Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Das Überwinden der Zeit

Aus der Februar 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die sterbliche Annahme besagt, daß der Mensch in materielles Fleisch eingehüllt sei, daß er an einer materiellen Wohnstätte lebe und daß sich dieser materielle Wohnort in einem materiellen Universum befinde. Da es einer gewissen Zeit bedurfte, um dieses materielle Bild zu entwickeln, benutzt die sterbliche Annahme das Argument der Zeit als Beweis für das, was sie für wahr erklärt.

Die Christliche Wissenschaft mit ihrer Offenbarung von der Wahrheit des Seins stellt die völlig fiktive Annahme von Zeit als eine Lüge bloß. In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ erklärt Mrs. Eddy (S. 468): „Ewigkeit, nicht Zeit drückt den Gedanken des Lebens aus, und Zeit ist kein Teil der Ewigkeit. Das eine hört in dem Verhältnis auf, wie das andre erkannt wird. Zeit ist endlich; Ewigkeit ist immerdar unendlich. Leben ist weder in noch von der Materie. Das, was Materie genannt wird, ist dem Geist unbekannt, der alle Substanz in sich schließt und ewiges Leben ist. Materie ist ein menschlicher Begriff.“

Da die Zeit in der Ewigkeit nicht existiert und nicht existieren kann, ist sie kein Teil des göttlichen Gemüts, des Geistes. Ebenso hat die Materie, das Gegenteil des Geistes, keinen Platz in der göttlichen Schöpfung, da sie von Gott, dem Geist, nicht hervorgebracht oder entwickelt wird. Da es in Wirklichkeit nur ein Gemüt gibt, muß dieses Gemüt oder diese unendliche göttliche Intelligenz die Intelligenz oder das Bewußtsein des Menschen sein; daher ist sich der wirkliche Mensch, die Idee Gottes, des Augenscheins der Materie und des Verstreichens der Zeit ebensowenig bewußt wie das göttliche Gemüt.

Da dieses eine Gemüt überdies die Grundursache oder die einzige Ursache ist, muß der ganze Daseinsraum stets ihm allein angehört haben, und es erhält diesen Zustand seiner absoluten Allerhabenheit offensichtlich aufrecht.

Der Anhänger der Christlichen Wissenschaft, der diese Wahrheiten versteht, erkennt den illusorischen Charakter von Zeit und Materie, Sünde und Krankheit, Anfang und Ende, Geburt und Tod. Infolgedessen empfindet er tiefe Freude über das immergegenwärtige Jetzt als den Tag des Heils, den Tag, an dem er sich vergegenwärtigen kann, daß er ausschließlich als eine vollkommene Idee Gottes, des einen göttlichen Gemüts, existiert.

Der Christliche Wissenschafter, der mit dem geistigen Verständnis von seiner wahren Identität ausgerüstet ist, freut sich, mit dem Apostel Paulus sagen zu können: „Ich sterbe täglich“ (1. Kor. 15:31), denn damit ist das fortschreitende Überwinden der sterblichen Annahmen von Zeit und Dasein gemeint. Er weiß, daß er, wenn er in den Annahmen des Fleisches stürbe, diese Annahmen immer noch behalten würde, daß er aber, wenn er den Annahmen des Fleisches stirbt — sie ablegt — aus diesen zu neuem Leben erweckt werden wird und sich schließlich völlig über die Vorstellung von Zeit mit ihren Begrenzungen und ihrer Knechtschaft erheben kann.

Er wächst über die Annahme hinaus, daß er erst sterben und seinen Körper verlassen muß, um Unsterblichkeit zu erlangen, und wächst in das Verständnis hinein, daß er, da er eine unsterbliche Idee des unsterblichen Gemüts ist, nicht sterben muß, um das ewige Leben zu erlangen, sondern daß er das ewige Leben schon besitzt.

Christus Jesus, unser Beispielgeber, überwand die Annahmen von Zeit und von Leben in der Materie; so war es ihm zumindest in einem Falle möglich, sich augenblicklich von einem Ort zum andern zu begeben; auch zeigte sich ihm augenblickliche Versorgung für die Speisung großer Menschenmengen; er bewies, daß das Leben unsterblich und todlos ist, indem er die Tochter des Jairus, den Sohn der Witwe von Nain und seinen eigenen Freund Lazarus wieder zum Leben erweckte; und er demonstrierte, wie der Sieg über den Tod erlangt werden kann, und zwar für sich selbst und für alle, die seine Lehren und sein Beispiel annehmen, als er siegreich aus dem Grabe hervortrat. Er bewies, daß der Mensch das Kind Gottes ist.

Diejenigen, die die Christliche Wissenschaft aufrichtig und hingebungsvoll studieren, empfinden eine immer tiefere, von Herzen kommende Dankbarkeit für das selbstlose und unermüdliche Wirken ihrer verehrten Führerin Mrs. Eddy, die die Wissenschaft des Christentums offenbarte. Durch diese Wissenschaft erlangen sie das Verständnis, mit dem sie der falschen Annahme von Zeit entgegentreten und sie überwinden können.

Nicht die Zeit, sondern die Annahme von dem Verstreichen der Zeit ist es, was das Alter und die damit verbundenen Annahmen von Schwäche, abnehmenden Fähigkeiten, einem allmählichen Nachlassen der Regsamkeit und so weiter hervorzubringen scheint. Jesus sagte (Joh. 17:3): „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.“ Die Christliche Wissenschaft enthüllt, daß ein Verständnis von Gott als dem unendlichen Leben, der unendlichen Wahrheit und der unendlichen Liebe alles zerstört, was dem Guten widerspricht.

Wenn Mangel oder Leiden irgendwelcher Art in unsere Erfahrung zu kommen scheint, wenn wir von Sünde bedrängt und von Furcht vor dem Tode bedrückt zu sein scheinen, brauchen wir uns nur zu vergegenwärtigen, daß, da Gott der einzige Schöpfer ist, diese Erfahrungen nur in einem angeblichen sterblichen Bewußtsein vor sich gehen; das göttliche Gemüt weiß nichts von ihnen. Wir können uns weiter vergegenwärtigen, daß das immergegenwärtige Jetzt von Leben, Wahrheit und Liebe erfüllt ist und daß wir als Ideen Gottes ewiglich, unantastbar und sicher im Gemüt existieren.

Es hat niemals Materie oder Zeit in irgendwelcher Form gegeben, noch kann es sie jemals geben, denn der Geist erfüllt allen Raum; die Liebe ist stets gegenwärtig; Gott, das Gute, ist Alles-in-allem.

Der zeitlose, unbegrenzte, unzerstörbare Mensch besteht hier und jetzt; es gibt keinen anderen Menschen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Februar 1961

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.