Kann man als Jugendlicher ein normales, aktives Leben führen und gleichzeitig die Lehren der Christlichen Wissenschaft in die Tat umsetzen, oder führt das zu einem Konflikt? Tausende von Jungen und Mädchen wissen aus eigener Erfahrung, daß das nicht der Fall ist. Weit entfernt, irgend jemanden des Glücks und des Erfolges zu berauben, zeigt uns die Christliche Wissenschaft, wie wir das Gute erlangen können, das dem Menschen, dem geliebten Kinde Gottes, tatsächlich schon gehört.
Es gibt keine einzige Tätigkeit in unseren täglichen Angelegenheiten, in der sich die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft nicht als eine unmittelbare und praktische Hilfe erweisen, ob wir nun in der Schule an einem Experiment im chemischen Laboratorium arbeiten, das Autofahren erlernen, mit Freunden zusammen ausgehen oder Pläne für ein Universitätsstudium oder eine berufliche Laufbahn machen. Vielleicht waren wir daran gewöhnt zu denken, die Wissenschaft habe in der Hauptsache mit dem Heilen von Krankheit und Verletzungen zu tun. Wenn das der Fall ist, müssen wir unsere diesbezügliche Vorstellung erweitern; denn wir können uns für die Lösung von Problemen aller Art vertrauensvoll auf ein geistiges Verständnis von Gott verlassen.
Die Christliche Wissenschaft führt dazu, uns von allem zu befreien, was begrenzt. Sie bietet uns eine praktische, geistige Grundlage für die Demonstration nicht nur der Gesundheit, sondern auch anderer wesentlicher Eigenschaften wie Intelligenz, wahrer Schönheit, Freude, Reinheit und Liebe. Was wir jetzt zu Hause und in der Sonntagsschule darüber lernen, wie wir von einem richtigen Standpunkt aus unsere Schulprobleme, unsere Beziehungen zu anderen Jungen und Mädchen und unsere Pläne für die Zukunft ausarbeiten können, liefert eine solide Grundlage für ein glückliches Heim und nützliche und lohnende Berufslaufbahnen in den vor uns liegenden Jahren.
Doch wie können wir gewiß sein, daß wir vom richtigen Standpunkt aus denken? Wir brauchen uns nur vor Augen zu führen, daß die Christliche Wissenschaft von uns fordert, unsere korrekten Schlußfolgerungen von der Voraussetzung der Allmacht und Güte Gottes und der untrennbaren Verbundenheit des Menschen mit Ihm herzuleiten. Wir lernen in der Wissenschaft verstehen, daß Gott Geist ist und daß der Mensch Gottes vollkommenes, geistiges Gleichnis ist. Der Mensch besitzt daher unbegrenzte Individualität und ist nicht das Opfer der Vererbung oder das Opfer materieller Bedingungen irgendwelcher Art. Der Mensch ist der Ausdruck des allwissenden Gemüts, Gottes; daher kann er nicht unzulänglich oder unintelligent sein, durch Furcht und Unsicherheit gehemmt, sondern er bringt die unbegrenzten Ideen des Gemüts in Freiheit und voller Freude zum Ausdruck.
Sollten wir versucht sein zu glauben, niemand liebe uns und wir seien vom Guten abgeschnitten, so müssen wir dessen eingedenk sein, daß Gott Liebe ist, der unendliche Geber alles Guten, und nur des Guten, für den Menschen. Dann erkennen wir, daß diese Versuchung ohne wirkliche Grundlage ist. Und die Suggestion, daß wir abwechselnd Zeitabschnitte der Freude und der Niedergeschlagenheit, guter oder schlechter Anpassungsfähigkeit, Zeitabschnitte der Reinheit und der Unreinheit, der Sicherheit und der Gefahr durchlaufen, wird überwunden, wenn wir anerkennen, daß Gott das göttliche Prinzip ist, das den Menschen immerdar in vollkommener Übereinstimmung mit dem Guten regiert und erhält.
Das Folgen von einer geistigen Grundlage aus erfordert, daß wir unser Denken standhaft und nachdrücklich auf das gerichtet halten, was tatsächlich wahr ist über Gott und den Menschen, und alles abweisen, was falsch ist, wie wirklich oder verlockend es auch immer erscheinen mag. Hierbei handelt es sich um eine höchst praktische Verfahrensweise, und als solche wurde sie vom Meister, Christus Jesus, bewiesen. Sein klares Verständnis, daß der Mensch das vollkommene Gleichnis Gottes ist, befähigte ihn, die wahre, geistige Vollkommenheit des Menschen gerade dort zu sehen, wo die anderen nur einen Sterblichen sahen, der von Gebrechlichkeit, Blindheit, Mißgestaltung, Sünde oder sogar vom Tode gebunden war. Des Meisters Anschauung vom Menschen stellte die Harmonie wieder her; dadurch bewies er die Wirksamkeit geistigen Folgerns, das sich auf ein richtiges Verständnis von Gott und dem Menschen gründet.
Unser Begriff von der Beziehung zwischen Gott und dem Menschen wirkt sich unmittelbar auf unsere Gedanken und Handlungen aus, auf die Freundschaften, die wir schließen, sowie auch auf unsere Ziele. Die Gedanken, die wir über uns selbst oder andere hegen, sind entweder wahr oder falsch, gesund oder ungesund; sie sind entweder dazu angetan, unsere Fähigkeiten zu erweitern oder sie zu begrenzen, und dies hängt davon ab, ob unsere Gedanken mit den geistigen Tatsachen der Beziehung des Menschen zu Gott in Einklang stehen oder nicht. Wenn wir versucht sind, von uns selbst oder von anderen als anmaßend, minderwertig, verwirrt oder unintelligent zu denken, stimmen wir einer falschen Auffassung vom Menschen zu, die durch die geistige Tatsächlichkeit ersetzt werden muß.
Wenn wir Gott als die immergegenwärtige und unbegrenzte Quelle alles Guten anerkennen, können wir nicht verleitet werden zu versuchen, durch Angewohnheiten wie Rauchen und Trinken oder durch Unreinheiten irgendwelcher Art Vertrauen oder Beliebtheit zu erlangen. Ein Anpassen an die freiheitverleihenden Wahrheiten über Gott und den Menschen bewahrt uns davor, in schädliche Praktiken hineinzugleiten und hält unser Bewußtsein offen für rechte Ideen, die unsere menschlichen Bedürfnisse stillen.
Wenn wir in Übereinstimmung mit dem leben, was recht ist, können wir weder etwas Erstrebenswertes verlieren noch dessen beraubt werden. Mit Beziehung auf Gottes Güte und Fürsorge für den Menschen versichert uns die Bibel (Ps. 84:12): „Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.“ Und Mrs. Eddy gibt uns die folgende zeitgemäße und praktische Anleitung (Wissenschaft und Gesundheit, S. 261): „Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt.“
