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Das ewige Jetzt

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der September 1960-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das wirkliche Sein ist ewig und vollkommen. Das Vollkommene erhält sich selbst und ist daher unbegrenzt, unendlich und ewig harmonisch. Gott ist der ewige „ICH BIN, DER ICH BIN“ (2. Mose 3:14, nach der engl. Bibel). Irgendwelche Zeitbegriffe existieren nicht für Ihn. Jedes sogenannte zeitliche Leben hat einen Anfang und ein Ende; ein Glaube daran hat deshalb nichts mit dem wirklichen Sein, dem wahren Leben, zu tun.

Auf Seite 468 des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy lesen wir: „Leben ist ohne Anfang und ohne Ende. Ewigkeit, nicht Zeit drückt den Gedanken des Lebens aus, und Zeit ist kein Teil der Ewigkeit. Das eine hört in dem Verhältnis auf, wie das andre erkannt wird.“

Das Leben ist Gott, das vollkommene Sein oder Bewußtsein, das einzig Existierende, das in und aus sich Vollkommene. Und daraus folgt, daß der Mensch als die Idee Gottes in das ewige Jetzt eingeschlossen ist und deshalb weder Anfang noch Ende hat.

Wenn diese Wahrheit erkannt würde, so würde das jede Hast und Unruhe aufheben und die wahre Würde der Arbeit ans Licht bringen. Ein Mensch, der immer Zeit hat, Gutes zu tun, hat etwas von dem ewigen Jetzt begriffen. Gott, das göttliche Gemüt, die aus sich selbst bestehende Allgegenwart, ist Alles-in-allem. Ein Gestern und Morgen gibt es nicht in der göttlichen Berechnung. Wenn wir diese Wahrheit verstehen, beginnen wir, die Zeit zu überwinden; wir werden sie dann als einen Ordnungsbegriff für materielle Ereignisse, aber nicht als einen Lebensbegriff, erkennen und werden auf diese Weise tiefer empfinden können, daß wir eins sind mit dem Vater.

Es ist der ewige Christus, die Wahrheit, das im täglichen Leben zum Ausdruck gebrachte Wesen Gottes, was uns von dem Glauben an die Zeit, von dem Glauben an Anfang und Ende, frei macht. Im Verhältnis zu unserem Verständnis von dem Christus finden wir Zeit, regelmäßig und ohne Hast und Unruhe zu beten, sowie in der Bibel und in den Schriften Mrs. Eddys zu forschen und die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften zu lesen. Und durch die zunehmende Entfaltung göttlicher Eigenschaften, wie Liebe, Geduld und Freude, finden wir Ruhe und Frieden in Gott.

Wie es in unserem Lehrbuch auf Seite 584 heißt: „Die Dinge der Zeit und des Sinnes verschwinden in der Erleuchtung des geistigen Verständnisses, und Gemüt bemißt die Zeit nach dem Guten, das sich entfaltet.“

Es gibt nicht zweierlei, ein zeitliches und ein ewiges Leben. Es gibt nur ein Leben, Gott, das ewige Leben. Folglich kann es kein diesseitiges und jenseitiges Leben geben, sondern nur das ewige Jetzt. In diesem Jetzt gibt es keinen Tod, sondern nur das ununterbrochene Sein. Wenn wir der reinen Lehre Christi Jesu treu bleiben, können wir diese Wahrheit erfassen und sie im Verhältnis zu unserem geistigen Verständnis beweisen.

Um in der Demonstration des ewigen Lebens höher steigen zu können, ist es nicht nur hilfreich, sondern notwendig, den Glauben an ein Ende des Lebens aufzugeben; denn ein solcher Glaube würde darauf hindeuten, daß das Leben überhaupt aufhören könnte oder daß es zweierlei Leben gebe. Der immergegenwärtige, unsterbliche Christus ist der Menschheit von neuem offenbart worden durch die Christliche Wissenschaft. Wir dürfen, ja wir sollten deshalb den falschen Glauben an den Tod aufgeben.

Beginnen wir doch heute damit, freudig und dankbaren Herzens, dem Glauben an die Wirklichkeit eines vergänglichen Lebens zu entsagen und „daheim zu sein bei dem Herrn“ (2. Kor. 5:8) — in dem ewigen Jetzt, dem grenzenlosen Sein Gottes, zu verweilen.

Wie herrlich ist es doch und wie segensreich, das Unbegrenzte, das Ewige, das Vollkommene als die einzige Wirklichkeit des Seins erkennen zu können! Diese Erkenntnis schließt die beseligende Erfahrung in sich, welche unser Lehrbuch auf Seite 171 folgendermaßen beschreibt: „Durch das Erkennen des geistigen Gegenteils der Materialität, das Erkennen des Weges durch Christus, Wahrheit, wird der Mensch mit dem Schlüssel der göttlichen Wissenschaft die Tore des Paradieses wieder öffnen, welche die menschlichen Annahmen verschlossen haben, und er wird sehen, daß er nicht gefallen, sondern rechtschaffen, rein und frei ist, daß er keine Kalender zu befragen braucht hinsichtlich seiner Lebensaussichten oder hinsichtlich des Wetters; daß er es nicht nötig hat, Gehirnologie zu studieren, um in Erfahrung zu bringen, in wie weit er Mensch ist.“

Die Tore des Paradieses sind für jeden ehrlichen Sucher, ja für jeden nach der Wahrheit Dürstenden, weit geöffnet. Jeder kann die frohe Verkündigung vernehmen (2. Kor. 6:2): „Jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils!“

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