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„Schlangen vertreiben“

Aus der Februar 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das menschliche Denken ist schon seit langem daran gewöhnt gewesen, sich mit Symbolen zu befassen, und hat eine große Fertigkeit erlangt, hinter ein besonderes Symbol zu schauen, um zu erkennen, was es darstellt. Mut wird durch den Löwen symbolisiert. Das Kreuz ist das Symbol des Christentums geworden und dergleichen. Wie die meisten anderen Sprachen, so enthält auch die unsere eine Fülle von Symbolen, ohne die sie weniger bildreich und gewißlich weniger interessant wäre.

In der Bibel wird das Böse durch die Schlange versinnbildlicht. Jakob gab für seinen Sohn Dan die folgende symbolische Schilderung: „Dan wird eine Schlange werden auf dem Wege und eine Otter auf dem Steige und das Pferd in die Fersen beißen, daß sein Reiter zurückfalle“ (1. Mose 49:17). Das Pferd oder der Reiter, nicht aber die Schlange, würde für die Schwierigkeit verantwortlich gemacht werden. Auf die heimtückischen und oft verborgenen Wirkungsweisen des Bösen, der „Schlange“, durch die sie Menschen demoralisiert, wird in der Christlichen Wissenschaft als auf den tierischen Magnetismus Bezug genommen. So versinnbildlicht also Dan den tierischen Magnetismus.

Jesus sprach von dem Vertreiben von Schlangen. Er deutete an, daß das eines der Zeichen sein würde, die für die kennzeichnend wären, „die da glauben“, das heißt, diejenigen, die die Macht der Christus-Wahrheit genügend verstehen würden, um Trugvorstellungen überwinden, Teufel austreiben, mit neuen Zungen sprechen und die Kranken heilen zu können. (Siehe Mark. 16:17, 18.)

Gelegentlich mag ein Anhänger der Christlichen Wissenschaft glauben, daß er den Irrtum handhabt oder auf sein Nichts zurückführt, wenn alles, was er tut, ein Ignorieren des Irrtums bedeutet. Das ist jedoch nicht gemeint, wenn es heißt, wir dürfen nichts aus den Illusionen des Irrtums machen. Wenn ein Buchhalter merkt, daß ein Fehler in seiner Berechnung vorgekommen ist, dann löscht er ihn aus, indem er den Fehler aufdeckt und durch die rechte Zahl — die Wahrheit — berichtigt. Und genau das müssen auch wir in der Christlichen Wissenschaft tun.

Nehmen wir einmal an, wir hätten es mit der Illusion von Kopfschmerzen zu tun. Wir überwinden sie als Illusion, nicht aber als Kopfschmerzen. Wenn die Illusion als Irrtum bloßgestellt wird — wenn sie der Wahrheit untergeordnet wird, daß sie keine Wirkung darstellt, da sie ihren Ursprung nicht in Gott hat —, dann erweist sie sich als unfähig, irgendeine Macht über unsere Gemüter oder Körper auszuüben.

Bei Kopfschmerzen handelt es sich in Wirklichkeit nicht um einen körperlichen Zustand. Sie stellen eine Illusion des sterblichen Gemüts dar, die uns glauben machen will, wir hätten es mit einem körperlichen Zustand zu tun. Statt zu versuchen, die Annahme durch das Einnehmen einer Tablette oder die Anwendung irgendeines äußeren Mittels für den Kopf zu behandeln, ersetzen die Christlichen Wissenschafter den Irrtum der Annahme durch die Wahrheit, daß das göttliche Gemüt, das den Menschen regiert, selbst das regiert, was für das menschliche Denken Funktionen und Organe eines physischen Körpers zu sein scheinen.

Warum sollten wir die Schlangen des Irrtums überwinden? Ein triftiger Grund ist, daß sie sonst uns überwinden werden, indem sie ihre angebliche Macht über unsere Gemüter und Körper ausüben, es sei denn, daß wir ihnen in wirksamer Weise mit der Wahrheit entgegentreten. Die oft wiederholte Erklärung: „Der Irrtum hat nur die Macht, die wir ihm zugestehen“, ist nur zum Teil richtig. Der Annahme nach hat der Irrtum nicht nur die Macht, die wir ihm zugestehen, sondern auch die Macht, die wir ihm nicht nehmen, die Macht, die er sich selbst anmaßt.

