Welch eine Freude ist es doch für die Menschen, durch das Studium und die Anwendung der Christlichen Wissenschaft verstehen zu lernen, daß die Herrschaft des Himmelreichs durch ihre wahre Selbstheit zum Ausdruck kommt und daß sie nie verlorengehen kann. Gleichgültig unter welchen Umständen sie auch immer leben mögen und wie dunkel und unsicher ihre Zukunft auch aussehen mag, sie finden, daß das geistige Erwachen zu den Tatsachen des wirklichen Seins ihnen das immergegenwärtige Gute enthüllt, das stets erreichbar ist.
Die Menschen erfahren die Wiedererstattung ihres Bewußtseins vom Guten, von Gesundheit und Glück, wenn sie in der Christlichen Wissenschaft die Unwirklichkeit des sterblichen Daseins und die immergegenwärtige Wirklichkeit des geistigen Seins erkennen lernen. Dann bekommt eine Verheißung aus der Bibel wie die des Propheten Joel (2:25): „Ich will euch die Jahre erstatten, welche die Heuschrecken ... gefressen haben“, für sie eine praktische Bedeutung.
Christus Jesus sagte (Matth. 18:11): „Des Menschen Sohn ist gekommen, selig zu machen, das verloren ist.“ Dann, als er insbesondere von Kindern spricht, erklärte er Gottes große Liebe für die, die reines Herzens sind, in den folgenden Worten: „Also auch ist's vor eurem Vater im Himmel nicht der Wille, daß jemand von diesen Kleinen verloren werde.“ Der Meister bewies die Wirksamkeit der heilenden Wahrheit, indem er viele, die seine Hilfe suchten, von Sünde und Leiden befreite. Er wußte, daß unser wahres Sein niemals gefallen, sondern vollkommen und aufrecht ist. Er sah den wirklichen Menschen als gottähnlich, und so war er imstande, diejenigen, die in Not waren, aus ihrem sterblichen Denken herauszuheben, welches die Grundlage ihrer Krankheit und Disharmonie war.
Unsere Führerin Mrs. Eddy bewies nicht nur in ihrer eigenen Erfahrung die innewohnende Macht einer geistig erleuchteten Denkweise, den menschlichen Begriff von Gesundheit und Wohlbefinden wiederherzustellen, sondern sie legt auch in ihren Schriften dar, wie andere dies vollbringen können. Sie schreibt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 167): „In dem Verhältnis, wie wir die Ansprüche von Gut oder Böse gelten lassen, bestimmen wir die Harmonie unsres Daseins — unsre Gesundheit, unsre Lebensdauer und unser Christentum.“
Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß die Wiederherstellung unserer Gesundheit und die Wiedererstattung unseres Bewußtseins vom Guten das natürliche Ergebnis unseres Verständnisses von unserer geistigen Beziehung zu Gott ist. Wenn wir unsere Identität als die geistige Idee Gottes erkennen, erfassen wir auch, daß unsere wirkliche Selbstheit all die Eigenschaften Gottes widerspiegelt. Geistige Erleuchtung zerstört den Glauben, daß die wirkliche Identität eines Menschen jemals von der Fülle des Guten, der Gesundheit und der Freiheit getrennt gewesen sein könnte.
Mrs. Eddy erklärt (Vermischte Schriften, S. 185): „Das Aufgeben alles dessen, was den sogenannten materiellen Menschen ausmacht, und das Anerkennen und Erlangen seiner geistigen Identität als Kind Gottes ist die Wissenschaft, die geradezu die Schleusen des Himmels öffnet, aus denen das Gute in alle Lebensbereiche hineinströmt und die Sterblichen von aller Unreinheit reinigt, alles Leiden zerstört und das wahre Bild und Gleichnis erscheinen läßt.“
Alle Menschen müssen sich ihrer wahren Identität besser bewußt werden und ihr Denken mit Gott, dem göttlichen Prinzip, der Liebe, in Einklang bringen, damit sie das dem wirklichen Sein innewohnende Gute für sich geltend machen können. Das abgestumpfte, negative Gewissen muß überwunden werden durch das Verständnis, daß nur geistige Eigenschaften unsere wirkliche Mentalität und Individualität ausmachen. Unsere Führerin schreibt in ihrem Buch „Pulpit and Press“ (S. 10): „Es war unseres Meisters Selbstverleugnung — seine lebenspendende Liebe — die sowohl das Gemüt wie auch den Körper heilte, das durch einen nicht betätigten Glauben gelähmte, abgestumpfte Gewissen zu einer neubelebten Auffassung von den Bedürfnissen der Sterblichen erweckte und Gottes Macht und Vorsatz, für diese Bedürfnisse Sorge zu tragen, bewies.“
Es ist der Vorsatz der Christlichen Wissenschaft, das Gewissen der Menschen anzuregen, neu zu beleben und zu erheben, damit sie im Gehorsam gegen das göttliche Gesetz leben und die Wiederherstellung des Bewußtseins von Gesundheit und Wohlbefinden erfahren können, das ihnen in der Wahrheit schon gehört. Wir werden gelehrt, einen lebendigen Glauben zu haben, der zu geistigem Verständnis führt, und danach zu streben, im Denken und Handeln ein gottähnliches Wesen zu bekunden, um uns so vorzubereiten, den uns als Kindern Gottes eigenen geistigen Reichtum anzunehmen.
