Als ich 18 Jahre alt war, glaubte man, ich würde nie das 21. Lebensjahr erreichen, weil ich so dünn war und weil zwei meiner älteren Brüder an Tuberkulose gestorben waren. Zu der Zeit beteiligte ich mich rege am gesellschaftlichen Leben und rauchte und trank.
Obwohl dies noch weitere 13 Jahre so fortging, wurde mir dann gesagt, ich litte an einem schweren Herzfehler. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, wollte ich in die Marine eintreten, wurde aber abgewiesen. Ich erhielt den Gestellungsbefehl für das Heer und wurde wieder abgewiesen. Dies setzte mir sehr zu und führte zu einem Nervenzusammenbruch.
Ein Freund, mit dem ich zusammen arbeitete, hörte von meinem Zustand und regte mich an, einen Versuch mit der Christlichen Wissenschaft zu machen. Er lieh mir ein Exemplar des Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy und versicherte mir, daß ich geheilt werden könne, wenn ich jeden Tag die Lektionspredigt aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft studieren und die Gottesdienste besuchen würde. Obwohl ich nur ungern das Trinken und die übermäßige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben aufgab, willigte ich ein, alles zu tun, was er mir empfohlen hatte.
Kurze Zeit darauf wurde ich mit der Hilfe einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft von dem Nervenzusammenbruch geheilt. Es wurde mir dann klar, daß ich vieles hatte, für das es sich zu leben lohnte, da ich durch mein ernstes Studium der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte, daß das Leben nicht nur aus einer Reihe gesellschaftlicher Veranstaltungen besteht, sondern daß das Verständnis von Gott, dem Guten, und die Demonstration von der unauflöslichen Verbundenheit des Menschen mit Ihm Leben bedeutet.
Auf Seite 598 von „Wissenschaft und Gesundheit“ lesen wir: „Ein Augenblick göttlichen Bewußtseins oder das geistige Verständnis von Leben und Liebe ist ein Vorgeschmack der Ewigkeit. Diese erhabene Anschauung, die erhalten und festgehalten wird, wenn die Wissenschaft des Seins verstanden ist, würde die Zwischenzeit des Todes mit geistig erkanntem Leben überbrücken, und der Mensch würde in dem vollen Bewußtsein seiner Unsterblichkeit und seiner ewigen Harmonie sein, wo Sünde, Krankheit und Tod unbekannt sind.“ Als diese wunderbare Wahrheit in meinem Bewußtsein aufdämmerte, wurden die Angewohnheiten des Trinkens und Rauchens überwunden, und kurz danach verschwand der Herzfehler vollständig. Auch erhielt ich ein normales Gewicht.
In den über 40 Jahren, die seitdem verflossen sind, habe ich mich völlig auf Gott verlassen und habe mich stets einer guten Gesundheit erfreut. Obgleich ich in Verbindung mit meinem Beruf Gerüste ersteigen muß, die zuweilen in großen Höhen errichtet werden, habe ich mich bei der Arbeit stets ruhig und sicher gefühlt.
Ich bin aufrichtig dankbar für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche, für das Vorrecht, unserer geliebten Sache durch Mitarbeit in der Zweigkirche dienen zu können, sowie auch für die Erleuchtung des Klassenunterrichtes. Ich hoffe, daß die Dankbarkeit, die ich empfinde und hier versucht habe auszudrücken, andere befähigen wird, eine vollere Erkenntnis von den Segnungen zu gewinnen, die der Christus, die Wahrheit, in ihr Leben bringt. — Minneapolis, Minnesota, U. S. A.
