Die ursprüngliche Bedeutung von „Skeptikos“, der Wurzel des Wortes „Skeptizismus“, ist „nachdenklich, überlegend“. So aufgefaßt ist ein Skeptiker jemand, der eine kritische Haltung in seine Untersuchungen hineinträgt. Wenn das Wort jedoch in seiner extremen Bedeutung gebraucht wird und einen chronischen Zweifler oder einen Ungläubigen bezeichnen soll, dann ist der Skeptizismus nichts Gutes, weil er weder intelligent, fortschrittlich noch wirklich frei ist.
Um ein Ziel zu erreichen, um Fortschritte zu machen, muß man, wie unsere geliebte Führerin Mrs. Eddy, es wagen, in das Reich des Unentdeckten vorzustoßen; und zu dem Zweck muß man zumindest theoretisch zugeben, daß es so etwas wie Wahrheit gibt und daß sie kein Geheimnis ist, noch über unser Begriffsvermögen hinausgeht. Der große Philosoph des Neuen Testaments, der Verfasser des Briefes an die hebräischen Christen, machte dies sehr klar: „Wer zu Gott [Wahrheit] kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde“ (Hebr. 11:6). Der Lohn liegt im Finden!
Unser kostbarster Besitz ist der Sinn, mit Hilfe dessen wir gerade dies tun können: die Wahrheit finden. Es ist der geistige Sinn, denn die Wahrheit ist geistig. Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß der geistige Sinn gepflegt werden muß, wenn er uns belehren soll. Den geistigen Sinn verneinen, wie es extreme Skeptiker häufig tun, heißt die Existenz der Wahrheit verneinen und sich selbst von ihr ausschließen. Andererseits aber ist es notwendig, den Geist sorgfältigen Prüfens in unser Studium hineinzutragen — tiefschürfende Fragen zu stellen —, denn auf diese Weise finden wir unseren Weg zur Wahrheit und sichern uns gegen die Möglichkeit, irregeleitet oder das Opfer der Propaganda zu werden.
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