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Unsere gottgegebene Bestimmung

Aus der September 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der individuelle Mensch, der Asdruck Gottes, ist seinem Wesen, seinen Neigungen und seiner Bestimmung nach gottähnlich. Da die Widerspiegelung nichts anderes bekunden kann als Gehorsam gegen ihren Schöpfer, reagiert der Mensch spontan auf die beständigen Forderungen des göttlichen Prinzips. Den Willen Gottes zu erfüllen, das ist die gottgegebene Bestimmung des Menschen, von der er nicht abweichen kann. Als geistige Ebenbilder des einen unendlichen Gemüts besitzen alle Ideen Gottes ohne Ausnahme die Intelligenz, Fähigkeit, Kraft und unaufhörliche Ausdauer, die nötig sind, um Gottes beständige forderungen zu erfüllen. Bei unserem vom Gebet getragenen, wachsamen Bemühen, diese Forderungen zu erfüllen, werden wir geleitet und völlig beschützt durch das göttliche Gesetz, das ureigentlich den Willen Gottes zum Ausdruck bringt.

In der menschlichen Erfahrung mag sich die für den einzelnen von Gott vorgesehene Bestimmung in vielerlei Formen zeigen; aber gleichviel wie sie auch aussehen mag, wir können sie stets erfüllen, indem wir das göttliche Wesen und die göttlichen Eigenschaften die uns durch Widerspiegelung zu eigen sind, im täglichen Leben bekunden. Sich eine stetige Zielstrebigkeit zum Guten zu bewahren heißt inmitten menschlicher Ungewißheit und Erregung gelassen zu bleiben, heißt gesegnet zu werden mit dem immer ausreichenden Ideenreichtum des göttlichen Gemüts und bei jedem rechten Unternehmen von vornherein des Erfolges gewiß zu sein. Es bedeutet, sich der tiefen Befriedigung und geistigen Glückseligkeit, des mentalen und körperlichen Wohlergehens sowie des Guten in jeder benötigten Form zu erfreuen, die uns im Dienste Gottes stets zufallen.

Wenn wir uns andererseits als sterbliche Wesen ansehen mit einem materiellen Ursprung, einem unbestimmten Schicksal und einem nur flüchtigen Dasein, wenn wir unsere täglichen Verpflichtungen lediglich als ein notwendiges Übel ansehen — dann werden wir der geistigen Inspiration eines von einer gottgegebenen Bestimmung durchdrungenen Bewußtseins verlustig gehen. Diese Inspiration aber kann die reichen Schatzkammern geistiger Freude, unbegrenzter Fähigkeiten und unermüdlichen Beharrens im Guten öffnen, die zu erfolgreichen Leistungen führen.

Die Inspiration des Christus befreit uns von dem niederdrückenden Gefühl mangelnder Bereitschaft bei der Erledigung unserer täglichen Aufgaben und erhebt die Verrichtung scheinbar eintöniger Pflichten über das Niveau mechanischer Routine zu einer adelnden Tätigkeit im Dienste Gottes. Niemand sollte sich als untauglich erweisen, seine gottgegebene Bestimmung zu erfüllen, oder dies unwillig und widersterbend tun. Wir können sie erfüllen, indem wir das göttliche Wesen des Menschen demonstrieren und uns ganz bewußt das lebenspendende, beglückende und die Gesundheit wiederherstellende Gesetz der göttlichen Liebe zunutze machen. Dies ist die wahre Aufgabe für jede Stunde; daher ist es niemals zu spät oder zu früh, sie in die Hand zu nehmen.

Sollten wir je glauben, unser Leben habe keinen Sinn, dann müssen wir uns vergegenwärtigen, daß im Grunde genommen die Bestimmung eines jeden Gotteskindes darin besteht, die Eigenschaften seines Vater-Mutter Gottes zum Ausdruck zu bringen — die Eigenschaften des Gemüts, das die Liebe ist — und dadurch Zeugnis abzulegen für das Wesen Gottes. Dies ist das Gesetz, das die gesamte Schöpfung Gottes regiert; daher hat Gott keine zwecklosen Ideen, die zur Nutzlosigkeit oder Untätigkeit verurteilt sind. Wir sollten auch klar erkennen, daß wir sowohl das geistige Verständnis wie auch die Liebe besitzen, um die Bekundung göttlicher Eigenschaften zu unserem allumfassenden Ziel im täglichen Leben machen zu können.

In dem Maße, wie wir verständnisvoll an diesen Wahrheiten festhalten, werden sich auch die rechten menschlichen Aufgaben für uns zeigen, die unsere Erfahrung von Ziellosigkeit zur Zielstrebigkeit umwandeln und die bewirken, daß unser Leben in zunehmendem Maße nützlich und harmonisch wird. Dann werden wir unsere täglichen Pflichten ganz natürlich übernehmen und sie als Teil unserer allumfassenden Bestimmung ansehen, Gott zu dienen — zum Wohle unserer Mitmenschen und zu unserem eigenen Wohle. Dann werden wir unsere Aufgaben spontan erledigen, im Geist unserer Liebe zu unserem Vater-Mutter Gott und mit dem ehrerbietigen Gehorsam, der das natürliche Ergebnis jener Liebe ist. Wir werden bewußt und mit Verständnis das Vertrauen auf das Gute pflegen, das Vertrauen auf Gottes unendliche Weisheit, die wir durch das Verständnis von der Christlichen Wissenschaft empfinden und erkennen können.

