrer Kinder aus. Eine Schlußfolgerung, die man hieraus ziehen könnte, ist die: in dem Maße, wie wir unseren Verpflichtungen Gott gegenüber nachkommen, werden unsere Kinder die Vorschriften des fünften Gebotes befolgen (2. Mose 20:12): „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt.“

Mrs. Eddy beantwortet die Frage: „Welche Forderungen stellt die Wissenschaft der Seele?“ zum Teil wie folgt: „Die erste Forderung dieser Wissenschaft ist:, Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.‘ Dieses mir ist Geist. Daher bedeutet dieses Gebot: Du sollst keine Intelligenz, kein Leben, keine Substanz, keine Wahrheit, keine Liebe haben, außer der, die geistig ist“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 467). Wenn wir die Materie als Wirklichkeit annehmen, übertreten wir das erste Gebot, weil wir die Allheit des Geistes leugnen.

Wenn wir das Wesen der Götzenanbetung, wie diese von der Christlichen Wissenschaft erklärt wird, erkennen, so hilft uns das, das zweite Gebot zu befolgen. Das Aufrichten von Götzenbildern, ebenso wie die Anbetung derselben, ist nicht etwa nur beschränkt auf das Fällen eines Baumes, der dann mit Silber und Gold geschmückt und mit Nägeln und Hämmern befestigt wird (Siehe Jer. 10:3, 4). Die Götzenanbetung schließt eine Mißdeutung des wirklich Bestehenden in sich, wie dies in der folgenden Erklärung unserer Führerin zum Ausdruck gebracht wird (Wissenschaft und Gesundheit, S. 507): „Die Schöpfung erscheint immerdar, und der Natur ihrer unerschöpflichen Quelle nach muß sie immerdar weiter erscheinen. Der sterbliche Sinn kehrt dieses Erscheinen um und nennt Ideen materiell. Durch solche Mißdeutung scheint die göttliche Idee auf das Niveau einer menschlichen oder materiellen Annahme herabzusinken, die der sterbliche Mensch genannt wird.“

Ideen als materiell zu bezeichnen ist ebenso unheilvoll, wenn nicht unheilvoller als die Anbetung von Götzen, die aus Holz, Stein oder Metall gemacht sind. Mrs. Eddy trifft den Kernpunkt dieser Frage, wenn sie erklärt (ebd., S. 146): „Die erste Abgötterei war der Glaube an die Materie.“

Krankheit ist ebenso sehr ein Götzenbild wie irgendein Götzenbild, das mit Händen gemacht ist. Krankheit ist ein Gedankenbild. Wenn wir uns in der Sorge für unsere Kinder vor Krankheit fürchten, uns ihrer angeblichen Autorität unterordnen und versuchen, irgendeinen Kompromiß mit ihren Verordnungen zu schließen, übertreten wir das zweite Gebot. Wenn wir uns der Krankheit unterwerfen, verehren oder fürchten wir damit nicht etwas, das die Allheit Gottes, des einen Gemüts, leugnet?

Mit den Jahren sind viele Theorien aufgestellt worden in bezug auf das rechte Verhalten der Eltern zu ihren Kindern und der Kinder ihren Eltern gegenüber. Eine psychologische Untersuchung der Beziehung zwischen Eltern und Kind würde sich erübrigen, wenn die Eltern mit den Zehn Geboten wirklich vertraut wären, sich an sie hielten und ihre Kinder ebenfalls die Befolgung derselben lehren würden. Keine alte oder neue Theorie wird jemals der unschätzbaren Bedeutung dieser Gebote für die Erziehung zu einem besseren menschlichen Verhalten gleichkommen.

Alles, was die Eltern tun oder zu tun versäumen, wird sich auf ihre Kinder auswirken, so eng ist die Beziehung, die zwischen ihnen besteht. Daher werden die Eltern, um sich die Achtung eines Kindes zu erwerben, sorgfältig in Erwägung ziehen, auf welche Weise sie am besten das Wohlergehen ihrer Kinder fördern können „bis in das dritte und vierte Glied“ derer, die Gott liebhaben und Seine Geboten halten (Siehe 2. Mose 20:5, 6).

Eines Tages kam ein Junge zu seiner Mutter und fragte sie: „Bist du denn nicht wirklich und wahrhaftig meine Mutter?“ Sie versicherte ihm, daß sie seine Mutter wäre. Darauf meinte er: „Mein Sonntagsschullehrer hat mir gesagt, daß Gott mein Vater und meine Mutter sei.“

In liebevoller Weise erklärte sie dem Jungen, daß die Eigenschaften der Mutterschaft, die er so innig an ihr liebte, in Wirklichkeit die Eigenschaften Gottes seien, die sie zum Ausdruck brachte. Die Mutterschaft Gottes bekunde sich in den Eigenschaften, die jedes Kind so sehr an seiner Mutter verehrt: Geduld, Fürsorge, Wachsamkeit, und so weiter. Sie versicherte ihm, daß sie in dem Maße, wie sie Gott besser verstünde, imstande sein würde, immer mehr von diesen göttlich verliehenen Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen.

Der Meister, Christus Jesus, faßte die Punkte, die wir hier betrachtet haben, in seiner Antwort an den Schriftgelehrten zusammen, der ihn fragte, welches das vornehmste aller Gebote sei: „, Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte‘ “ und er fügte hinzu: „Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist ihm gleich:, Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ In diesen zwei Geboten hanget das ganze Gesetz und die Propheten“ (Matth. 22:37–40).

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