Im Jahre 1930 war ich körperlich am Ende meiner Kräfte und der Verzweiflung nahe. Ich hatte 15 Jahre lang an Gallenkoliken, Entzündungen und unter einem Gefühl der Niedergeschlagenheit gelitten. Während ich mich in diesem Zustand befand, kam eine Freundin zu mir. Sie war nach zwanzigjähriger Krankheit durch die Christliche Wissenschaft geheilt worden; also überredete sie mich, einen christlich-wissenschaftlichen Vortrag zu besuchen, der in den folgenden Tagen stattfinden sollte.
Ich ging hin, obgleich ich nicht sehr begeistert war. Ich wollte gar nichts von der Christlichen Wissenschaft wissen, denn ich hatte keinen Glauben daran. Ich setzte mich in die hinterste Ecke des Saales. Zuerst hörte ich nichts, dann aber drangen die Worte laut und klar zu mir.
Zum Schluß erzählte die Vortragende von der Erweckung des Lazarus von den Toten, bei der Jesus zu den Umstehenden sagte (Joh. 11:44): „Löset ihn auf und lasset ihn gehen!“ Die Vortragende erklärte, daß wir unsere Mitmenschen in unserem Bewußtsein loslassen und sie gehen lassen sollten. Diese Worte befreiten mich im selben Augenblick. Ich hatte das Gefühl, daß alles irrige Denken von mir abgefallen war. Ich ging jubelnd und singend nach Hause. Von der Stunde an verschrieb ich mich völlig den Lehren der Christlichen Wissenschaft. Ich besorgte mir sofort in einem Lesezimmer das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy; eine Bibel besaß ich schon.
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