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Unser Beitrag zum Sonntagsgottesdienst

Aus der März 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das größte Ereignis in dem Ort, in dem sich eine christlich-wissenschaftliche Kirche befindet — das wichtigste Ereignis der Woche —, findet am Sonntag in jener Kirche statt. Dies ist der Platz, an dem das Brot des Lebens verteilt wird, wo Gesundheit und Frieden, die Lösung für die Probleme jedes Mannes, jeder Frau und jedes Kindes im Ort „ohne Geld und umsonst“ (Jes. 55:1) angeboten werden. Der Erfolg dieses Unternehmens erfordert die Teilnahme jedes ernsten Christlichen Wissenschafters.

Daß im Gottesdienst große Dinge vor sich gehen sollten, geht aus Mrs. Eddys Vorkehrung im Handbuch Der Mutterkirche hervor (Art. VIII, Abschn. 5): „Die Gebete in den Kirchen der Christlichen Wissenschaft sollen insgesamt und ausschließlich für die Gemeinden dargebracht werden.“ Die ersten Mitarbeiter in der christlich wissenschaftlichen Bewegung nahmen sich diese Satzung zu Herzen und kamen zu den Gottesdiensten, obwohl sie sich oft vor Verkehrsschwierigkeiten gestellt sahen, die heute unbekannt sind; sie nahmen furchtlos die Verachtung von Freunden, Nachbarn und selbst ihrer Familie auf sich, um in der Kirche sein und beten zu können. Die Kirchen waren überfüllt. Kranke Menschen kamen und wurden geheilt. In vielen Fällen trugen die Lahmen beim Verlassen der Kirche ihre Krücken in den Händen. Die Gebete, die „insgesamt und ausschließlich für die Gemeinden“ dargebracht wurden, waren wirksam.

Diese frühen Mitarbeiter in unserer Bewegung verstanden, daß die Christliche Wissenschaft die Wahrheit ist. Sie erkannten, daß sie ihren Teil beizutragen hatten, um diese Wahrheit zu fördern, und sie ließen sich durch Verfolgungen, mit denen sie überhäuft wurden, nicht erschrecken. Sie blieben standhaft. Sie hatten Erfolg. Auch in der heutigen Zeit haben Kirchen, deren Mitglieder diese selbstaufopfernde Bereitschaft, ihren Teil beizutragen, gezeigt haben, ein erfreuliches Gedeihen an den Tag gelegt. Sie können fernerhin nur dann gedeihen, wenn diese Bereitschaft anhält und zunimmt. Wenn man einmal erkennt, daß das Ergebnis den Preis wert ist, verschwindet jegliches Gefühl eines mühsamen Ringens, und Inspiration stellt sich ein.

Ehe Jesus seinen Platz am Kreuz einnahm, gab er alles eigene Wünschen auf. Im Garten von Gethsemane betete er: „Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ (Luk. 22:42.) Geben wir bei unserer Vorbereitung auf den Sonntagsgottesdienst jeglichen Gedanken an das, was wir durch diesen Gottesdienst empfangen möchten, auf? Der Vorgang, das Selbst bis zur völligen Bereitschaft niederzulegen, am Sonntag an nichts anderes zu denken als zu geben, so wie Jesus am Kreuz gab, scheint zuweilen eine qualvolle Erfahrung zu sein. Doch durch die selbstlose Liebe, die wir so in die Tat umsetzen, empfangen wir die Gewißheit eines Sieges über das Böse und eine Freudenkrone, wie sie uns sonst nie zuteil würden.

Die Vorbereitung auf diesen Gottesdienst schließt das tägliche Studium der Lektionspredigt für die Woche aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft ein. Sich dieses Studiums mit selbstloser Liebe anzunehmen heißt die Tür zum Verständnis zu öffnen. Das Lesen der Lektion ist niemals ein Ritus, es wird niemals nur aus dem Grunde getan, weil wir hoffen, etwas dadurch zu erlangen, oder nur weil wir glauben, unser Tag würde harmonischer verlaufen, weil wir sie gelesen haben. Wenn wir an der Vorbereitung für den Sonntagsgottesdienst teilnehmen, lesen wir, um zu erkennen, was wir aufgrund der Lektion geben können. Statt zu versuchen, die Lektion „hinter uns zu bringen“, lesen wir, um Ideen zu finden, neue Inspiration, geistige Speise, die wir bei unserem Geben verwenden können. Und wer bietet der Gemeinde am Sonntag diese geistige Speise? Allein die Leser? Nein. Jedes Mitglied der betreffenden kirche hat daran teil. Jeder, der den Gottesdienst besucht, hat daran teil. Es handelt sich um eine mentale Darbietung, und die Wirksamkeit unserer Teilnahme hängt von der Selbstlosigkeit der Gedanken ab, die wir beherbergen.

In ihren Ausführungen über das Sakrament schreibt Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit, S. 32): „Die Jünger hatten gegessen, dennoch betete Jesus und gab ihnen Brot. Im buchstäblichen Sinn wäre dies töricht gewesen; in seiner geistigen Bedeutung jedoch war es natürlich und schön.“ Wir könnten in ähnlicher Weise von unserem Gottesdienst sagen: die Christlichen Wissenschafter haben ihre Lektion bereits gelesen. Sie haben sie studiert. Und dennoch kommen sie zur Kirche, wo sie wiederum gelesen werden wird. Zu einer großen Gemeinschaft vereint — beim Singen der Lieder, in stillem Gebet, mit jeder Erklärung aus der Bibel und aus „Wissenschaft und Gesundheit“ den siegreichen Christus, die Wahrheit, im Gedanken erhebend — werden alle inspiriert. Das Licht der Wahrheit scheint in jener Kirche. Es bleibt mental keine Zeit übrig, um über Neigungen oder Abneigungen nachzudenken, keine Zeit für Kritik des persönlichen Sinnes, keine Zeit für eitle Gedanken, ob wir in dieser Woche mehr durch das Lesen profitieren werden als in der letzten oder ob uns die Art und Weise, wie die Leser lesen, wie der Solist singt oder der Organist spielt, zusagt. Wir haben das Kreuz auf uns genommen. Wir sind zu sehr damit beschäftigt zu geben, was wir zu geben haben, als daß wir dem persönlichen Sinn gestatten würden, die Wirksamkeit dieses großen Ereignisses störend zu beeinflussen.

Am Schluß des Gottesdienstes wird uns bewußt, daß das geistige Ereignis in Wirklichkeit noch nicht beendet ist; es wirkt weiter in den Gedanken aller, die wahrhaft teilgenommen haben. Dies ist der Sabbattag. Wir sollen ihn heiligen.

Ein heilender Gottesdienst, eine Kirche, die von Besuchern überströmt, ist das natürliche Ergebnis, wenn wir unser Teil beitragen. In dem Maße, wie wir unsere Sonntagsgottesdienste mit selbstloser Hingabe unterstützen, wird die Macht der göttlichen Wahrheit mehr und mehr offenbar werden. Bei unserer Vorbereitung und bei unserer Teilnahme haben wir das gottverliehene Vorrecht, allen gegenüber Langmut zu bekunden, die anderer Meinung sind als wir, und durch Inspiration, Erfahrung, Hoffnung, Glauben und Verständnis die über alles siegreiche Liebe zu demonstrieren; wie Mrs. Eddy in ihrem Werk „Rückblick und Einblick“ sagt (S. 86): „Niemand kann sich selbst helfen ohne Gottes Hilfe, und Gott wird jedem helfen, der sein eigen Teil vollbringt. Auf diese Weise, und auf keine andere, wird jeder Mensch betreut und gesegnet.“

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