Eine Nachbarin machte mich auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam, und kurz danach erlebte ich meine erste Heilung. Ich hatte ein Blasenleiden und meldete mich bei einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft an. Es war mitten im Sommer, und als ich den Autobus bestieg, um den Ausüber aufzusuchen, sagte mir der Fahrer, ich sollte lieber eine Taxe nehmen, da ich sehr krank aussähe. Ich versicherte ihm jedoch, daß alles in Ordnung sei.
Als ich zu dem Gebäude kam, in dem der Ausüber sein Büro hatte, stellte ich fest, daß der Fahrstuhl außer Betrieb war und daß sich das Büro des Ausübers im siebenten Stockwerk befand. Als ich anfing, die Treppen hinaufzusteigen an diesem heißesten Tage der Jahreszeit, erkannte ich, daß die Wärme der Liebe die einzige Atmosphäre war. Ich erinnerte mich auch daran, daß Christus Jesus die Menschen, die er heilte, fast immer aufforderte, irgendeine Anstrengung zu machen; so kam ich zu dem Schluß, daß ich unbeschadet die Treppen hinaufsteigen konnte.
Als der Ausüber mich sah, muß er empfunden haben, was es für mich bedeutet hatte, jene Treppen hinaufzusteigen, denn er fragte mich, weshalb ich nicht einfach um Behandlung gebeten hätte, ohne die Anstrengung zu machen, ihn aufzusuchen. Ich erklärte demütig, daß ich sehr wenig über die Christliche Wissenschaft und ihre Heilmethode wisse und geglaubt hätte, es sei notwendig, ihn aufzusuchen.
Er bot mir einen bequemen Sitz neben dem Ventilator an und sagte, einige Ausgaben des Christian Science Sentinel, in denen ich lesen könnte, wenn ich es wünschte, lägen neben mir auf dem Tisch. Dann schloß er seine Augen und begann zu beten. Ich nahm einen der Sentinels und las.
Als der Ausüber seine Behandlung beendet hatte, war ich vollständig geheilt, obgleich ich vorher nicht nur starke Schmerzen, sondern auch eine Blutung gehabt hatte. Ich muß noch hinzufügen, daß ich danach nie wieder unter großer Hitze gelitten habe, obwohl keine besondere Behandlung dafür gegeben wurde.
Einige Jahre später, als ich mich besuchsweise in Frankreich aufhielt, erfuhr ich von dem plötzlichen Heimgang meiner Mutter. Ich war krank zu der Zeit, und nach dieser Nachricht fühlte ich mich noch elender. Nachdem ich etwa drei Tage lang gelitten hatte, rief ich mitten in der Nacht eine Ausüberin an. Sie erkannte meine Not und sagte mir, ich sollte wieder zu Bett gehen und am Morgen zu ihr kommen.
Nach ganz kurzer Zeit schlief ich ruhig ein. Ich suchte die Ausüberin am Morgen auf, und als ich sie verließ, war ich vollkommen geheilt von Kummer und dem Gefühl des Verlustes sowie auch von den körperlichen Beschwerden.
Viele kleinere Übel sind verschwunden, ohne daß ich besondere Behandlungen dafür gehabt hatte. Die Angewohnheit des geselligen Trinkens fiel von mir ab, ohne daß ich es merkte, doch der Kampf mit der Gewohnheit, Zigaretten zu rauchen, war größer. Obgleich ich den Wunsch hatte, Mitglied Der Mutter-kirche und einer Zweigkirche zu werden, schien ich nicht imstande zu sein, das Rauchen aufzugeben.
Als ich das tiefe Verlangen empfand, am Klassenunterricht teilzunehmen und an einen Lehrer schrieb, bemerkte er in seiner Antwort, obgleich er sich auf etwas anderes bezog: „Ist das Ziel begehrenswert, dann beschleunigt die Erwartung unsern Fortschritt“ (Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, S. 426), und dies war der Schlüssel zu meiner vollständigen Heilung, die darauf folgte. Kurz danach hatte ich das wunderbare Erlebnis des Klassenunterrichts.
Ein anderes Mal empfing ich die benötigten Mittel für eine Reise nach Europa aus einer ganz unerwarteten Quelle. Auf meiner Rückreise auf einem kleinen Frachtschiff bemerkte ich an der Stirn nahe am Auge eine kleine Zyste. Ich wollte den Eiterherd herausnehmen, und als ich eine Nadel und einen Spiegel in der Hand hielt, kam mir augenblicklich der Gedanke, daß Gott keiner materiellen Hilfe bedurfte und daß diese materielle Kundwerdung nichts mit Gottes vollkommener, reiner und makelloser Schöpfung zu tun hatte.
Später auf Deck, als ich über die Allheit des Gemüts nachdachte — über das, was Mrs. Eddy über Firmament und Himmel sagt, und über viele andere herrliche Wahrheiten —, fühlte ich plötzlich etwas Feuchtes auf meiner Stirn. Da ich glaubte, es sei ein Wassertropfen, wischte ich mit der Hand über die betreffende Stelle und hatte einen kleinen Kern in meiner Hand. Die Zyste hatte sich geöffnet. Am nächsten Morgen war keine Spur mehr davon zu sehen. Ich erinnerte mich in Dankbarkeit der Zeugnisse über mentale Chirurgie, die ich gelesen hatte, und sagte Gott meinen tiefempfundenen Dank für Seine immergegenwärtige Hilfe, die uns zuteil wird, wenn wir sie uns zunutze machen.
Ich möchte auch bemerken, daß ich die Scheu vor dem Abgeben von Zeugnissen überwand, nachdem ich die autorisierten Schriften über das Leben und Werk unserer Führerin gelesen und erkannt hatte, welchen Platz sie durch ihre Darlegung der Wahrheit für die Menschheit einnimmt.
Ich danke Gott für Christus Jesus, unseren Wegweiser. Ich bin dankbar für Mrs. Eddys Voraussicht, als sie uns zum täglichen Studium die Lektionspredigten aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft gab. Mein großes Verlangen ist, daß ich würdig sein möge, ein Christlicher Wissenschafter genannt zu werden, und anderen zu helfen, wie auch mir geholfen wurde. — Buenos Aires, Argentinien.