Die grundlegende Einheit der menschlichen Gesellschaft ist die Familie. Die Familienmitglieder empfangen täglich Stärke und Ermutigung aus der Tatsache, daß sie einander nahe sind, sie empfangen täglich Trost aus der Liebe, die sie füreinander empfinden, und Schutz durch diese Liebe sowie durch die Anerkennung ihrer gemeinsamen Interessen. Die Christliche Wissenschaft würdigt die Familie voll und ganz und hegt eine hohe Wertschätzung für die Schönheit und die tiefe Befriedigung des Familienlebens. Sie erkennt die Verpflichtungen der Liebe an und besteht auf einer freudigen Erfüllung ihrer Forderungen.
Allzuoft jedoch führen gerade die engen Bande des Familienlebens zu einer sich gegen die Außenwelt abschließenden Haltung, die alle jenseits des Familienkreises als Außenstehende oder gar als Fremde betrachtet. Allzuoft macht die menschliche Liebe an der Schwelle des Heimes halt; allzuoft wird das Gefühl des Beschützenwollens innerhalb der Familie überbetont und führt zu einem begrenzten Standpunkt, zu einer begrenzten Anschauungsweise und zu einem Mangel an ausströmender Liebe. Wenn man im Übermaß mit den Seinen beschäftigt ist, so führt das zuweilen zu Gleichgültigkeit gegenüber allen anderen.
Die Christliche Wissenschaft duldet niemals, daß die Liebe zu unseren nächsten Angehörigen zu Begrenzung oder Engstirnigkeit führt und so die größere Liebe zu der menschlichen Familie erstickt. Unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 58): „Das Heim ist der liebste Fleck auf Erden, und es sollte der Mittelpunkt, wenn auch nicht die Grenze der Neigungen sein.“ Jede Schmälerung der allumfassenden brüderlichen Liebe läßt diese verkümmern und entstellt sie, macht sie unvereinbar mit der wahren Natur der Beziehung des Menschen zu der ganzen Schöpfung Gottes.
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