In der ersten Zeit meines Studiums der Christlichen Wissenschaft widerstrebte es mir zuzugeben, daß es irgendwelche Schlangen gebe, die ich überwinden müßte. Ich folgerte, daß dieses Eingeständnis bedeuten würde, eine Wirklichkeit aus dem Bösen zu machen, und dann zu versuchen, es zu überwinden. Doch meine Aufmerksamkeit wurde auf die Tatsache gelenkt, daß Mrs. Eddys Werk, diesem Zeitalter die Wahrheit zu offenbaren, nicht vollständig gewesen wäre, wenn sie nicht auch die Wirkungsweisen, die Mittel und Methoden, des Irrtums bloßgestellt hätte, die versuchen möchten, sich in unserem Bewußtsein als die Wahrheit einzuschleichen.

Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, daß Mrs. Eddy mit demselben Argument zu kämpfen hatte, das mich hypnotisierte. Sie erklärt (Vermischte Schriften, S. 222): „Niemals werde ich vergessen, was es mich gekostet hat, für dieses Zeitalter die Methoden und die Macht des Irrtums zu erforschen. Während das Wissen von den Wirkungsweisen, den Mitteln und der Macht der Wahrheit so mühelos in mein Bewußtsein strömte, wie das Morgenlicht aufdämmert und die Schatten fliehen, schreckte ich zunächst vor dem übersinnlich Geheimen des Irrtums mit seinen Schleichwegen, Absichten und Ergebnissen zurück. Immerwährend sagte ich mir:, Dringe nicht in sein Geheimnis ein‘; schließlich aber unternahm ich es, dies Geheimnis auf Gottes Gebot hin zu erforschen.“ Gott sei gedankt, daß sie die Früchte ihres Forschens mit uns geteilt hat! An uns ist die Aufforderung ergangen, das, was sie getan hat, voll anzuerkennen und zu verstehen und dann ihren Mahnungen getreulich zu folgen.

Durch ihre klare geistige Erkenntnis definierte sie das Wort „Dan (Jakobs Sohn)“ wie folgt: „Tierischer Magnetismus; sogenanntes sterbliches Gemüt, das sterbliches Gemüt beherrscht; Irrtum, der die Pläne des Irrtums ausarbeitet; eine Annahme, die über die andre herfällt“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 583). Mrs. Eddy hat natürlich den Ausdruck „tierischer Magnetismus“ nicht erst geprägt oder entdeckt. Solch ein Ausdruck war schon seit vielen Jahren gebraucht worden. Was sie tat, war nur, in ihrer Darlegung der Christlichen Wissenschaft wirksamen Gebrauch von diesem Ausdruck zu machen.

Wie sehr wohl bekannt ist, hat das Wort „tierisch“ eine bildliche sowie eine buchstäbliche Bedeutung. Bildlich gesprochen betont es das Übergewicht der tierischen über die intellektuelle oder geistige Natur; es zieht das Denken hinab zu den niederen Trieben. Es wird auch gebraucht in Verbindung mit tierischem Instinkt, mit abgestumpftem Empfindungsvermögen, ungezügelter Leidenschaft und dergleichen.

Jegliche Anziehung zu den niederen Empfindungen würde eine Herabsetzung der höheren Empfindungen bedeuten. So erklärt sich der Ausdruck „tierischer Magnetismus“ von selbst als das Gegenteil der Christliche Wissenschaft. Doch wie die Christliche Wissenschaft beweist, wird der abwärts gerichteten Anziehung des tierischen Magnetismus durch geistiges Denken und Handeln entgegengewirkt — durch die aufwärtsführende Anziehungskraft des Christus.

Mrs. Eddy stellt die Methoden des Irrtums, das Denken zu verdrehen, bloß in dem Aufsatz „Wege, die vergeblich sind“ in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“, S. 210–213. Durch die Umkehrung dieser falschen Ansprüche vernichten wir deren trügerische Anziehungskraft und Ablenkung. Doch es ist in der Tat, wie sie schreibt: „Alles, was der Irrtum verlangt, ist, in Ruhe gelassen zu werden; ebenso wie die unsaubern Geister zu Jesu Zeiten ausriefen:, Laß uns in Ruhe; was haben wir mit dir zu schaffen?‘“

Ein sorgfältiges Studium jenes Aufsatzes wird jedem großen Lohn bringen, der bereit und willens ist, durch die Macht der Christus-Wahrheit Schlangen zu vertreiben, und im Gehorsam gegen das Gebot des Meisters Teufel auszutreiben und die Kranken zu heilen.

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