Die Menschen brauchen sich nicht unlösbar erscheinenden Problemen zu ergeben. Denn in dem Maße, wie wir in der Wissenschaft verstehen lernen, unsere gottgegebene Herrschaft über solch undisziplinierte Zustände des Denkens wie Widersätzlichkeit, Stolz und Genußsucht auszuüben, wird die Demut, Liebe und Befriedigung des wahren Bewußtseins in zunehmendem Maße für uns in Erscheinung treten. Wir müssen auch Selbstbedauern, Selbstrechtfertigung und böses, sterbliches Denken aufgeben, damit wir von unharmonischen Umständen befreit werden können. Das Ersetzen dieser irrigen Charakterzüge durch die absoluten Eigenschaften der göttlichen Liebe berichtigt jene Zustände, die der Berichtigung bedürfen, denn unser Leben zeugt von dem Zustand unseres Denkens.
Ein Geschäftsmann, der eine sehr erhebliche Investition gemacht hatte, sah sich vor ein schwieriges Problem gestellt, da er plötzlich ganz und gar ohne Einkommen zu sein schien und sein Kapital durch ein eingeleitetes Konkursverfahren zu verlieren drohte. Doch es war nicht nur der drohende finanzielle Verlust, dem er sich gegenübersah, sondern, durch das Hinscheiden eines lieben Angehörigen, auch der Verlust von vielem, was ihm lieb und wert gewesen war. Aber in der Christlichen Wissenschaft lernte er verstehen, daß sein wirkliches Sein alles in sich schließt, was gut, fortdauernd und vollkommen ist. In diesem Lichte vergegenwärtigte er sich seine geistige Selbstheit und erhob Anspruch auf sein Erbe als Kind Gottes. Dieses geistige, erleuchtete Denken hob ihn aus einem Zustand der Verzweiflung heraus, und als Folge davon wurde sein ganzes Leben zu einer freudigen und glücklichen Erfahrung.
Überdies wurde das finanzielle Problem in einer zufriedenstellenden Weise gelöst. Trotz aller pessimistischen Voraussagen entwickelte sich das Geschäft sehr günstig. So hatte er nicht nur ein ständiges Einkommen, sondern es wurde ihm auch das investierte Kapital mit Zinsen zurückgezahlt.
In dem Maße, wie wir uns in unserem Denken die Christlichkeit unserer wahren Selbstheit vor Augen halten, begreifen wir unsere Vollständigkeit als Ideen Gottes, und durch dieses geistige Verständnis wird unsere ganze Lebensauffassung umgewandelt. Unsere Auffassung von einem Verlust des Guten wird zu einer Anerkennung des Guten umgewandelt, das dem Menschen als Widerspiegelung Gottes zu eigen ist. Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft lernen wir verstehen, daß geistiges Gesegnetsein, geistige Erfüllung und vollkommene Ausgeglichenheit dem Menschen schon jetzt gehören und daß er diese als Ausdruck der Seele demonstrieren kann, ja daß sie niemals der Unvollkommenheit anheimfallen, geschwächt werden oder durch irrige Suggestionen und unglückliche Umstände beeinträchtigt werden können.
Alle Menschen können die Gewißheit haben, daß Gott, die göttliche Liebe, immer erreichbar ist, um die Wiedererstattung ihres Bewußtseins vom Guten zu bewirken, das ihnen ja in Wirklichkeit niemals genommen worden war. Der Psalmist erklärte (Ps. 23:3): „Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.“