Sollten wir zuweilen glauben, es fehle uns an einer bestimmten Erkenntnis oder Erfahrung, die wir gerade zur Erledigung unserer täglichen Aufgaben benötigen, so wird uns eben dieselbe Inspiration, die unfehlbar in unser Bewußtsein einströmt, wenn wir uns an die göttliche Liebe wenden, befähigen, die benötigten Ideen zu erkennen und so unsere Fähigkeiten zu erweitern.

Die menschliche Geschichte kennt keinen zielbewußteren Charakter und keinen erfolgreicheren Menschen als Christus Jesus. Von Kindheit an erkannte er seine ihm von Gott übertragene Bestimmung mit absoluter Gewißheit, und er wankte nie, sie zu erfüllen. Auf Grund seines geistigen Ursprungs war er in seiner Laufbahn von Anfang an vollständig ausgerüstet für seine Mission: die Christus-Botschaft zu lehren, ihren Wesensgehalt zu beweisen durch das Heilen der körperlich Kranken, der Geisteskranken und der sittlich Gefallenen und auf die Weise die unmittelbaren praktischen Möglichkeiten zu zeigen, die das Verständnis vom Christus für jeden von uns bereithält.

Der Meister erläuterte seine Mission in unmißverständlichen Worten, als er erklärte (Joh. 18:37): „Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit zeugen soll.“ Ein anderes Mal sagte er, daß er von Gott ausgegangen sei und zu Gott gehe, womit er sagen wollte, daß er Gott, sein göttliches Prinzip, nie verlassen habe, sondern auch weiterhin eins wäre mit Ihm und auf der menschlichen Daseinsebene Seine Leitung annahm und Seine Macht und Seinen Vorsatz bekundete.

Die geliebte Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mrs. Eddy, bringt die Mission des Meisters in direkten Zusammenhang mit ihrer Entdeckung, wenn sie erklärt (Vermischte Schriften, S. 366): „Es ist die Aufgabe des Christus, der Wahrheit, die Sünde und ihre Folgen nach Seiner Weise durch die Christliche Wissenschaft zu zerstören, und das geschieht täglich.“ Das Wiedererscheinen des ursprünglichen Christentums in der Christlichen Wissenschaft und ihre Ausbreitung über viele Teile des Erdballs zeugen von dem ewigen Fortbestehen des göttlichen Vorsatzes, dem Christus Jesus diente, und von der Vollständigkeit seiner diesbezüglichen Demonstration.

Wollte man versuchen, sich gegen die Eingebungen des göttlichen Gemüts taub zu stellen oder die Erfüllung seiner ihm von Gott übertragenen Bestimmung hinauszuschieben oder zu versäumen, so hieße das, Enttäuschung, innere Spannung und Unglück auf den Plan rufen.

Laßt uns in Augenblicken der Ungewißheit, da wir an uns selbst verzweifeln — statt zu versuchen, unsere Fähigkeiten und die Umstände, die zuweilen unseren Bemühungen zu trotzen scheinen, in menschlicher Weise abzuschätzen — mutig mit unserer Führerin erklären: „Ich werde meine Sendung erfüllen, den guten Kampf kämpfen und Glauben hallten“ (ebd., S. 278).

Laßt uns stets daran denken, daß wir, gleichviel was die materiellen Sinne uns auch sagen mögen, nie allein sind in unserem Streben, unsere größere, unsere gottgegebene Sendung zu erfüllen, daß wir nie ausgestoßen sind aus der Gegenwart unseres all-weisen, allliebenden Vater-Mutter Gottes, daß es uns nie an Seiner vollen Unterstützung und der Unterstützung jeder Seiner Offenbarwerdungen fehlen kann.

Die folgenden Worte unserer inspirierten Führerin geben uns einen umfassenderen Begriff von unserer uns von Gott übertragenen Bestimmung, sie geben uns stets frischen Mut, ihr zu dienen und die Gewißheit, daß wir sie Tag für Tag erfolgreich erfüllen können: „Als wirksamer Teil eines großartigen Ganzen identifiziert Gutestun den Menschen mit dem universalen Guten. Somit kann sich jedes Mitglied dieser Kirche über die oft wiederholte Frage:, Was bin ich?‘ zu der wissenschaftlichen Erwiderung erheben: Ich vermag, Wahrheit, Gesundheit und Glückseligkeit mitzuteilen, und das ist der Fels meines Heils und mein Daseinszweck“ (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 165).

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